Kapitel 8

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"Harry Styles' neue Liebschaft" "Ist sie Styles' Neue?" Die Schlagzeilen überschlagen sich und Bilder von mir und Harry fluten das Internet. Die Bilder sind von heute, wo Harry und ich draußen bei den Fans gestanden sind.

Ist Harry Styles vom Markt? Heute in Paris wurde er mit einem Mädchen in seinem Arm gesehen. Dabei handelt es sich um keine geringere als die neue Praktikanten von One Direction. Läuft da mehr? Wir finden, dass sie optisch ein schönes Paar abgeben würden.

Das können die doch nicht ernst meinen? Und wann haben sie bitte die Fotos geschossen? Die Aufregung ist enorm, ich hätte nie gedacht, dass es einmal so ausarten kann. Es ist ja nichts passiert und die Medien pushen das Ganze noch auf. Ich beschließe folgenden Tweet zu verfassen:

So meine Lieben, ich habe auch von dieser Aufregung mitbekommen und ich muss gleich vorab sagen, dass das alles Mist ist, was die Klatschpressen schreiben. Zwischen mir und Harry läuft NICHTS! Wir verstehen uns nur sehr gut und das war es auch! Bitte glaubt den Medien nicht und beruhigt euch wieder! xoxo Sarah ♥

Nach einer Weile betritt Harry den Raum, gefolgt von Paul. Beide mit einem emotionslosen Gesicht und ich frage mich, was gerade in deren Köpfen durchgeht.

"Sarah, du hast das sicher mitgekriegt. Also die Aufregung wegen dir und Harry, oder?", meint Paul ernst und ich nicke leicht. "Ihr müsst aufpassen, dass ihr nichts Falsches verkörpert! Die Medien suchen immer nach jedem kleinen Fehltritt und wir wollen ihnen diesen Erfolg nicht gönnen! Zügelt euch in Zukunft bitte etwas!", sagt Paul und verlässt den Raum. Ich starre Harry an ohne auch nur ein Wort zu sagen. Er guckt nur bedrückt auf den Boden und fährt sich besorgt durch die Haare.

"Boah, dass diese Medien auch immer alles kaputt machen müssen!", schreit er plötzlich und tritt gegen einen Sessel. "Harry, beruhig dich doch!" Ich springe auf und ziehe in an seinem T-Shirt an mich. Ich nehme ihn in den Arm und streichle ihm beruhigend über den Rücken. "Ich hasse diesen Gedanken einfach so sehr, dass sie mit allem durchkommen. Sie haben schon mit anderen Schlagzeilen versucht, mein Image zu beschädigen und jetzt werde ich hier wieder als Frauenheld dargestellt. Ich bin doch nicht so, es verletzt mich einfach so sehr, dass die Menschen ein negatives Bild von mir haben und nur Schlechtes über mich denken." Er beginnt zu schluchzen und ich drücke ihn noch fester an mich. Das alles nimmt ihn doch schon sehr mit.

"Harry, sie haben keinen Plan! Wir alle wissen hier, wie du bist. Und du bist sich kein machohaftes Arschloch, das sich an jede ranmacht. Du bist ein wundervoller Mensch und jeder, der das nicht sieht, hat keinen gesunden Menschenverstand! Hör nicht auf die, es gibt genug Leute, die dich und deine Anwesenheit auf der Welt schätzen." Er klammert sich an mich und murmelt unverständliche Worte in mein Nacken.

Als er sich wieder beruhigt hat, löst er sich von mir und schaut mich mit seinen tränenreichen Augen an. "Danke!", flüstert er und holt sich ein Taschentuch, um seine Augen trocken zu wischen. "Harry, wir machen weiter!", schreit Niall kurz rein und verschwindet wieder. "Geht's wieder?", frage ich sanft und halte ihn an der Schulter fest. "Ja, es geht wieder. Danke, dass ich mit dir reden konnte!" "Ich stehe immer dafür bereit!", lächle ich und umarme ihn fest, wir lösen uns und dabei streift seine Hand meine.
Ein leichtes Kribbeln bleibt auf meiner Handfläche zurück, als er den Raum verlässt.

Kurz vor der Show beginnt wieder dieser ganze Stress mit dem Aufstylen, Vorbereiten, Verkabeln und so weiter. Alles geht seinen gewohnten Ablauf und wie auch in Madrid liefern die Jungs eine powervolle und emotionale Show ab.

Erschöpft sitze ich im Van auf dem Weg zum Hotel. Ich schlafe schon fast an Lou's Schulter ein, als wir ankommen. Ich schleppe mich müde auf mein Zimmer, gehe duschen und lege mich sofort ins Bett. Wir haben morgen einen Tag frei und können machen, was wir wollen, bevor es zum nächsten Ziel geht. Ich falle sofort in einen tiefen Schlaf.

Ich werde durch ein starkes Plätschern wach und schaue aus dem Fenster. Es schüttet wie aus Eimern. Genervt stöhne ich auf und gehe ins Bad, um mich frisch zu machen.

Eigentlich wollte ich ja rausgehen, ein bisschen die Stadt weitererkunden, aber das Wetter macht mir eiskalt einen Strich durch die Rechnung, also beschließe ich den ganzen Tag im Bett zu gammeln und mir ein paar Serien reinzuziehen. Gerade läuft Two and a half man, als es an der Tür klopft. Eigentlich erwarte ich keinen Besuch, aber ein bisschen Gesellschaft würde sicher nicht schlecht sein.

"Niall!", lache ich überrascht und umarme ihn. "Kann ich was für dich tun? Willst du wieder ein Zöpfchen haben?", lache ich und lasse ihn rein. "Kannst du auch gerne machen!", lacht er und fügt noch hinzu: "Aber ich muss mit dir reden!" Wieso muss er mit mir reden?
Irritiert lasse ich mich aufs Bett fallen und weise Niall hin, dass er sich vor mich setzen soll. Ich bürste zuerst seine Haare durch und er beginnt zu reden:

"Harry macht es ziemlich zu schaffen, also die Sache mit euch!" Ich höre ihm stirnrunzelnd zu. "Ja, schon krass was das für ein Ausmaß hat!" "Er denkt, dass du jetzt denkst, er sei ein Frauenheld. Er will nicht, dass du so über ihn denkst. Er mag dich wirklich und du bist ihm ans Herz gewachsen, deswegen liegt es ihm besonders daran, dass du einen guten Eindruck von ihm hast." Ich binde seine Haare zusammen und atme laut hörbar aus. "Er hat mir auch schon gesagt, dass es ihn fertig macht, so falsch von den Medien dargestellt zu werden. Er braucht sich keine Sorgen darum machen, dass ich falsch über ihn denke. Das habe ich ihm auch schon gesagt, aber irgendwie kann ich ihn davon nicht überzeugen!"

"Rede nochmal in Ruhe mit ihm. Gestern war ein sehr stressiger Tag, jetzt habt ihr genug Zeit!" Ich fixiere seine Haare noch mit Haarspray und stehe auf. Er steht ebenfalls auf und nimmt mich in den Arm. "Danke, Niall!" Als er sich von mir löst, zeigt er mit dem Finger auf seine neue Frisur.  "Ich habe zu danken, der Zopf ist wirklich gut geworden", strahlt er stolz und ich begleite ihn noch lachend zur Tür.

Er hat recht, ich muss mit Harry reden. Und zwar jetzt sofort. Ich gehe den Flur entlang bis zu Harrys Zimmer und klopfe an. 

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