Zurück nachhause

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4 Wochen lag ich im Krankenhaus. Mir ging es psychisch nach den ersten Tagen wieder deutlich besser, jedoch musste man mich noch beobachten um zu schauen, ob das Koma noch irgendwelche Auswirkungen auf mich hatte.

Außerdem musste man eine Krankengymnastische Behandlung mit mir durchführen.

1 Jahr Koma ist wirklich viel und auch wenn die Medikamente die Rückbildung meiner Muskulatur verlangsamt haben, mussten meine Muskeln wieder richtig in Takt gebracht werden. Meine Reflexe wurden geübt und es wurden auch Neurologische Test an mir durchgeführt.

Zum Glück konnte man keine Gehirn-Probleme Auffinden. Ich hatte allen versucht zu erklären, dass es mir bereits wieder besser ging und dass man mich bitte entlassen soll. Leider war ich dazu verpflichtet noch zu bleiben. Ich war viel zu ungeduldig.

Jeder einzelne Tag war für mich wie eine Qual. Ich musste ständig an Shoto denken. Daran denken wie es ihm geht, was er macht oder wo er ist.

Ich konnte einfach nicht damit auffhören. Ständig träumte ich von ihm. Von seinem Gesicht. Der Audruck seines Gesichtes, als er mir beim Sterben zusah.

Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen. Ihn fragen, wie er die Zeit ohne mich gemeistert hat.

Ich fragte mich, ob er in dieser Zeit vielleicht jemand neues kennengelernt hat. Allein bei dem Gedanken daran, zog sich ein Schmerz in meiner Brust zusammen.

Doch heute war es soweit. Heute würde ich endlich entlassen werden. Es brauchte nicht lange, bis ich die Kraft in meinem Körper zurückerlangte. Schließlich hatte ich das Laufen im Koma irgendwie nicht ganz verlernt.

Aber heute kann ich endlich zurück zu Shoto. Darauf freute ich mich schon die ganze Zeit.

„Na, bereit nachhause zu gehen?", fragte mich meine Mutter, die neben mir auf dem Krankenbett saß. Sie hatte mir frische Kleidung mitgebracht und gegessen hatte ich auch schon.

„Das fragst du noch?", entgegnete ich ihr gespielt genervt. Ich stand auf und lief zur Tür, bevor ich mich zu ihr umdrehte. „Du musst schon mitkommen, das Auto fährt nicht von alleine."

Sie lachte leicht, bevor sie nachkam und wir das Krankenhaus gemeinsam verließen. Es war das erste Mal nach einem Jahr, dass ich wieder draußen war. Meine Mutter schaute mich die ganze Zeit an.

Vielleicht wollte sie beobachten, ob die Luft eine gewisse Auswirkung auf mich hatte. Sie machte sich nach wie vor Sorgen um mich.

Als wir vor dem Auto standen schaute ich sie irritiert an. „Das..ist nicht unser Auto..", murmelte ich verwirrt.

„I-Ich weiß..Ich hab uns ein neues gekauft, nachdem das andere zerstört war.", erwiderte sie.

Ach ja..der Unfall..

„Achso."

Wir stiegen ein und sie fuhr auch schon los.

„Du konntest unser Haus noch nicht sehen. Ich fühle mich geehrt es dir zu zeigen.", sagte sie lächelnd, als wir an einer Ampel anhielten.

„Reg dich ab, ist nur nh Haus.", antwortete ich, während ich mich im Rückspiegel betrachtete.

Ich sah wirklich scheiße aus. Zwar war ich bei dem Anblick nicht so geschockt, wie vor zwei Wochen, aber ich sah mich dennoch nicht gerne im Spiegel an.

Ich war einfach viel zu dünn. Während des Komas gab man mir nur künstliche, auf meinen Zustand angepasste Ernährung, damit sich meine Muskulatur nicht komplett zurückbildet.

In den vier Wochen nach dem Koma, aß ich weniger als ich sollte. Ich hatte keinen Appetit und konnte in den vier Wochen so gut wie gar nicht zunehmen. Ich war abgemagert.

"Dear Love.."| A Todobaku StoryWhere stories live. Discover now