Kapitel 3 | Der magische See

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Die letzten Tage waren nur so an mir vorbei gezogen.
Ich kannte mich langsam recht gut im Schloss und im Hof aus.
Obwohl ich eine unendliche Traurigkeit mit mir herum trug, hatte ich trotzdem viel Spaß mit meinen neuen Freunden.
Naja... Die meiste Zeit sah ich ihnen beim Trainieren zu, was mich ein wenig neidisch machte, da ich noch nicht kämpfen lernen durfte.
Mittlerweile wurde auch Thors Hausarrest aufgehoben, da er sich ehh nicht an ihn gehalten hatte.
Jedoch verbrachte ich auch viel Zeit mit Frigga.
Erst gestern hatten wir mein Zimmer fertig eingerichtet.
Ich fühlte mich wirklich wohl hier, doch vermisste ich meine echte Familie noch fürchterlich und ich hatte noch schreckliches Heimweh.
Frigga und Thor waren mir in so kurzer Zeit schon stark ans Herz gewachsen und sogar Odin schien nett zu sein, jedoch bekam ich diesen nicht ganz so oft zu Gesicht, da er seine Pflichten als König nachgehen musste. Der einzige der mir etwas zu schaffen machte, war Loki.
Er hatte etwas eigenartiges an sich und tat mir um ehrlich zu sein auch ein wenig leid, denn er war so oft allein und wenn er dann mal bei uns war, schenkte ihm niemand wirkliche Beachtung.
Ihm schien das nichts auszumachen, mir aber schon.
Auch wenn Loki merkwürdig war, hatte er trotzdem etwas spannendes an sich und man konnte sich gut mit ihm unterhalten.

Deswegen stand ich gerade zitternd vor seiner Tür und sammelte all meinen Mut zusammen um anzuklopfen. Ich wartete einige Sekunden, doch niemand reagierte auf mein Klopfen, also ging ich einfach hinein.

,,Habe ich herein gesagt?"
Mit einem kleinen Lächeln sah ich zu Loki, der mit einem dicken Buch in der Hand auf seinem großen Bett saß.
Er hatte gar nicht erst aufgesehen als ich hereinkam, und trotzdem sagte er: ,,Was machst du hier Arya?... Solltest du nicht lieber bei Thor und seinen wunderbaren Freunden sein?"
Ich musste sagen, dass Loki anders war als die anderen in seinem Alter. Mir wurde das zwar auch schon oft gesagt, aber Loki benahm sich so erwachsen und ruhig... Er spielte auch nie draußen, wie die anderen Kinder es taten... Er saß einfach in seinem Zimmer und las ein Buch.
,,Du hast nichts gesagt... Also habe ich das mal als ein Herein gedeutet und ich wollte dir gerne Gesellschaft leisten", sagte ich.
Er blickte endlich von seinem Buch auf und beobachtete mich kritisch dabei, wie ich neben ihm auf seinem Bett Platz nahm.

,,Ich brauche kein Mitleid von dir, Arya. Das kannst du dir wirklich sparen, ich habe meine Gründe hier alleine zu sein", sagte er etwas sauer.
Wow wie war er denn jetzt drauf?...
Ich wollte doch bloß ein wenig Zeit mit ihm verbringen...
,,Ich bin nicht aus Mitleid bei dir... Ich wollte bloß etwas mit dir machen."
Verwundert sah mich Loki an, worauf ich fast laut aufgelacht hätte, denn damit hatte er sicher nicht gerechnet.

,,Sind dir Thor und seine Freunde etwa zu langweilig?", er lachte ironisch auf und wollte schon wieder weiter lesen, als ich ihm schon antwortete: ,,Sie sind wirklich toll und nett, aber wenn man nicht mitmachen darf bei allem was sie taten, dann wurde es wirklich schnell langweilig", erklärte ich ihm meine Lage und schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln, was wie Thor es bestätigt hatte, jeden dahin schmelzen ließ.

,,Na dann komm mit mir." Loki sprang vom Bett und zog mich hinter sich her.
Wir rannten zusammen lachend aus seinem Zimmer und aus dem Palast.

Es war bisher der schönste Tag den ich je hier verbracht hatte!
Hinter der Fassade des arroganten, herzlosen und ruhigen Jungen, verbarg sich eine offene, witzige und nette Seite.
So viel gelacht wie mit Loki hatte ich schon seit langer Zeit nicht mehr.
Wir waren als draußen, wo er mir seine Trugbilder zeigte. Ich wusste nicht das Loki so etwas konnte.
Er ließ ein Feuerwerk auf seiner Hand erscheinen oder machte Illusionen von sich selbst.
Sie waren zwar noch nicht die besten, aber sie werden es später sicher sein.
Er erzählte mir peinliche Geschichten über Thor, wobei er keine Chance verpasste Thor ins lächerliche zu ziehen.
Ich bastelte ihm einen Blumenkranz, den er nur wiederwillig annahm und nachdem ich ihn Stunden lang anbettelte, dass er den Kranz aufsetzen sollte, tat er dies auch.

Meant to say goodbye || LokiOù les histoires vivent. Découvrez maintenant