37. Discombobulated

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Guten Tag, 

ich würde mich wie immer sehr über Feedback freuen. Ohne Feedback fällt einem das Schreiben nicht so ganz leicht. 

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Marshalls und meine Köpfe schnellten in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Mit tränenüberströmten Gesicht stand Hailie in ihrem Basketballtrikot und schwarzen Sweatpants im Türrahmen und ließ weinend ihre Sporttasche fallen. „What?" fand Marshall als erster seine Stimme wieder, während ich Hailie noch immer fassungslos anstarrte. Sie sah so jung und zerbrechlich aus, wie sie da stand im dunklen Flur an die Wand gedrückt, die Hände vor ihrem Körper verschränkt. Hailie versuchte tief durchzuatmen aber schluchzte im gleichen Moment wieder laut auf. „They are mine, please don't make dad leave" weinte sie und sah mich an. „What the fuck!", schrie Marshall und kam um die Couch rum, ich konnte noch immer nicht glauben was gerade passierte und sah meine Tochter nur geschockt an. Ich registrierte gar nicht wie Marshall sich in Bewegung gesetzt hatte. „Haven't you learned anything from my mistake? Where did you get the pills from? What the fuck Hailie, what if your siblings would have found them! Haven't I thought you anything?" prasselten Marshalls Worte auf Hailie ein, die zum ersten Mal seit dem Marshall und ich zusammen waren zuckte als ihr Vater auf sie zu kam. Hailie sagte nichts sondern weinte einfach nur weiter. „I almost died! Do you want histroy to fucking repeat itself? I am so fucking disappointed in you!" Marshall griff nach Hailies Armen und hielt sich fest, sodass sie ihn angucken musste. „Talk to me!", forderte er sie auf. Hailie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schüttelte immer wieder mit dem Kopf. „Haven't we taught you better than do something this stupid?" Marshall redete sich immer weiter in Rage und ich konnte verstehen, wieso diese Situation so schlimm für ihn war. Wir taten alles um die Kinder vor so etwas zu beschützen. Sprachen mit ihnen über die Risiken von Drogen und dass sie bei allen Probleme zu uns kommen konnten. Als Hailie zusammenzuckte und einen heiseren Laut von sich gab, erwachte ich endlich aus meiner Schockstarre. „Marshall stop, you're hurting her!" sagte ich und kam auf die beiden zu. Marshall schien mich gar nicht zu hören sondern schüttelte Hailie und redet auf sie ein. „Where the fuck did you get this shit from, how many have you been taking? How long? Hailie talk to me!" verlangte Marshall und ließ endlich von ihr ab. Er sah so verzweifelt aus wie ich mich fühlte. Niemand bereitete dich auf eine solche Situation vor. Bei Marshall hatte ich gewusst wie ich reagieren sollte. Aber Hailie? Von ihr hätte ich so etwas nie erwartet. Ich atmete tief durch und schaute zwischen Marshall und Hailie hin und her. One front ging es mir durch den Kopf. Eltern musste vor Kindern eine Einheit bilden. Wie konnte das passiert sein? „Let's talk!" sagte ich und schob Marshall zu unserem großen Esszimmertisch rüber. Als er sich langsam in Bewegung setze, drehte ich mich um und schaute ich Hailie an. Sie rührte sich nicht vom Fleck. „Hailie, baby come on let's talk!" Hailie schüttelte den Kopf und deutete auf die Treppe „No, can we talk tomorrow? I'm really tired!" fing sie an, aber Marshall bäumte sich schon wieder hinter mir auf. „Hell no, you sit your fucking ass down and we will talk until I say you can go to bed!" sagte er bestimmt und Hailie ließ sich murrend auf einen der gepolsterten Stühle fallen. Wie fing man so ein Gespräch an? Darauf bereitete niemand einen vor. Wir schaffen das, wir schaffen das. Wir schaffen alles - zusammen. Ich ließ meine Finger unter dem Tisch auf Hailies Oberschenkel gleiten und drückte zu, ich wollte ihr zeigen, dass ich da war, dass wir das auch wieder hinbekommen würden. Aber sie musste mit uns reden. „Hailie!" setzte ich leise an und sie hob endlich ihren Blick. „What happened baby?" fragte ich ganz ruhig und sah sie eindringlich an, Hailie schluckte schwer und schüttelte wieder den Kopf. Marshall und ich wechselten Blicke, aber Hailie sagte noch immer nichts. „Hailie Jade talk to me!" sagte Marshall und lehnte sich über den Tisch. Hailie zog ihre Hände von der Tischplatte und schüttelte immer wieder mit ihrem Kopf. Ich atmete tief durch. Ganz ruhig bleiben, einfach nur ruhig bleiben. „Fuck!" schrie Marshall und sprang auf. Dann sah er Hailie streng an. „Do you know what could have happened if Luke or Matt would have found those pills and thought it was candy? They could have died, Hailie! Like I almost died on that fucking bathroom floor. You almost lost me, I wouldn't have been here. I was a grown ass man