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𝐢'𝐥𝐥 𝐟𝐨𝐥𝐥𝐨𝐰
𝐲𝐨𝐮 𝐢𝐧𝐭𝐨
𝐭𝐡𝐞 𝐝𝐚𝐫𝐤

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Leise zirpende Grillen und das gleichmäßige Stampfen des Taktikerzwingers waren die einzigen Geräusche, die Rex umgaben. Es war tiefste Nacht und er hielt Wache - er übernahm beinahe jede Nachtwache. Es war eine gute Methode, seinen Träumen zu entfliehen.

Die toten Augen seiner Brüder verfolgten ihn im Schlaf und Wachsein war die einzige Möglichkeit, seinen Sünden zu entfliehen. Soviel Blut hatte er vergossen, für ein Regime, welches durch und durch korrupt gewesen war. Soviele seiner Kameraden und seiner Soldaten waren gestorben, im Glauben etwas Gutes zu tun. Doch sie waren nicht besser, als die Kriegsverbrecher, die sich Separatisten nannten.

Sie alle hatten ihre Hände in Blut unschuldiger Zivilisten getaucht, der Krieg den sie kämpften, hatte für Hunger, Leid und Sklaverei gesorgt. Das schlimmste jedoch war, dass dieser Krieg umsonst gewesen war.

Sie hatten nicht die Freiheit über die Galaxis gebracht, sondern nur Leid und Zerstörung. Das Regime, welches jetzt mit Grauen und Angst herrschte, war nur mit ihrer Hilfe zustande gekommen.

Adeera hatte immer Recht gehabt, mit ihren Zweifeln. Sie hatte all diese Dinge hinterfragt, doch er hatte ihren Worten keinen Glauben schenken wollen. Wie konnte er denn auch? Der Einzige Grund, weshalb er existierte, war der Krieg.

Ohne den Krieg, wäre er nie geschaffen worden und manchmal wünschte er sich, es wäre so gewesen.

Wenn er Abends in den Spiegel sah, blickte ihn ein Mörder an. Der heroische, stolze Soldat war verschwunden.

Stumm wischte er mit einem Lappen über den Lauf seiner Waffe. Die Waffe, die soviele Droiden getötet hatte. Sein Helm lag neben ihm, auch dieser glänzte wie neu. Er wusste gar nicht, weshalb er so daran festhielt. Doch er vermutete, dass es ein Teil seiner Programmierung gewesen war. Ordentlichkeit, Gehorsamkeit und Disziplin waren Regeln, die in seine Genetik eingepflanzt wurde. Regeln, die ihn zu einem einwandfreien Instrument des Regimes formten.

Scham behaftete ihn.

Nie war er ein Soldat gewesen, der die Regeln hinterfragt hat. Der den Krieg hinterfragt hat. Nein, viel schlimmer. Er war ein Soldat gewesen, der seine Brüder dafür verurteilt hat.

Zumindest, bis er Adeera traf.

Als die Prinzessin in sein Leben trat, stellte sie es gehörig auf den Kopf. Langsam, begann er zu hinterfragen. Doch er hatte zu lange gebraucht, um das Gesamtbild erkennen zu können. Eines, welches Adeera verzweifelt versucht hatte, ihm zu zeigen.

Rex setzte seine Arbeit fort, strich über den Abzug und dachte an die unzähligen Male, an denen er den Finger darauf legte um ein Leben zu nehmen. Vorsichtig nahm er die Waffe in die Hände, so als würde er Schießen wollen.

Er visierte einen imaginären Punkt in Richtung des Horizonts an, kniff die Augen leicht zusammen und stellte sich einen Droiden vor - doch das Bild änderte sich blitzartig und er blickte in die weitaufgerissenen, blauen Augen von einer Padawan, einer Freundin. Abrupt glitt die Waffe aus seinen Händen und er fuhr sich über den kahlen Schädel, die Finger strichen über die Narbe, in welcher der Chip implantiert worden war.

Eine Welle der Verzweiflung und der Wut überrollte ihn und am liebsten hätte er all seinen Frust rausgeschrieen, doch seine Brüder würden ihn dann offiziell für verrückt erklären.

Still lehnte er sich an die stählerne Wand hinter ihm und blickte in den Himmel. Der Sternenhimmel war jedesmal überwältigend und er dachte an ihre Augen. Er hoffte, dass sie wohlbehalten angekommen war. Er wünschte, er könnte ihr sagen, was ihm durch den Kopf ging. Erklären, wieso er so war, wie er war.

Aber es war nicht möglich, denn

Scham behaftete ihn.

till infinty do us part | rex pt.2Where stories live. Discover now