*Ohne Titel*

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Überrascht sehe ich zu ihm, doch er beachtet mich nicht und fährt ins Parkhaus. Wie erwartet ist es leer. Er fährt bis ganz nach oben und steigt aus. Stirnrunzelnd mache ich es ihm nach und stelle mich neben ihn. Stumm schauen wir beide auf die Stadt unter uns. Ich höre ein Rascheln und sehe zu ihm. Er hat sich einen Joint angezündet. Ich presse die Lippen zusammen, als ich den bekannten Geruch rieche, sage aber nichts. Ich habe generell nichts dagegen, aber er muss danach noch Auto fahren. „Ich muss rein.", höre ich plötzlich seine Stimme. Überrascht schaue ich zu ihm: „Was? Warum?" Er lacht humorlos auf. „Warum?", fragt er nach, „Meinst du das ernst?" Genervt schüttle ich den Kopf. Er weiss, dass ich es gar nicht wissen will. „Wie lange?", frage ich. „Drei Jahre." Ich nicke: „Du weisst, was das bedeutet?" Er nickt nur abgehackt. Ich schaue zurück auf die Stadt und versinke in Gedanken. Ich schrecke erst auf als eine Autotür zuknallt. Er sitzt wieder auf dem Fahrersitz und schaut mich auffordernd an. Ich beeile mich auf dem Beifahrersitz zu kommen. Die Autofahrt verläuft schweigend. Schliesslich stehen wieder vor meinem Haus. Ich drehe mich zu ihm und will mich verabschieden, doch jetzt fangen die Tränen an zu laufen. Er schaut mich überfordert an. Er konnte noch nie mit weinenden Personen umgehen. „Eene meene Blei, drei Jahre gehen schnell vorbei. Hex-hex!", sagt er dann plötzlich. Gegen meinen Willen muss ich lachen. Auch er lacht. Wir stoppen und schauen uns an. Ich umarme ihn fest: „Pass auf dich auf!" Er nickt ernst: „Immer!" Ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange und steige aus. Er winkt nochmal bevor er das Auto wendet und nach der Kurve aus meinem Blickfeld verschwindet. Für drei Jahre.

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