TEIL 11 - De ja vú

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Wir trainierten jeden Tag und ich wurde immer besser. Vor allem beim Kickboxen fühlte ich, wie stark und selbstbewusst ich wurde. Endlich habe ich wieder eine Beschäftigung. Zu sehen wie meine Muskeln wachsen gab mir eine Bestätigung. Ich verbrachte am Tag 8 Stunden im Fitness Raum. Ich fühlte mich ausgeglichener. Fabio war ein super Trainer. Er nahm mich zwar hart dran aber wir unterhielten uns auch über alles mögliche. Man könnte sagen wir wurden sogar sowas wie Freunde. Alle Männer waren freundlich zu mir und akzeptierten mich. Ich fühlte mich langsam wohl im Anwesen. Dennoch blieb die Angst vor Elia und seiner unkontrollierbaren Wut. Daher ging ich ihm auch so gut wie möglich aus dem Weg.

Mittlerweile ist es bereits 4 Monate seit meiner Entführung her. Ich wollte gerade zur Küche als ich schreie wahr nahm. Sofort versetzte ich mich an den Tag zurück als wütend in Palermo den Club verließ und schreie hörte. Ich fing am ganzen Körper an zu zittern. Wie in Trance lief ich zu den Stimmen und Schreie die mich in Elias Büro führten. Dort angekommen sah ich wie Elia die Pistole auf eine Frau richtete die am Boden kniete. Neben ihr ein Mann. Es war dieselbe Situation wie damals nur an einem anderen Ort. Dann ertönte der erste Schuss. Es traf die Frau direkt zwischen die Stirn. In diesem Moment bemerkte Eila mich. Ich gab kein Ton von mir sondern zitterte stark und eine Tränen lief mir über die Wange "fuck Emilia was machst du hier" sprach er. Doch ich konnte nicht antworten zu sehr Schmerzen die Erinnerungen und das Erlebte. Der Mann am Boden nutze die Situation aus, als alle Aufmerksamkeit auf mir lag, zog seine Pistole und ergriff mein Handgelenk. In einer Bewegung schaffte er es mich vor ihn zu drehen und mir die knarre an den Kopf zu halten. "Keiner bewegt sich, ich werde jetzt das Anwesen verlassen ohne das mir etwas zustößt ansonsten puste ich der kleinen das Hirn weg so wie Eila meiner Frau eben" sagte der Unbekannte Mann der selber eben noch kurz vor dem Tod stand.

Ich sah in Elias Augen der mich ebenfalls anblickte. Die Tränen liefen mir nur so übers Gesicht, dennoch blieb ich stumm und kein laut verließ meine Kehle. Die Erinnerungen und die Angst die mich mit der Knarre am Kopf überkam war unausstehlich. "Denkst du wirklich du kannst mich mit so einer Hure erpressen? Töte sie das ist mir scheiß egal du wirst dieses Haus aber niemals lebend verlassen" sprach Elia. Ich konnte es nicht fassen. Hier war er also wieder, der eiskalte Bastard. Hätte mich auch gewundert wenn er auf einmal so etwas wie Mitleid oder Sympathie für mich empfunden hätte. Ich sah Elia direkt in die Augen und er in meine. In diesem Moment empfand ich ihm gegenüber nur noch Abscheu. Der Kerl entsicherte seine Pistole und machte ernst. Jetzt Würde ich also doch sterben. Alle Mühen und Qualen umsonst. Dann ertönt ein zweiter Schuss....

Als ich bemerkte das nicht ich sondern der unbekannte Kerl hinter mir zu Boden fiel Begriff ich, dass der Schuss nicht mich traf sondern ihn. Und Elia war der Schütze. Ich sah mit weit aufgerissenen Augen zu ihm hoch als meine Beine nachgeben und ich zusammenbrach. Diese Situation war eindeutig zu viel. Doch bevor mein Kopf auf dem Boden aufschlug war Elia da und hielt mich. Er legte seine Arme ab meinen Rücken und unter meine Kniekehlen und hob mich hoch. Ich lehnte mein Kopf an ihn und begann zu weinen. Er trug mich die Treppen hoch und küsste meinen Haaransatz "shhhhh beruhig dich Emilia, alles wird gut" versuchte er mit sanfter Stimme mich zu beruhigen. Doch es vergingen noch 10 weitere Minuten bis ich endlich mit Schluchzen aufhören konnte. Wahrscheinlich hatte ich einfach keine Tränen Flüssigkeit mehr über. Elia hielt mich derweil die ganze zeit fest im Arm. Dann ließ er ein heißes Bad ein. Er zog mich ins Badezimmer und streifte langsam die Kleidung von mir ab. Da stand ich also wieder vor ihm nur dieses mal trug ich nicht mal mehr Unterwäsche. Er hob mich vorsichtig hoch und legte mich in die warme Wanne. Doch ich zitterte weiterhin und konnte mich nicht entspannen. Er zog sich kurzerhand auch aus, stieg in die Badewanne und positioniert sich hinter mir. Zum Glück, den diese Situation war schon verrückt genug um ihn nackt sehen zu müssen. Er lehnte sich zurück und griff nach mir. So lag ich mit meinem Rücken auf seiner Brust während seine Arme mich fest umschlungen. Mein Kopf befand sich neben seinem Kinn und lehnte an sein Ohr. Dann nahm er den Waschlappen und wusch mich sanft. Das war der Moment in dem ich entspannte und los lassen konnte. Ich schloss die Augen und genoss das warme Wasser und die Geborgenheit die Eila mir gab. Wassssssss? Yes richtig gehört. Der Mann der mir so viel Schmerz zubereitete ist der Mann bei dem ich mich gerade so geborgen fühle wie noch nie zuvor. Ein Art Stockholm Syndrom? Keine Ahnung. Aber das war gerade einfach nur perfekt und an mehr wollte ich nicht denken. Verrückt wenn man bedenkt, dass er soeben noch vor dem jetzt toten Mann sagte, dass es ihm egal sei wenn er mich töten würde da ich eh eine unbedeutende Hure bin. Doch diese Worte passten nicht zu seinen Taten. Dazu wie er mich gerade behandelt und sich um mich kümmert. Elia bleibt ein Rätsel und ich hatte keine Ahnung was er wirklich von mir dachte. 

Nach dem Bad trockneten wir uns ab und Elia gab mir ein T-Shirt von sich den wir waren in seinem Zimmer. Wir sprachen kaum ein Wort miteinander aber das war auch nicht nötig. Er trug mich in sein Bett, legte sich hinter mich, und deckt mich zu :"jetzt schlaf Mio Bella, du brauchst ruhe" und dann schloss ich die Augen. Ich merkte wir er eine Zeitlang mich noch ansah, mir dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht Strich, meinen Hinterkopf sanft küsste und seine Hand meine Hand fasste und mich Umschlang "es tut mir so leid Emilia, du bist ein Engel auf Erden und ich füge dir immer wieder neue Schmerzen zu dabei solltest du wie eine Königin leben und so behandelt werden, genau das Verdienst du, aber bei mir findest du nur Enttäuschung, Trauer und Schmerzen, es tut mir so leid" Elia dachte wohl ich könnte ihn nicht hören und würde bereits schlafen doch ich hab jeden einzelne Wort verstanden. Jedes.

A M O R E - P E R I C O L O S O ♤ | Band 1 ✓Where stories live. Discover now