Fluchtversuche

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Das alte Handy hat glücklicherweise noch zugelassen dass man die Daten auf das neue rüberspielen konnte, die Karten waren auch nicht beschädigt und somit muss sie sich an sich nur noch bei allem anmelden und das wars. Da es für die beiden Katholiken ein wenig spät wird um jetzt noch zurückzukehren, bleiben auch sie noch bis morgen hier im Anwesen und werden erst dann in den Vatikan zurückkehren. Überraschenderweise verläuft die Nacht und auch der Morgen komplett ereignislos! Es wird nicht gemault, nicht gemeckert, man kämpft nicht, man streitet nicht, nichts. Stumm hält Anderson der jungen Frau neben sich ein Tuch hin, welches sie dankbar nickend annimmt um, genau wie er vorher, auch ihre Brille zu reinigen. Wird Zeit, denn auch wenn sie mit den grauen Schlieren und dem punktuellen Sichtfeld zurechtkommt- Es ist schön die Scheiße zu sehen die noch auf einen zukommt. Jeder der drei anwesenden Personen ist komplett still, kein Wort entkommt irgendjemandem und es wird in Ruhe gefrühstückt. Sowohl Anderson als auch Enrico haben ihre ersten Gebete schon gesprochen sodass es auch alles legitim ist und dass sie beide am Frühstückstisch noch einmal dem Herrn dafür gedankt haben was es alles gibt- Da hat Julie halt einmal kurz gewartet und es war ja in einer Minute vorbei. „Einen wunderschönen guten Morgen." Man sieht zur Tür, beziehungsweise zu Alucard der mit einem fetten und zufriedenen Grinsen reinkommt und die wunderbare Stille erst einmal unterbricht. „Morgen...", brummt die junge Frau als erstes, bevor von den beiden Katholiken zumindest ein Nicken kommt, man erkennt seine Existenz an. „Ich hab gehört heute ist es mir erlaubt ein wenig in deinem Hirn herumzugraben, bin ich der einzige der sich so freut?" Gemächlich widmet sich Julie ihrem Tee und nickt. „Definitiv." Der Urvampir kommt zu ihr, setzt sich neben sie und grinst breit. „Ein bisschen mehr Begeisterung, zwitschre doch ein wenig vor dich hin, kleines Vögelchen!" Er wird vollkommen ignoriert, da scheint wohl jemand keine Morgenperson zu sein. Ein paar Minuten vergehen ehe sie seufzt. „Wieso Vögelchen." Leicht dreht Juliette ihren Kopf, wobei nun auch Maxwell und Anderson aufmerksam werden. „Ich frage mich das schon seit gestern." So wie die beiden Katholiken, aber es wäre komisch gekommen wenn ausgerechnet sie nachgefragt hätten was das soll. Der schwarzhaarige lehnt sich nach hinten und schnaubt amüsiert. „Liegt das nicht auf der Hand?" Der entgeisterte Blick der jungen Frau trifft ihn. „Würde ich sonst fragen?" Punkt für sie. „Deine Knochen, so leicht zu brechen wie die hohlen Dinger eines Vogels. Du folgst deinem Triebverhalten, kaum deinem Kopf. Machst viel Lärm um nichts und während Vögel ihre Nester schützen- was schützt du? Dich selbst? Wir sind hier alle Raubtiere, Juliette. Raubtiere die dich ganz schnell in ihren Klauen haben können und mit einem Happs bist du Geschichte. Du bist ein Spatz inmitten von Katzen und ein Befehl reicht aus um dir die Federn zu rupfen." Die blauen Augen sehen ihn immer noch ein wenig müde an, ehe sie ihre rechte Hand zu einer Kralle formt und ein tonloses: „Rawr.", von sich gibt, ehe ihre Mundwinkel hochgehen. „Sie sollten die Warnung, so schwer es mir fällt, ernst nehmen Julie." Alexander lässt die Tasse sinken und schüttelt leicht den Kopf. „Nehmen Sie es mir bitte nicht böse, aber Sie können nichts, besitzen höchstwahrscheinlich nicht einmal die Kenntnis über Schusswaffen, oder?" Leicht skeptisch nickt sie und schiebt sich die Brille hoch. „Sie sind ein Mensch und hier somit allen komplett unterlegen. Natürlich wäre Mister Bernadotte auch ein Mensch, aber dieser kennt sich mit dem Waffenumgang und dem Kampf aus. Bei Ihnen... gehe ich von dem Kampf im Büro aus wer welche Arbeit bekommt." Auch wenn er nur halb richtig liegt, sie weiß was er gemeint hatte und blickt auf ihren leeren Teller mit den Semmelkrümeln und den letzten Überresten der Marmelade weil ihr die Semmel natürlich runterfallen musste. Wenigstens auf den Teller. Anderson seufzt und legt ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich sage nicht dass Sie sich einschränken sollen, Sie sollten lediglich aufpassen wie Sie mit wem umgehen und über welche Themen gesprochen werden. Hier ist es zum Beispiel auch ein komplett anderes Umfeld als bei uns im Vatikan." Stimmt, das ganze Christenzeug und- „Der VATIKAN?!" Alexander sieht zu Enrico, dieser erwidert den Blick und zuckt nur mit den Schultern. Es wäre früher oder später zu dieser Informationsweitergabe gekommen, sollte also nicht zu schlimm sein. „Iskariot hat die Hauptwirkstelle direkt im Vatikan, sie wird auch die 13. Abteilung genannt wird von mir persönlich geleitet. Nur Ihre Eminenz, der Papst persönlich, kann noch etwas gegen meine Entscheidung unternehmen."

The BelieverWhere stories live. Discover now