making my own wrong and stupid decisions, but they were my own. Luke or Matt would have taken the pills and died because they don't know what they were. Do you really want that?" Hailies Schluchzen wurde lauter und ich sah Marshall vorwurfsvoll an. Diese Art von Guilttrip würde uns ganz bestimmt nicht weiterbringen. Oder irgendetwas aus Hailie raus bringen. Ich konnte Marshall Reaktion trotzdem so gut verstehen, Hailie und Alaina hatten erste Reihe Plätze bei in Marshalls selbstzerstörerischen Jahren gehabt und jetzt saßen wir hier mit Hailie. Aber Vorwürfe und Schreien würde nichts bringen, genauso wenig wie es etwas bei Marshall gebracht hatte. Trotzdem konnte ich ihn sehr gut verstehen, er sprach aus, was mir durch den Kopf ging. Marshall zuckte nur mit den Schultern, er schien mit der Situation genauso überfordert wie ich zu sein. Es wurde still zwischen uns drei, allein Hailies leises Weinen und Marshalls tiefes Einatmen erfüllte den Raum. „I would never put my siblings in danger. I just wanted to protect them!" sagte Hailie mit gebrochener Stimme, bevor sie wieder von einem erneuten Weinkrampf übermannt wurde. Ich nahm Hailies Hände in meine und kniete mich vor sie. „Oh baby, I know. I know. You love your siblings! And they love you so much!" Redete ich ruhig auf sie ein und strich über ihre Wange. Hailie ließ ihr Gesicht in meine Hand fallen und ich konnte nicht anders als meine Arme um sie zu schlingen und ganz fest an mich ran zuziehen. Zeit für Strenge konnte wann anders sein. Jetzt brauchte sie uns. „I am so sorry!" weinte sie an meiner Schulter und grub ihre Finger in meine Seiten. Ich strich über ihre blonden Haare und versuchte sie zu beruhigen. „Oh baby, I know, I know. We are here. It's all gonna be okay!" Hailie lehnte sich gegen mich und ich zog sie auf meinen Schoß. Zusammen mit unserem großen Mädchen saß sich auf dem Boden unseres Esszimmers und hielt sie einfach nur fest. Egal wie alt sie wurde, ich hatte noch immer dieses kleine verängstige Mädchen vor meinem inneren Auge, dass sich an ihren Vater drückte als wir uns das erste Mal getroffen hatten. Mittlerweile hatte sie nicht nur Marshall, die sie vor allem Bösen dieser Welt beschützte, sondern auch mich. Ich würde alles tun um alles Böse dieser Welt von Hailie und ihren Geschwistern weg zu halten. Sie waren mein Lebensinhalt und das aller Wichtigste. Meine Kinder waren mein Grund zum Atmen. Hailie weinte noch immer als ich spürte, wie Marshall seine Arme um uns beide schlang. Ich sah auf und unsere Blicke trafen sich. Die ganze Härte und Strenge war aus seinem Gesicht gewichen, anstelle dessen war eine Hilflosigkeit und Verzweiflung getreten und ich wusste genau wie er sich fühlte. Hailie zuckte kurz zusammen als sie Marshalls Hände an ihrem Rücken spürte, aber dann entspannte sie sich ganz schnell und drückte sich noch enge an uns. Große Kinder, große Probleme. Hallte es durch meinen Kopf, aber ich versuchte den Gedanken zur Seite zu drücken und mich einfach nur auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Hailie, Marshall und ich. Für eine ganze Weile verweilten wir einfach nur da und hielten unser Mädchen fest. „I'm sorry!" durchbrach Hailies Stimme nach einiger Zeit die Stille. Marshall und ich lösten uns ein Stück von ihr und sahen sie an. Hailie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und ich versuchte sie ein wenig an zu lächeln, wusste aber nicht wirklich ob mir das geling. „We can figure everything out, together!" sagte ich und strich ihr ein paar Tränen von der Wange. „Dad and I are always here for you, baby! You just have to be honest with us!" Marshall nickte und drückte uns beide an sich. "Please don't get a divorce." flüsterte Hailie fast lautlos und ich drückte sie wieder an mich. „I don't want dad to leave. We are happy. Please I messed up. Please Mama!" schluchzte Hailie mit verzweifelter Stimme und ich sah sie fest an. Mama hatte sie schon lange nicht mehr gesagte, eigentlich sagte sie das nur wenn es ihr schlecht ging. Wenn sie mich wirklich brauchte. Aber so ein Moment war gerade. Sie brauchte mich und ich würde für sie da sein. Für unser Mädchen. Ich fragte mich wie viel sie von unserem Streit mitbekommen hatten. Ich wusste, dass ich mich bei Marshall für meinen Ausbruch entschuldigen musste und das würde ich auch. Aber im Moment war dafür nicht der richtige Zeitpunkt im Moment mussten wir beide für Hailie da sein. „No one is going to leave!" stellte ich fest und schob sie ein Stück von mir weg „We are one family. We'll stay together forever until you're sick of us!" Ein kleines Lächeln bildet sich um Hailies Lippen und sie drückte sich an Marshall und mich.

Second Chances (Eminem Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt