Kapitel 1

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Es war immer noch ungewohnt, in einem viel zu großen Bett aufzuwachen und trotzdem fand ich es mehr als angenehm. Der Dolce & Gabbana Pyjama schmiegte sich sanft an meine Haut, wie schön dieses Gefühl war. Es war Mittwochs, mitten in der Woche als ich meinen ersten Schultag antreten solllte, ich kannte es schon aus diesen ganzen Highschool Teenie Filmen wie ich mich zu verhalten haben sollte. Dabei hatte ich die ganze Vorbereitungsphase die aus Highschool Musical und One tree hill gucken bestand, nicht mitbedacht dass ich jetzt auch eines dieser reichen Mädchen bin und nicht die kleine unschulidge Zoé aus Wales. Laut der vermutlichen 152. Regel der unaufgeschrieben 'Die neue mitten im Schuljahr' -Liste, dürften mich noch mal mehr anstarren, da meine Mutter mich nicht wie gewöhnlich in unserem alten abgefahrenden VW Polo in die Schule fährt, sondern mit einem nagelneuen Porsche, den sie von meinen neuen fast-Stiefvater bekommen hat. Eigentlich sollte mich dieser langersehnte Luxus freuen, dennoch jagt mir diese neuerwobene Macht, ziemliche Angst ein. Keiht - Der Verlobte - hat mir schon am ersten Tag gesagt, das ich achten muss was ich sage, trage oder mache. In der Gegend wird schnell gelästert meinte er, was mir leicht angst machte. Schließlich war ich neureiche und hatte keine Ahnung wie ich mit all dem Umgehen sollte, ich war schon froh genung das in schon einen komplett neu ausgestatten Kleiderschrank hatte, niemals hätte ich mir selber 3 oder 4 Louis Vuitton Taschen gekauft. Vermutlich hätte mein Luxusmarken-Shopping-Versuch bei Nike geendet, obwohl ich in meinem Kleiderschrank auch die ein oder anderen Turnschuhe gesehen habe, Keith hatte mir aber gesagt ich solle sie höchstens zur Schule anziehen, und sonst am besten immer wieder auf die Versace Schuhe umsteigen. Es wird ungewohnt sein, fast jede Wochen in hoch angesehnen Restaurants Essen zu gehen, ich konnte doch nicht mal auf hohen Schuhen laufen, geschweige denn mehr als zwei Luxusmarken aufsagen. Ich konnte mich garnicht in diese reichen Gespräche reinbilden, die Angst irgendwann keine Antwort auf eine vermeintlich einfache Frage zu haben, währe zu groß. Obwohl Gespräche anfangen, und weiter führen eigentlich zu meinen Stärken gehört, aber ich wollte Keith nicht blamieren. Auch mich und andere zu blamieren gehört eindeutig zu meinen Stärken. Tolpatschigkeit und zwei linke Füße sind keine gute Mischung auf einer Feier in hohen Schuhen. Das musste damals auch meine Tante Rose fest stellen, auf ihrer Hochzeit bin in halb ins Buffet gestolpert und hab damit nicht nur das Essen runtergeschmissen, sonder auch das von ihr gekaufte Kleid komplett unbrauchbar gemacht. Sie versicherte mir zwar bei jedem Besuch, dass es nicht schlimm war, aber ich weiß genau wie sehr sie sich bei ihrer Hochzeit darüber aufgeregt hatte.

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Ahnungslos, und viel zu warm angezogen irrte ich durch die halb leeren Schulgänge. Ich weiß nicht ob es wirklich Gewohnheit war oder einfach nur Dummheit, aber der Guess Pullover sah so bequem aus, dass ich ihn einfach anziehen musste, dabei vergaß ich aber leider das wir hier in Afrika etwa 38 Grad im Schatten hatten, und nicht 10 Grad mit ströhmenden Regen. Glücklicherweise hatte ich unter dem Pulli noch ein weißes Top an, weshalb ich den Pulli soweit ich das Sekretariat fand, ausziehen könnte. Eigetlich wollte ich ja rumstehende Schüler aus dem Gang fragen, leider erkannte man sofort um welche Art von Schülern es sich handelte, soweit ich sie nur angeguckt hatte, strahlte mir dieser Ich-bin-zu-cool-für-alles-Blick entgegen. Ich hab vielleicht auch mal eine große Klappe und bin auch mal etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt gegeüber den Lehrern, aber Nettigkeit und Hilfsbereitschaft ist nun wirklich kein Beinbruch.

Schließlich fand ich dann, irgendwo am Ende des Gebäudes das Sekretariat, dass ich auch direkt betrat. "Guten Morgen und du bist?" - " Zoé Brooke, ich bin neu hier." Teilte ich ihr mit, sie sah für eine Sekretärin echt hübsch aus; Braune lange Haare, eine fast faltenfreie Haut und ein sehr sympathisches, großes Lächeln auf den Lippen. "Ach, ich hab hier schon alle Zettel für dich, ich würde dich bitten ein paar davon von deinen Eltern unterschreiben zu lassen und später deinem Klassenlehrer zu geben, welche genau dass sind steht drauf. Dein erster Kurs ist Englisch. Da triffst du auch deinen Klassenlehrer. Du musst einfach die Treppe hoch gehen und dann die dritte Tür rechts." Sie drückte mir einen Stapel von verschieden farbigen Zetteln in die Hand und lächelte mir noch mal aufmuntert zu.

Twist of FateWhere stories live. Discover now