Kapitel 27

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Ein nervtötendes Klingeln reißt mich aus dem Schlaf. Ich grummle kurz und will gerade aufstehen, doch es geht nicht. Ich liege noch in seinen Armen und schaffe es nicht, mich aus seinem Griff zu befreien. Dabei würde ich so gerne den ganzen Tag mit ihm im Bett liegen, in seinen Armen chillen, mit ihm über alles Mögliche reden und einfach Zeit mit ihm verbringen. Es ist noch dunkel, ich habe überhaupt keinen Bock jetzt aufzustehen, es ist ja nicht so, dass ich sowieso so ein Morgenmuffel bin.

"Harry?" flüstere ich und rüttle leicht an ihm, um ihn aufzuwecken. Er murmelt etwas Unverständliches und reibt sich übers Gesicht. Langsam rutsche ich auf seine Augenhöhe und küsse sein ganzes Gesicht ab. "Wir müssen los!" Ein zufriedenes Lächeln zaubert sich auf sein Gesicht.

"Ich könnte jeden Tag so aufwachen"

"Styles, wir müssen uns fertig machen!" Diesmal schaffe ich es mich aus seinem Griff zu befreien und mache mich fertig, während Harry noch im Bett liegt. "Harry, wir müssen wirklich los!" Ich gehe auf ihn los und versuche ihn aus dem Bett zu ziehen. Ich bin dabei sogar erfolgreich und er fliegt volle Kanne aus dem Bett.

"Da du so schön auf dem Boden liegst, kannst du dich gleich fertig machen!" grinse ich und verlasse das Zimmer, um meinen Koffer aus meinem Zimmer zu holen. Schnell schaue ich auf die Uhr und diese zeigt mir an, dass es 3:50 Uhr ist. Perfekt. Der Hotelflur ist einsam und leer, sehr unheimlich.

Plötzlich höre ich Schritte hinter mir und die Angst kocht in mir hoch. Cathy? Was, wenn sie ihre Drohung wirklich wahrmachen will? Ich bleibe stehen und auch die Schritte verstummen. Ich setze wieder einen Schritt an und wieder höre ich Geräusche hinter mir. Es ist dunkel und ich sehe nichts.

Jemand legt von hinten eine Hand über meinen Mund und ich versuche zu schreien, doch als ich diesen vertrauten Duft einatme, normalisiert sich mein Herzschlag wieder. "Du hast mich erschrocken!"

"Sorry!" lacht Harry und schaltet die Taschenlampe bei seinem Handy an. "Alles in Ordnung, hattest du wirklich so eine Angst?" fragt er besorgt.

"Nein, ich habe nie Angst, wenn ich durch einen einsamen Flur gehe und plötzlich Schritte hinter mir höre, wo es noch dazu dunkel ist. Wie kommst du drauf, dass ich dabei Angst habe?" frage ich mit einem sarkastischen Unterton.

"Dann werde ich wohl oder übel den ganzen Tag bei dir sein müssen, dass dir auch ja niemand zu nahe kommt!" grinst er und umfasst meine Hüften.

"Kannst du gerne machen, aber lass uns jetzt bitte hinuntergehen, bevor Paul uns noch die Köpfe abhackt, weil wir zu spät sind!" lache ich und hebe meinen Koffer an.

"Lass mich das machen!" Er reißt mir den Koffer aus der Hand und trägt ihn und seinen Koffer zum Aufzug. Ich folge ihm und stelle mich neben ihn. Ich bin so müde, was muss Paul auch so einen frühen Flug buchen? Ich schlafe schon fast im Stehen ein.

Unten angekommen, stellen wir uns zu dem vereinbarten Treffpunkt und zwar auf die Minute genau. Und dreimal dürft ihr raten, wer die ersten sind. Ganz genau wir. Hauptsache Paul sagt, wir sollen pünktlich da sein, aber selber kommt er immer zu spät.

"Kann es sein, dass Paul einem immer sagt, dass man pünktlich sein soll, er aber selber immer zu spät kommt?"

"So ist unser Paul!" lacht er und rubbelt sich über die Augen. Ich bin wohl nicht die einzige die müde ist. "Hey, schlaf mir jetzt bloß nicht ein, ich brauche jemanden, der mich unterhält, bis die anderen da sind." Ich haue ihm leicht auf die Schulter, was ihn zusammenzucken lässt. "Ist ok, aber du brauchst mich nicht gleich deswegen zu schlagen!" Ich lache kurz und schon kommt Niall die Treppen hinuntergejumpt. "Wie kannst du um die Uhrzeit schon so beweglich sein?" gähne ich.

"Ich bin Horan. Niall Horan, ich bin den ganzen Tag überbeweglich!" lacht er und setzt sich auf seinen Koffer.

Sofort muss ich lächeln. Niall ist ein Morgenmensch, vielleicht färbt ja was auf mich ab? Er ist auf jeden Fall ein guter Einfluss. "Ist Paul schon wieder nicht da? Mann, als ich einmal eine Minute zu spät gekommen bin, hat er mir beinahe den Kopf abgerissen, aber selber kommt er selten pünktlich!" Genervt stöhnt er auf und geht zum Snackautomaten, um sich was zu essen zu holen. Typisch Niall. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck kommt er zurück und verschlingt seinen Schokoriegel. Liam, Louis und Zayn trudeln zur gleichen Zeit in die Lobby ein und wünschen uns einen guten Morgen. Ich dagegen murmle ein kurzes "Guten Morgen", während ich darauf achte nicht einzuschlafen. Ich habe mich inzwischen auf ein Sofa gesetzt und merke, wie meine Augen immer schwerer werden. Wenn Paul nicht gleich kommt, dann kann ich zum Van getragen werden. Ich bekomme am Rande mit, wie Lou mit Lux dazustoßt, und ich dann kurzerhand einschlafe.

Kurze Zeit später werde ich wachgerüttelt und zwar von Paul. "Sarah, wir müssen!" lacht er und klopft mir auf die Schulter. "Helft mir mal!" sage ich mit geschlossenen Augen und breite meine Arme aus. Niall zieht mich an der Hand rauf, woraufhin ich ihm in die Arme falle, da ich das Gleichgewicht für einen Moment verloren habe. "Ich mache das!" meldet sich Harry zu Wort und reißt mich schon aus Nialls Armen. Was übertreibt er jetzt so, er hat mir nur aufgeholfen? Nialls Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ist er ebenfalls verwirrt, wegen Harrys Reaktion.

Er stützt mich auf dem Weg zum Van und legt mich in die Innenseite des Wagens ab. Sogar das Anschnallen übernimmt er für mich. "Wir sehen uns später!" flüstert er leise in mein Ohr, bevor er den Wagen verlässt und in seinen zugeteilten Van hineinsteigt.

Erneut schlafe ich ein.

"Sarah, es tut mir wahnsinnig leid, aber wir müssen jetzt ins Flugzeug, du kannst dann dort weiterschlafen!" weckt mich Lou und ich nicke kurz. Ich weiß, ihr tut es leid, dass sie mich geweckt hat, aber sie musste. Schnell steige ich in den Flieger und schlafe zum 3. Mal an diesem Tag ein. 

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