Prolog

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Mit versteinerter Miene stand er da und blickte auf Liyue hinunter. Seine dunklen Haare waren vorne kurz geschnitten und hinten zu einem Pferdeschwanzzusammengebunden, welcher im Wind flatterte.  Er seufzte und schaute zum Himmel auf. Genau in dem Moment, als die letzten Sonnenstrahlen den Himmel berührten, tauchte er auf.

,,Zhongli.", er drehte den Kopf leicht zur Seite und sah zu Tartaglia herüber. Tartaglia lächelte ihn mit einem verschmitzten Lächeln an und hob seinen blauen Bogen, der genau so leuchtend blau war wie seine Augen. Mit einem tiefen Atemzug spannte er die Sehne bis zu seiner Wange. Zhongli sah ihm aufmerksam dabei zu und dann ließ Tartaglia mit einer fließenden Bewegung die Sehne los.
Zhongli schüttelte langsam den Kopf: ,,Du wirst wohl nie erwachsen werden, Kleiner."
,,Muss ich das etwa?", gab Childe trocken mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zurück.
,,Ich weiß nicht", antwortete Zhongli mit einem Stirnrunzeln.
,,Du bist doch hier der Gott. Du musst es doch wissen. Du hast dich doch dazu entschieden auf dieser Erde als Mensch zu leben, anstatt oben weiterhin im Himmel  wie früher. Du hast uns verlassen. Du hast mich verlassen. Du hast die Fatui verraten, um dem Traveler zu helfen. Doch für was? Er ist doch nur einer von vielen, der seine Schwester verloren hat, doch du bist ein Gott, Zhongli.", Childe sah zu Zhongli auf und eine Träne lief ihm über die Wange.
,,Bullshit. Du warst es doch Tartaglia. Du hast mich verraten,  um an die Macht zu kommen und deinen Willen durchzusetzen. Ich bin es leid, dir hinterher zu rennen.", und mit diesen Worten von Zhongli brach Tartaglia vor ihm zusammen. ,,Ich werde dir niemals mehr vertrauen können. Du warst wie ein Bruder für mich, doch das ist Vergangenheit. Lass uns mit der Gegenwart spielen und deine Treue und deinen Glauben an die lieben Fatui in Frage stellen, denn du gehörst mir. Ich werde dich zerstören, dich an deine Grenzen bringen und deine letzten Gefühle aus dir herausquetschen. Alles, was du dafür tun musst, ist einer deiner meistgehassten Menschen, glücklich zu machen. Er soll lieben und dann sollst du ihn zerstören. Ihm sein Herz herausreißen. Bis er nichts mehr fühlt und dann, Kleiner, können wir weiterreden. Ich will sehen, wie du fällst." Zhongli betrachtet Childe mit einem ironischen lächeln.
,,Und wer soll das sein?", konterte Childe bockig zurück.
,,Das, mein Lieber, ist kein geringerer als Diluc Ragnvindr. Du liebst ihn doch immer noch, nicht wahr? Los geht's und hab schön Spaß mit ihm!", Zhongli trat einen Schritt zurück und drehte sich in Richtung Klippe. Er hob die Hand und sein Speer kristallisierte sich in einem hellen orange aus kleinen Splittern in seiner Hand.
,,Leb wohl Childe.", und mit diesen Worten sprang er.
,,... wir sehen uns in der Hölle Zhongli." brachte Childe unter weiteren Schluchzern hervor und er wusste, dass Zhongli seine letzten Worte noch hören konnte.
,,Lasst die Spiele beginnen. Er will spielen? Okay, dann zeige ich ihm wie ein richtiger Fatui kämpft."
Er breitete mit einem tiefen Atemzug die Arme aus und sprang ebenfalls. Er sprang in die Leere und die Hölle, dorthin wo keiner seiner Gefühle zählte, dahin wo er bloß eine Marionette war. Childe wusste das, er gab es nur nicht zu, denn Männer weinen nicht, sagte sein Vater einst.

The true story of DilucKde žijí příběhy. Začni objevovat