Gelb, wie deine Haare

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Wie sagt man jemanden, dass man in ihn verliebt ist, ohne es wirklich zu sagen? Diese Frage stellte sich Aragorn, der zukünftige König Gondors schon seit langem.

Er hatte sich bereits vor Jahren schon in einen gewissen blonden Elbenprinzen aus dem Düsterwald verliebt, bloß hatte er nie den nötigen Mut aufgebracht, es ihm zu sagen. Doch jetzt, wo sie in Bruchtal wahren und kurz vor der Abreise nach Mordor standen, hatte er plötzlich das Bedürfnis, dem Elben, dem er sein Herz schon vor so langer Zeit geschenkt hatte, von seinen Gefühlen zu berichten.
Er dachte nach, und einige Zeit später, viel ihm ein Gespräch ein, das er mit Legolas vor einem Jahr, als er das erste mal versucht hatte, dem Elben seine Gefühle zu offenbaren geführt hatte.

Sie waren damals in einem Wald gewesen, ein paar Wochen weg von jeglichen anderen Personen. Damals war es Nacht, sie lagen nebeneinander im lauen Wind des Sommers und schauten sich die Sterne an. Es war still, niemand Sprach ein Wort, nur die Grillen gaben ein Geräusch von sich. Doch es war keine unangenehme Stille. Die behagliche Ruhe der späten Stunden verlieh Aragorn den Mut dazu eine Frage zu stellen. Er war sogar kurz davor, Legolas einfach alles zu erzählen. Aber er hatte natürlich wieder einen Rückzieher gemacht.
"Legolas?"
"Ja, Estel." Hörte er gleich darauf die Rückmeldung des Elben. "Wie sagt man einem Elben am besten, dass man Gefühle für ihn hat?" Fragte der Waldläufer schließlich. "Nun, es kommt darauf an von welchem Elb du sprichst.. Elben aus Bruchtal sind, meines Wissens nach, Gedichten sehr zugetan, während Elben aus Lothlórien es sehr schätzen, wenn man ihnen die Gefühle einfach gerade heraus sagt. Wir Elben aus dem Düsterwald hingegen," erzählte Legolas geduldig. "sind sehr geschmeichelt durch Gesten, wie zum Beispiel ein kleines Geschenk oder einen Gegenstand, den die verliebte Person an den Elben erinnert. Aber natürlich kommt es auch auf die persönlichen Vorlieben des Elben an. Ich zum Beispiel.." Legolas machte eine Pause und lachte etwas verlegen. ".. Ich würde mich am aller meisten über Blumen freuen... vielleicht Blumen, die die verliebte Person an mich erinnern." Als er dies sagte, sah er verträumt in die Luft. Na toll. Dachte sich Aragorn damals, Legolas war schon verliebt. Nur nicht in ihn. Aber er hatte dann nicht mehr weiter darüber nachgedacht, er wollte diesen Abend genießen.
"Hat dies deine Frage geklärt?" Fragte der blonde Elb  noch. "Ja, in der Tat, das hat es. Danke, mellon nin." Sagte Aragorn und lächelte seinen Freund leicht an. "Dürfte ich wissen, um wen es es geht, vielleicht könnte ich dir ja noch weiter helfen." Sprach der Elb weiter und Aragorn glaubte einen kurzen Moment lang, einen Funken Hoffnung in der Stimme des Prinzen gehört zu haben. Nein, das hatte er sich nur eingebildet. Legolas wollte bestimmt nichts von ihm. Erst recht nicht in dieser Hinsicht. " Sei mir nicht böse, mellon, aber ich würde dies lieber für mich behalten.." Sprach Aragorn also schnell, um seine aufkommende Nervösität zu verstecken.
Das Gespräch ging dann noch weiter, über verschiedene Themen und Vorfälle, den neusten Tratsch und Klatsch.

Das würde er machen, ja genau das. Er würde Legolas Blumen in der Farbe seiner Haare schenken. Nur gab es überhaupt blonde Blumen? Nein. Nein, gab es nicht. Da war sich Aragorn sicher, denn er hatte alle Gärten Bruchtals nach ihnen abgesucht, den blonden Blumen. Das nährigste an blond was er schließlich fand, waren Narzissen. Zwar wunderschön und riesengroß, aber eben nicht blond. Nun ja, dachte sich Aragorn, besser als nichts. Außerdem hatte Legolas einmal erwähnt, dass er Narzissen durchaus sehr schön fand. Würde er es jetzt nicht durchziehen, würde er Legolas wahrscheinlich gar nicht von seinen wahren Gefühlen erzählen. Also die Narzissen!
So pflücke er schnell einige der doch sehr schönen Blumen und machte sich auf den Weg um Legolas zu suchen.
Dies wurde ihm allerdings erspart. Der blonde Elb fand in nämlich zuerst. Aragorn war noch keine fünf Minuten gegangen, da hatte der schöne Prinz schon seinen Weg gekreuzt.
In Aragorn stieg Panik auf. Verdammt! Er war noch nicht darauf vorbereitet, Legolas jetzt gleich gegenüber zu treten.
"Guten Tag Aragorn, mein Freund." Sie sahen sich einige Zeit intensiv in die Augen und als die Stille langsam merkwürdig wurde, errötete der Elb leicht (Aragorn wollte in diesem Moment nichts lieber als seinen Gegenüber zu küssen.) und so fragte er Legolas schnell.: "Wie geht es dir mit dem Gefühl, dass wir morgen Bruchtal verlassen und vielleicht nicht wieder kehren werden?" Der Elb schien diese Frage schon länger stellen gewollt zu haben, so kam es Aragorn vor. "Ja, es ist in der Tat ein sehr bedrückendes Gefühl, dass ich meine Heimat vielleicht nie wieder sehen werde. Aber lass uns jetzt nicht über solch schwerwiegende Dinge reden." Antwortete der Waldläufer darauf nur. "Du hast Recht." Stimmte ihm der Elb auch gleich zu. "Darf ich fragen für wen diese Blumen sind?" Fuhr er stattdessen fort.
FÜR DICH, FÜR DICH LEGOLAS, WEIL ICH SEIT EWIGKEITEN IN DICH VERLIEBT BIN UND DIESE BLUMEN MICH AN DICH ERINNERN! Das wollte Aragorn eigentlich sagen, das wollte sein Herz sagen.
"Sind sie für Arwen?" Fragte der Elb und sah etwas skeptisch wenn nicht sogar entteuscht drein.  "Legolas, wie oft noch, ich habe keine Interesse an Arwen. Ich bin alleine glücklich." Lügner!- das sagte die Stimme in seinem Kopf. Du bist allein glücklich, ja, aber mit dem blonden Elb wärst du noch glücklicher!
"Die Blumen sind für das Grab meiner Mutter." Sprach Aragorn nun und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. "Ich besuche sie jedes mal, bevor ich Bruchtal für längere Zeit verlasse." Jetzt war er nicht nur ein Lügner sondern auch noch ein Feigling.
Er hätte sich aus wut auf sich selbst von einer Klippe stürzen können!

Legolas hatte ein Recht darauf, zu wissen, wie der Waldläufer für ihn empfand, wie sehr er sich wünschte, er könnte den Mut aufbringen und dem Elben sagen, wie sehr er in ihn verliebt war, dass er allzu oft  von ihm träumte, ob Tags oder Nachts. Legolas hatte ein Recht darauf zu wissen, dass es Aragorn jedes mal all die Stärke seines Willen kostete, den blonden und doch so wunderschönen Prinzen nicht zu küssen, wenn sie sich gegenüber standen.. Ach was, wen log er eigentlich an, es war immer, wirklich immer schwierig Legolas nicht einfach zu küssen, ihn zu umarmen und ihn zu. Nein, Aragorn unterbrach sich selbst in seinem Gedankengang, jetzt durfte er nicht an solche Dinge denken!

Aber er war schon wieder zu feige gewesen.
Nichts desto trotz glaubte Aragorn einen Schimmer Enttäuschung in den Augen des Elben zu sehen. Nein, das bildete er sich bestimmt nur ein. Legolas wollte nichts von ihm. Was sollte man schon an einem einfachem Waldläufer, der obendrein noch ein Feigling war, finden. Die Vorstellung war komplett absurd! Wirklich, was sollte Legolas schon an ihm finden?

1118 Wörter.
Das war das erste Kapitel meines Buches.
Es werden nur unregelmäßig Updates kommen, da mir erlichgesagt die Ideen immer wieder ausgehen.. jehe ups.
Nunja, ich hoffe es hat euch gefallen und byeee.

Gelb, wie deine HaareWhere stories live. Discover now