Kapitel 6 - Realisation

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*Timeskip nach den Sommerferien*

3. September

Die Sommerferien hatte Satori größtenteils bei den anderen Clubmitgliedern verbracht, die, da sie von seiner Situation wussten, darauf bestanden, dass er zu ihnen kam. ER würde es nach Schulabschluss immerhin schwer genug haben. Einen Teil der Zeit hatte er aber auch in einem sehr heruntergekommenen Hostel verbracht. Es war zumindest günstig. Während der zeit im Hostel hatte er sich Gedanken über sein Herzrasen gemacht, das immer öfter in Wakatoshis Nähe auftrat. Er war tatsächlich zu einem Schluss gekommen, wobei er sich nicht sicher war, ob es etwas gutes war. Er hatte sich in seinen besten Freund und Kapitän verliebt. Als er es endlich verstanden hat, hat er einen halben Anfall gehabt. Was sollte er bitte zu ihm sagen? Wie sollte er sich ihm gegenüber verhalten? Er war emotional am Ende. 

Momentan war er auf dem Weg zu seinem Zimmer, hoffend, dass sein Mitbewohner noch nicht zurück war, aber wer war er, das er so etwas hoffte?  Natürlich war er da und hatte besuch von seinen Freunden. "Du bist ja doch zurück gekommen.", gab einer der vielen Jungen in seinem Zimmer von sich. Der rothaarige versuchte die anderen so gut wie es ging zu ignorieren und begann seine wenigen Sachen, die er mitgenommen hatte in seinem Schrank zu verstauen, nur um seine Tasche aus der Hand gerissen zu bekommen. Sein Mitbewohner hatte sie nun in der Hand und verteilte den Inhalt auf dem Boden. "Ups.", grinste er, bevor er auch die nun leere Tasche auf den Boden warf und sich vor Satori stellte. 

Einer der anderen Jungen schloss die Tür ab, bevor er sich zu den anderen stellte, die den Volleyballspieler bereits umstellt hatten und nun langsam auf ihm zukamen. Satori wusste, was sie jetzt machen würden. Wie er schon gedacht hatte lies der erste Schlag nicht lange auf sich warten, ein zweiter folgte. Dann ein Tritt. Mehrere Minuten spürte er immer wieder Schläge und Tritte auf ihn einschlugen und kurze Zeit später kauerte er auf dem Boden, hatte keine Kraft mehr  zu stehen. Als er schon kaum noch etwas mehr mitbekam hörten die Schläge und Tritte auf. Er jedoch blieb am Boden liegen. Waser noch mitbekam waren die spöttischen Blicke der Jungen, die kurz darauf den Raum verließen. Minuten vergingen, die Satori  nur weiter auf dem Boden lag.

Womit hatte er das verdient? Was hatte er jemals jemandem getan, dass sie ihm so etwas antun? Ächzend setzte er sich auf und lehnte sich an seinen Schrank. Er fühlte warmes Blut aus seiner Nase laufen und sein ganzer Körper schmerzte. Er hielt seine Hand unter seine Nase um zu verhindern, dass seine Klamotten schmutzig wurden. Durch seine Benommenheit und das laute dröhnen in seinem Kopf nahm er das Klopfen an seiner Tür und das eintreten der Person nicht wahr, bis er ihn ansprach. "Tendou-san... was ist hier passiert?" Erschrocken  sah der rothaarige hinauf, direkt in die Augen Wakatoshis. "W-Wakatoshi... Ich... hier... was?", stammelte er, nicht im geringsten wissend was er antworten sollte.

Wakatoshi kniete sich neben Tendou, besorgt um ihn. Noch nie hatte er jemanden so fertig auf den Boden sitzen sehen, schon gar nicht ihn. Er war immer gut drauf, hatte zwar Probleme mit seinen Eltern und früher auch mit seinen Mitschülern, aber jetzt? Er dachte nach, könnte es sein, das es immer noch Leute in seiner näheren Umgebung gab, die ihn so sehr verachteten, dass sie ihm etwas antun würden? "Wer war das?", fragte er, sein Körper leicht angespannt.  "Das ist doch nicht wichtig.", brachte er krächzend hervor. "Doch ist es. Wer auch immer das war hat dich verletzt. Ich lasse nicht zu, dass dich jemand so behandelt." Der rothaarige sah seinen Freund erstaunt an. Das Ass machte sich normalerweise keine so großen Sorgen um andere, er hatte ihn noch nie so außer sich gesehen. War es übertrieben zu hoffen?

Nach einer kurzen Diskussion schaffte Satori es dann den anderen dazu zu bringen von den anderen abzulassen, aber er lies es sich nicht ausreden, ihm beim Aufräumen seiner im Zimmer verstreuten Sachen zu helfen. Nachdem alles an seinem Platz war bestand Wakatoshi darauf dem rothaarigen mit seinen Verletzungen zu helfen. Die vielen blauen Flecken, Kratzer, Schürfwunden und andere Verletzungen erschraken ihn. "Tendou", fing er an "Bitte sei ehrlich zu mir. ist das schonmal passiert? Du reagierst mir zu gelassen auf das alles." Erschrocken sah Angesprochener zu dem anderen auf. Er wollte es ihm nicht sagen, gleichzeitig konnte er ihn aber auch nicht anlügen. Er würde es sicherlich merken, aber gleichzeitig sträubte sich auch etwas in ihm dagegen ihn anzulügen. 

"Möglicherweise?", war also Satoris Antwort. Wenn man es so betrachtete war es eigentlich ein 'Ja', nur getarnt. Dementsprechend konnte Wakatoshi sich die eigentliche Antwort erschließen. "Wie oft?" Man hörte die Anspannung aus seinem Ton heraus. Er wollte die Verantwortlichen konfrontieren, seinen Freund jedoch nicht verletzten. Nachdem Satori ihm erklärt hat, dass es heute das erste mal so schlimm war, und er sonst keine wirklichen Verletzungen davon getragen hatte, was natürlich an sich eine Lüge war, jedoch im Vergleich zu seinen jetzigen Verletzungen stimmte, lies der Kapitän der Shiratorizawa Volleyballmannschaft von dem Thema ab, nicht ohne den rothaarigen zu ermahnen die nächsten Tage nicht am Training teilzunehmen. 

In den nächsten Tagen achtete Wakatoshi besonders auf das Verhalten anderer Mitschüler gegenüber Tendou,  konnte aber niemanden ausfindig machen der sich Auffällig verhielt. Trotzdem bemerkte er, dass immer wieder neue Wunden auf seinen Armen zusehen waren, einen Tag lang humpelte er sogar leicht. Er fing an sich mehr und mehr um seinen Freund zu sorgen. Was sollte er machen? ihn erneut mit der Situation konfrontieren? Das würde jedoch Dazu führen, dass Tendou sich unwohl fühlt, und das wollte er nicht. Er war derjenige der ihm helfen sollte. Das  Team sollte zwar mittlerweile auch mitbekommen haben das etwas mit Satori nicht stimmte, aber er war der einzige, der wusste was genau es war. Tendou hatte es ihm im Vertrauen gesagt, er sollte dieses nicht missbrauchen. 

Wakatoshi wusste, dass Tendou ihm wichtig geworden ist, wichtiger als ein Freund es sein sollte. Genau deswegen störte es ihn wahrscheinlich so sehr, das er ihm etwas verschwieg. Er vertraute ihm Blind. Hatte ihm ,um zu helfen, Dinge erzählt, von denen er sich geschworen hat sie nie jemanden erzählen würde, aus irgendeinem Grund vertraute Tendou ihm jedoch nicht so sehr wie er ihm. Er wies ihn in letzter Zeit immer weiter ab, um nicht mit ihm über seine Situation reden zu müssen. Es fühlte sich so an als würde Tendou versuchen Wakatoshi loszuwerden, und das verletzte ihn ungemein.

~1085 Wörter

It bagan to rain || UshiTenWhere stories live. Discover now