Kapitel 3

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Hinter mir hörte ich lautes Schnauben und Pfoten die auf den Boden schlugen. Das spornte mich mich noch mehr an weiter zu rennen. Die kreaturen kamen immer näher. Einer von ihnen war so nah dass ich seinen Atem in meinem Nacken spüren konnte. Heiß schlug er auf meine Haut was mich so sehr zusammen zucken ließ, dass ich nicht mehr auf den Boden achtete und hin fiel. Genau vor zwei schwarze Stiefel. Ich blickte langsam nach oben. Mein Blick glitt langsam über eine schwarze kargohose, einen ebenso schwarzen pulli und über eine lederjacke. Schließlich blieb mein Blick bei den dunkelen Augen des jungen Mannes hängen der sich gerade über mich beugte. Er jedoch beachtete mich nicht weiter und wandte sich den Kreaturen zu die ich in meinem Rücken anhand des lauten schnaubens nur erahnen konnte. Er fing an mit ihnen zu reden."Wer ist sie?", fragte er grob. Er machte mir Angst, denn seine art war einfach nur einschüchternd. Ich blieb einfach auf dem Boden liegen. Vielleicht würden sie mich dann in Ruhe lassen und ich konnte im passenden Moment fliehen. Ich hörte nicht wirklich zu worum es ging, ich bemerkte jedoch wie das Gespräch langsam immer hitziger wurde. Das sah ich als meine Chance. So schnell ich konnte raffte ich mich vom Boden auf und rannte so schnell es meine Beine zuließen los. Ich versuchte das anzuwenden was auch nach den Katastrophen bei meinen Verfolgern gewirkt hatte. Ich rannte und schlug dabei haken. Meine Tasche schlug mir immer wieder gegen den Oberschenkel und sorgte dafür, dass ich langsamer wurde. Bloß nicht aufgeben Loa! Sprach ich mir selbst mit zu. Zumindest glaubte ich dass ich es war die das gesagt hatte. Ich versuchte meine Verfolger wieder etwas weiter abzuhängen, indem ich immer und immer wieder die Richtung änderte, so konnte ich sie vielleicht verwirren und sie wurden endlich müde. Ich hoffte einfach darauf dass sie mich nicht verfolgen würden und mich einfach vergessen. Aber nein natürlich nicht, denn kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, stieß ich gegen eine harte Wand. Eine wand die Geräusche machte. "Uff" und schon fiel ich mit der Wand auf den Boden. Als ich mir meine Wand einmal genauer anschaute stellte ich fest dass es keine Wand sondern der junge Mann von vorhin war. " Sag mal spinnst du?! Hast du keine Augen im Kopf?" , fuhr er mich an. Ich schaute ihn nur perplex an. Er starrte mich mit einem leeren Blick an und es herrschte eine unangenehme Stille. Aufeinamal verfinsterte sich sein sein Gesicht und er fragte mich bedrohlich" wer bist du und was willst du hier? Du hast im Jägerterritorium nichts zu suchen!". Ich sah ihn verwirrt an. "Bitte wo soll ich sein?" Das schien ihn glaube ich nicht gerade glücklicher zu machen, denn er lachte abfällig und zischte er mir zu: " Jetzt tu doch nicht so blöd du bist doch eine ihrer Spione. Gib es zu!" Er kam wütend einen Schritt auf mich zu. Jetzt bekam ich Angst. An was für einem komischen Ort war ich hier gelandet? Ich hatte keine Ahnung wovon der Typ sprach. Er packte mich grob am Arm und zog mich ruckartig hoch. "Au das tut weh!", pammte ich ihn an. Er funkelte mich wütend an. Er drehte sich zu den kreaturen um und zog mich dabei mit. Ich riss erschreckt meine Augen auf. Jetzt wusste ich was aus den Männern geworden war... Werwölfe! Ich versuchte dem festen Griff des Mannes zu entkommen, aber nichts klappte. Ich zog, zerrte und trat sogar nach ihm, aber das sorgte nur dafür dass sein Griff immer fester und unbarmherziger wurde. "Lass dass!" ,zischte er mir zu. Wiederwilig hörte ich auf, aber meine Angst vor ihnen blieb. "Ich nehm sie mit nach Yanta zu den Wächtern. Vielleicht wissen die ja wer sie ist und was sie hier macht.", sagte er bestimmt. Die Wölfe nahmen seine Worte als Anlass langsam wieder im Wald zu verschwinden. Es beruhigte mich zwar dass die Werwölfe endlich weg waren. Trotzdem hatte ich Angst, und zwar nicht weil ich nicht wusste wo ich war sondern weil ich den Mann neben mir gar nicht einschätzen konnte. Er kam so unberechenbar rüber, mit seinem finsteren Blick, seiner dunkelen, rebellischen Kleidung und mit seinen immer angespannten Muskeln. Als ob er immer bereit dazu wäre gleich los zu rennen. Auch wenn er mir angst machte musste ich doch ehrlicherweise zugeben dass er echt gut aussah. Man konnte zwar nicht erkennen was sich unter seinem Pulli befand aber so wie ich ihn einschätze verbarg sich darunter ein sehr durchtrainierte Bauch. Und auch der Rest von ihm war einfach nur atemberauben. Seine schwarze Lederjacke schmiegte sich an ihn wie eine zweite Haut. Und seine Wangenknochen sahen so perfekt aus dass man schon Angst haben musste, dass man sich an ihnen schneidet. Ich musste ihn wohl ziemlich dämlich angeguckt haben denn er schnippste mit seinen Fingern vor meinen Augen und sagte grob: "Mund zu. Wenn du weiter so guckst fängst du noch an zu sabbern." Schnell klappte ich meinen Mund zu und guckte peinlich berührt weg. "Los wir müssen uns beeilen, nicht mehr lange und es wird dunkel... Ich hol nur noch mein Pferd und dann geht es los." Er verschwand hinter einem Baum und noch bevor ich auch nur daran denken konnte zu verschwinden stand er auch schon wieder vor mit einem großen schwarzen Pferd hinter sich. Er sah mich schon fast freundlich an was mich echt wunderte: " und bitte hau nicht ab, ich versuche nur dir zu helfen. Außerdem wirst du dich in diesem Wald eh nur verlaufen und wirst dann von den Schatten verschleppt." Und schon war es mit seiner Freundlichkeit vorbei. Er lachte mich hämisch an und setzte sich mit den Zügeln seines Pferdes in der Hand in Bewegung. Ich stand immer noch wie angewurzelt auf einer Stelle, als er sich umdrehte: " willst du jetzt den ganzen Tag da so stehen bleiben oder möchtest du endlich aus dem Wald raus?" Ich klappte meinen Mund auf um ihm frech zu antworten, da hörte ich ein lautes heulen und lief schnell auf ihn und sein Pferd zu.

Das Land der drei MondeWhere stories live. Discover now