Kapitel 5

3 2 0
                                    

Wach wurde ich durch das Geschrei eines Mannes. Langsam öffnete ich meine Augen und zuckte zusammen mein Kopf tat weh und wenn ich auch nur versuchte ihn zu bewegen stach es überall. Durch ein kleines Fenster am Ende des langen Flures konnte ich erkennen dass es schon Nacht war. Ich versuchte mich zu orientieren? Wo war ich? Und was war passiert? Langsam kamen meine Erinnerungen an das was passiert war wieder zurück. Dieser Mistkerl! Da hatte er mir doch ernsthaft eine übergebraten und mich einsperren lassen. Ich begann mich umzusehen. Und was ich sah war nicht gerade schön, denn ich lag auf einer Pritsche in einer Zelle. Es war feucht und rich nach Schimmel aber das schlimmste war dass es auch nach sämtlichen Ausscheidungen roch. "Ok Loa bleib ganz ruhig.",versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Wie sollte ich denn jetzt hier wieder rauskommen. Ich beschloss mich erstmal noch ein bisschen auszuruhen, denn ich glaube bei meinem unfreiwilligen Bad in dem See war ich krank geworden. Mir war in einem Augenblick total warm und im anderen zitterte ich wie Espenlaub vor lauter Kälte. Dazu kam auch noch dass mein Hals fürchterlich weh tat und ich alle zwei Minuten schmerzhaft husten musste. Also versuchte ich einzuschlafen. Lange konnte ich aber nicht schlafen denn irgendwann wurde ich auf einmal an einem Arm hochgerissen. Erschrocken öffnete ich meine Augen und konnte nur mit ansehen wie ich aus der Zelle in einen Raum gezogen wurde. Da setzte mich ein Mann dann auf einen Stuhl und an meine Hände kamen Handschellen. Eigentlich wollte ich mich wehren aber dafür war ich viel zu schlapp. Ich glaube das Fieber war gestiegen und auch mein Husten hatte sich verschlimmert. Ganz leise und mit ganz rauer Stimme fragte ich "warum bin ich hier? Was haben sie mit mir vor?" Der Gedanke daran was sie alles mit mir machen könnten ließ mich frösteln, doch der Mann antwortete nicht und ging einfach aus dem Raum. Nach ein paar Minuten kam ein anderer Mann rein. Er war groß,gut gebaut und trug einen langen schwarzen Mantel und lederstiefel. Er sah schon so grimmig aus. Über sein Gesicht verlief eine breite Narbe uns sein rechtes Auge war milchig- weiß was mich vermuten ließ dass er auf diesem Auge blind war. Der Mann setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl und sah mich ernst an. "Warum hast du dich im Jägerterritorium aufgehalten? Du musst doch wissen was im Moment für Unruhe herrscht." Ich sah ihn ängstlich an. "Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung was hier vor sich geht." Er sah mich erstaunt an. "Mädchen, wir stehen kurz vor dem nächsten Krieg! Die Königshäuser sind im Moment mitten in den Verhandlungen und wenn das nichts wird, ist hier bald Land unter. Deswegen dürfen außer die Jäger und Wächter auch keiner in die anderen Königreiche." Ich sah ihn verwundert an und ich fragte mich noch einmal mehr: wo war ich hier gelandet? Ich versuchte meinem gegenüber zu erklären warum ich kein Plan hatte was hier vor sich ging. "Aber ich hab doch noch nicht mal eine Ahnung wo ich bin, wie soll ich dann wissen was er hier für Regeln gibt? Da wo ich her komme gibt es keine Jäger,wächter oder irgendwelche anderen ausgedachten Wesen. Bei mir wurde Die Welt durch Umweltkatastrophen verwüstet und fast alle Menschen wurden getötet!" Ich hatte mich so in Rage geredet und mich so aufgeregt dass mir auf einmal schwindelig wurde und noch bevor ich irgendwas anderes machen konnte wurde mir schwarz vor Augen. Ich hörte immer mal wieder Stimmen von außen und sie schienen sich zu streiten. "Aber wir können sie doch nicht einfach auf die Krankenstation verlegen. Wir wissen ja noch nicht einmal wer sie ist, geschweige denn, was sie vor hat." Es wurde gemurmelt und getuschelt, aber auf einmal war alles still. "Wir können und wir werden sie auf die Krankenstation verlegen. Das ist ein Befehl." Sagte die Stimme schroff. "Natürlich euer Hoheit." Sagte eine Stimme. Dann wurde es wieder leise und ich fiel in einen tiefen Schlaf. Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Ich nahm meine Umgebung deutlicher wahr und öffnete langsam meine Augen. Egal wo ich war, das hier war auf jeden Fall besser als in der dreckigen und kalten Gefängniszelle. Meine Freude wurde jedoch von meinem starken Husten, meinen schmerzenden Gliedern und meinem Fieber aber sofort wieder zu nichte gemacht. Das Tat aber weh... ich sah mich in dem großen, hellen Raum um. Überall standen Betten und in denen lagen Wesen die sich anscheinend alle verletzt hatten oder krank waren. Nach kurzer Zeit kam ein junger gut aussehender Mann auf mich zu. Er sah sehr elegant aus, denn er trug ein weißes enges Hemd, eine schwarze anzughose und Schuhe die glänzten als wären sie frisch geputzt und poliert. Seine dunkelblonden Haare umrahmten mit einem mittelscheitel sein Gesicht und er sah so perfekt aus, dass ich fast gedacht hätte, dass er aus einem Märchen stammt. Doch dann sah ich in seine blauen Augen und etwas veränderte sich in mir. Seine Augen waren so voller Wärme und wenn ich richtig hinsah konnte ich auch sorge erkennen. Aber wieso machte er sich sorgen er kannte mich doch gar nicht? Um seine Lippen zog sich ein leichtes charmantes Lächeln was von zwei Grübchen umgeben war. Er war mir sofort sympathisch und auch wenn ich krank war lächelte ich schüchtern zurück. Eine Weile sahen und schwiegen wir uns an bis er auf einmal die Stille durchbrach indem er sich vorstellte. " Wie unhöflich ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Rahim. Prinz des Königshauses der Werwölfe. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Und du bist?" Ich sah ihn ungläubig an. Ich glaube mir war mein Fieber zu Kopf gestiegen. Hatte ich gerade richtig gehört? Er war Prinz des Königshauses der Werwölfe? Über meinen Schock hinweg bot er mir galant seine Hand zum schütteln an. Perplex nahm ich sie und schüttelte sie. Immer nochverwirrt antwortete ich. "Ich bin Loa. Äh... und aus keinem Königshaus also nicht dass ich wüsste..." Er sah mich belustigt an. "Und was machst du hier?" Verwirrt erklärte ich ihm wie ich hier hin gekommen war und beendete meine Erklärung mit "Und ich würde nach der ganzen Sache echt gerne wieder nach Hause". Jetzt sah er so verwirrt aus wie ich mich innerlich fühlte. Aber dann lächelte er schon wieder. "Dafür musst du aber gesund sein, also ruhig dich erstmal noch ein bisschen aus und ich guck nachher nochmal nach dir." Er hatte sich schon umgedreht und wollte gehen als er sich nochmal umdrehte. "Woher hast du eigentlich diese Kette?" Ich wusste erst nicht wovon er sprach, als mir wieder einfiel dass ich meine kette trug die meine Eltern mir geschenkt hatten. Die haben mir meine Eltern geschenkt als ich nich klein war." Er nickte drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen. So langsam wurde ich wieder müde und ich beschloss noch ein bisschen zu schlafen, denn im Moment konnte ich ja eh nichts anderes machen, und außerdem tat mir das bestimmt gut. Ich fiel in einen sehr unruhigen Schlaf und träumte von einem Krieg zwischen mehreren Parteien. Überall lagen Tote und man konnte sehen dass die Schlacht fast vorbei war und nur noch wenige am leben waren. Alles sah so brutal und grausam aus Ich versuchte vor den Bösen wegzurennen, doch sie waren zu schnell und töteten mich. Schweißgebadet wachte ich auf, nur um fest zu stellen, dass Rahim an meinem Bett saß und mich jetzt besorgt musterte. "Alles gut bei dir?" Fragte er mich. Ich musste erst mal durchatmen bevor ich ihm antworten konnte. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte blickte ich ihm in die Augen. "Ja alles gut. Ich hab nur was blödes geträumt." Langsam vergaß ich die anderen um uns uns herum und fühlte mich als würde ich einfach nur abschalten und nicht entspannen
Diese Wirkung hatte bis jetzt noch kein Augenpaar auf mich gehabt. Ich hatte ihn anscheinend etwas zu lange angeguckt, denn als ich wieder die Umgebung und den Rest seines Gesichtes wahrnahm, konnte ich ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen erkennen. Ich sah wie er wieder ernster wurde. "Versuch wieder zu schlafen Loa. Dein Fieber ist nochmal gestiegen und es sieht auch so aus als ob du dir auch noch eine Lungenentzündung eingefangen hast. Außerdem ist es schon spät. Ich komme morgen früh nochmal wieder." Er lächelte mir nochmal zu und verschwand dann durch eine große Tür. Er hatte recht ich sollte nochmal ein bisschen schlafen das würde mir nur gut tun. Langsam aber allmählich wurde ich immer müder. Es war so schön warm unter meiner Decke und auch im gesamten Raum, dass ich irgendwann eindöste und in einen festen Schlaf verfiel.

Heute mal ein etwas längeres Kapitel☺ Und wie findet ihr den Prinzen? Und was denkt ihr passiert jetzt mit Loa? Ich hoffe ihr freut euch über ein neues Kapitel und schreibt mir unbedingt wie ihr es findet☺

Das Land der drei MondeWhere stories live. Discover now