3. Kapitel

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Am nächsten Tag brachen sie auf. Die ersten Tage ritten sie Richtung Liyue durch die karge und staubige Landschaft. Die Hitze war in den ersten Tagen unerträglich, dochtrotz alldem fing Diluc langsam an, Gefallen an der Sache zu finden. Als sie nach einer Woche Liyue, die Hafenstadt, erreichten, war Dilucein weiteres Mal von der Schönheit der Welt begeistert. Staunend lief er mit Childe durch die bunten Straßen, vorbei an asiatischen Bauwerken und Tempeln. Sie nahmen sich ein Zimmer in einen von denzahl reichen Herbergen am Hafen für die Nacht, damit sie am nächsten Tag die Reise nach Inazuma antreten konnten.

Diluc war zu erschöpft, um sich irgendwelche Sorgen um sein Weingut zu machen, denn ihm war von Anfang an dieses Deals klar gewesen, dass er seinen Ruf und seinen ganzen Besitz verlieren konnte, wenn er nicht wieder zurückkehrte. Doch er fragte sich immer wieder, ob er eigentlich wieder zurückkehren wollte, denn an sich war ihm ziemlich alles gerade egal. Er hatte nur noch ein Ziel vor seinen Augen: glücklich zu werden. Mit diesem Entschluss legte das Schiff am nächsten Tag im Hafen ab und nahm Kurs auf die Hauptinsel von Inazuma.

Die Reise langweilte Diluc, Childe wirkte jedoch nicht so gelangweilt, denn er war seekrank. In der hintersten Ecke von Dilucs Verstand wusste Diluc, wie komisch das alles eigentlich war. Also bitte, ein Fremder überredet ihn zu einer Reise und ist selbst seekrank. Doch alle negativen Gedanken verwarf er schnell wieder, denn er wollte nicht mehr depressiv durch die Weltlaufen, sondern Spaß haben. Den Gedankengang hatte er derzeit anscheinend des Öfteren.

Childe war sich alldem trotz seiner Seekrankheit mehr als bewusst. Er wusste, dass Diluc gerade allesverdrängte und nur noch Positives wollte.

Zwar war Childe seekrank, aber es verhinderte, dass Beidou, die Kapitänin, sich nicht die ganze Schiffreise an ihn ranmachen konnte, weil bei Frauen konnte Childe nicht Nein sagen. Beidou war groß und wunderschön. Sie hatte langes dunkelbraunes Haar, dass ihr bis zur Hüfte reichte, roten Augen und, egal in welcher Situation, immer diesen durchdringenden, prüfenden Blick. Außerdem, und das gefiel Childe, obwohl er immer so unschuldig tat, am besten, ihre Oberweite und wie aus dem Nichts war Childe von seiner Seekrankheit geheilt. So vergingen die Tage auf dem Schiff und sie erreichten Inazuma. Inazuma bestand aus mehreren durchschnittlich großen Inseln. Die kühle Brise, die nach Fisch und Meer roch, wehte ihnen im Hafen von Ritou entgegen. Im Hafen hörte man das Getuschel hunderter Menschen, welche hin und herliefen und ihrem Alltag nachgingen. Als Diluc über die Planke, die das Schiff mit dem Steg des Hafens verband, den Hafen betrat, fühlte er sich, als sei er endlich angekommen. Er atmete einmal tief durch und saugte den Geruch von so vielen Menschen auf. Es war ganz anders als in Mondstadt. In Mondstadt gibt es dieses Gewusel nicht. Natürlich leben in Mondstadt viele Menschen, jedoch gibt es kein Gedränge und dort kennt jeder jeden. Doch in Ritou fühlte es sich an, als ob er sich für nichts rechtfertigen müsste. Es fühlte sich endlich so an, als ob er angekommen war.

Childe verbrachte die nächsten Tage noch ein bisschen mit Beidou und ließ sich sonst auch nicht wirklich blicken.

Diluc hingegen erkundete derweil die Insel. Er liebte sie. Es war, als würde man die Elektrizität spüren können. Inazuma war auch nicht ohne Grund für die meisten Gewitter bekannt.

Nach 3 Tagen saß Childe auf einmal imSchankraum der Herberge, in welcher sie zurzeit untergekommen waren.

,,Morgen machen wir einen Ausflug!", rief er voller Begeisterung.

,,Wohin denn?", fragte Diluc skeptisch.

,,Zum Narukami Schrein!", sagte Childe und strahlte Diluc voller Begeisterung an.

,,Okay... und warum sollten wir dahin?", fragte Diluc immer noch skeptisch zurück.

,,Du wolltest doch glücklich werden, oder?"

,,Ja...", antwortete Diluc zögerlich, denn als Childe dies erwähnte, lastete die ganze Verantwortung wieder auf seinen Schultern, die er jetzt über die ganzen Wochen ausgeblendet hatte. Der ganze Schmerz wegen Kaeya, seines Vaters und seines Weinguts. Er hatte alles verloren und das, was er noch nicht verloren hatte, löste sich schon langsam in Staub auf.

Nach einer unruhigen Nacht liefen sie am nächsten Tag die hügelige Landschaft bis zu dem großen Berghoch, auf dem der Schrein stand. Der Schrein war riesig. Die Geländerund das Dach waren allesamt knallrot. Diluc stockte der Atem und als eine wunderschöne hochgewachsene Frau aus der großen Flügeltür hervortrat, fing er fast an zu sabbern. Sie hatte rosa Haare, die ihrfast bis zu den Knien gingen. Ihre weiß-rote Robe, die sich perfekt an ihren Körper schmiegte, sah aus, als wäre sie für nur diese Frau geschaffen. ,,Willkommen meine Freunde. Ich bin Yae Miko, die Priestern des Narukami Schreins. Was führt euch hier her?", sagte Yae Miko mit einer melodischen Stimme. Diluc war vollkommen von ihr hypnotisiert. Ihre Aura nahm ihm den Platz zu atmen, wohingegen Childe vollkommen unbeeindruckt wirkte. Sie folgten Yae Miko in das Innere des Schreins. Er war riesig und genau in der Mitte befand sich ein rießiger Sakurabaum mit blau blühenden Blüten.

,,Die heilige Sakura", klärte sie Childe und Diluc auf. ,,Hier könnt ihr all eure Sorgen loswerden."

Diluc konnte sich nur noch auf die Aura des Baumes konzentrieren. Yae Miko hatte angefangen zu singen. Die Melodie setzte sich in Dilucs Kopf fest. Vor ihm stand Kaeya, blaue Haare, die ihn bis zum Kinn reichten, die schwarze Augenklappe und seine olivfarbene Haut. Kaeya lächelte Diluc an.

,,Ich liebe dich, Diluc",flüsterte Kaeya und dann wurde es schwarz vor Dilucs Augen.

The true story of DilucWhere stories live. Discover now