Kapitel 16

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Ich verlasse Eleanors Zimmer und bleibe kurz vor ihrer Tür im Flur stehen. "Danke nochmal!", flüstere ich und nehme sie fest in den Arm.

*Harrys POV*

Da sehe ich sie in den Armen von Eleanor. Sie sieht komplett fertig aus und ich bin der Grund dafür. Es war nie meine Absicht ihr weh zu tun, ganz im Gegenteil, ich will sie nur glücklich sehen. Wieso macht sie es sich so schwer? Ich ertrage es einfach nicht, dass wir nicht normal miteinander reden können, wieso auch musste ich so eine Sache bringen. Ich hätte mich einfach zusammenreißen müssen, dann hätten wir die ganzen Probleme jetzt nicht.
Ich hoffe, dass sich das alles wieder klärt, wir sind momentan auf Welttournee und da kann ich eine solche Art von Sorgen überhaupt nicht gebrauchen. Ich muss irgendwas machen, damit sie mir vertraut. Und das ganze schnell.

*Sarahs POV*

Ich drehe mich zur Seite und sehe direkt in sein Gesicht. Ich wende meinen Blick ab und stapfe in mein Zimmer. Auch wenn ich ihm nur eine Sekunde in die Augen geschaut habe, konnte ich tausende Emotionen wiedererkennen. Verletzlichkeit, Traurigkeit, Enttäuschung, Schuldbewusstsein ... Also geht es ihm nicht viel besser als mir. Ich lege mich aufs Bett und starre die Decken an. Nach einer Ewigkeit klopft es an der Tür. Genervt rufe ich der Person zu, dass niemand da sei. Doch die Tür wird trotzdem aufgerissen und Harry steht im Raum. "Ich sagte, dass niemand da ist!", keife ich ihn mit zugekniffenen Augen an. "So wie es ausschaut wohl doch!", grinst er. "Grins nicht so blöd. Was willst du?" Er seufzt kurz, setzt sich auf mein Bett und klopft neben sich, um mir zu signalisieren, dass ich mich neben mich setzen soll.

"Mit dir reden!" "Mit mir reden? Bist du dir sicher? Nicht, dass wir uns wieder die Köpfe abreißen!"

"Ich versuche mich zu beherrschen!", lächelt er und klopft erneut neben sich.
Ich setze mich neben ihn und schaue ihn erwartungsvoll an. "Rede!"
"Also ...", beginnt er und dreht sich mit dem Oberkörper zu mir. Er nimmt meine Hände in seine und flüstert: "Bitte schau mich an!" Ich starre weiterhin auf dem Boden, doch er nimmt mein Gesicht in seine Hände und zwingt mich somit ihn anzuschauen.

"Es macht mich fertig, dass du wegen mir traurig bist. Es macht mich fertig, dass du denkst, ich könnte dich verletzen. Aber am meisten macht es mich fertig, dass du mich meidest. Wir haben uns am Anfang so gut verstanden und davon merkt man heute nichts mehr. Ich kann deine Zweifel verstehen, ja aber ich will dir nur sagen, dass du an nichts zweifeln musst. Sag mir, was ich tun soll, damit du mir vertraust. Du bist hierhergekommen, um ein Praktikum zu machen und es soll dir Spaß machen. Dass du wegen mir hier so niedergeschlagen bist, das möchte ich nicht einfach so zulassen. Also bitte sag mir, was ich machen soll, damit es so wird wie früher!" Während er geredet hat, sind mir Tränen in die Augen gestiegen. Die aufgestauten Gefühle brechen aus und Tränen finden ihren Weg über meine Wange. "Ich wollte dich jetzt wirklich nicht zum Weinen bringen!", gibt Harry fassungslos von sich und zieht mich zu sich. Ich drücke ihn leicht weg, doch er ist stärker und drückt mich noch fester an sich. Es fühlt sich schon gut an, in seinen starken Armen zu liegen und meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Er streichelt mir über den Rücken und küsst meinen Haaransatz. Wegen meinen Tränen ist sein Pullover ganz nass geworden. "Tut mir Leid für deinen nassen Pullover", schniefe ich und löse mich wieder von ihm. "Egal, ist nur ein Pullover", lächelt er und drückt mich erneut an sich. Ich nehme seinen wundervollen Geruch wahr und entspanne meine angespannten Muskeln. Durch das ganze Weinen sind meine Augen schwer geworden, ich bin müde und will einfach nur schlafen. Aus diesem Grund schlafe ich in seinen Armen ein.

Als ich wieder aufwache, liege ich zugedeckt in meinem Bett. Ich bemerke die Anwesenheit einer Person neben mir und schaue auf. Ein schlafender Harry liegt vor mir und hat seine Arme um mich geschlungen. Ich muss leicht über sein zufriedenes, schlafendes Gesicht grinsen. Ich streichle kurz über seine Stirn und beobachte ihn eine Weile. Er sieht schon viel besser aus als vorher, er sieht so ... erleichtert und zufrieden aus. Er grummelt etwas und schlägt seine Augen auf. Er fängt leicht zu grinsen an. "Hast du gut geschlafen?", murmelt er mit einer leicht verschlafenen Stimme, die ich jedoch sofort ins Herz schließe. "Ich habe schon lange nicht mehr so gut geschlafen!", gebe ich lächelnd zu und starre ihm direkt in die Augen. "Also ist alles wieder ok?", fragt er leicht verunsichert. Ich richte mich auf und halte ihm meine Hand hin: "Freunde?" "Freunde!", strahlt er und schüttelt meine Hand.
Er greift nach seinem Handy und guckt auf die Uhr. "Verdammt!", sagt er panisch und fällt aus dem Bett. Ich gucke auf dem Boden, wo Harry aufgeknallt ist und lache leicht. "Hast du dich verletzt?" "Nein, nein alles gut!" "Was ist denn los?" "Ich muss in 10 Minuten bei einem Fotoshooting sein!" "Oh, beeil dich!" Er zieht sich schnell seine Schuhe an. "Wir sehen uns später!", ruft er und stolpert aus meinem Zimmer.

Ich schüttle leicht meinen Kopf und rapple mich aus dem Bett. Ich strecke mich und schaue aus dem Fenster. New York ist so schön. Ich beschließe ein bisschen durch die Stadt zu schlendern und verlasse mit meiner Tasche das Hotel. Die Klamottenläden sind ja mal der Wahnsinn, der Traum einer jeden Frau. Ich schaue mir auch das Empire State Building an, es ist überwältigend. Dieses Feeling hier in der Stadt ist unglaublich. Ich bleibe vor einer großen Arena stehen. Dem Madison Square Garden. Auf der Anzeigetafel steht schon groß und fett geschrieben: "ONE DIRECTION". Ich lächle leicht, denn ich freue mich schon sehr morgen den Madison Square Garden von innen zu sehen. Ich habe schon vieles darüber gehört und morgen habe ich die Möglichkeit dieses Prachtwerk von innen zu bestaunen. Als meine Beine schon leicht vom Gehen schmerzen, gehe ich wieder zurück ins Hotel und sehe einen Krankenwagen davor stehen. Was ist denn da los? Als ich mich dem Blaulicht nähere, rutscht mir das Herz in die Hose.

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