Kapitel 16 - Der Kampf

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„Horus, ich brauche dich später", versuchte Aurora ihren Drachen zu rufen.

„Willst du nach der Schule ausfliegen?"

„Nein, wir haben einen Kampf."

„Am ersten Tag schon? Du lässt aber auch nichts anbrennen."

„Ich muss gegen Hugo antreten."

„Gegen den Hugo?"

„Ja, gegen den Arsch!"

„Du checkst ja schnell."

„Kennst du ihn auch?"

„Der ist eingebildet und kämpft unfair. Aber ich habe ihm schon öfters zugeschaut. Sein Drache ist nicht schlecht, aber gegen uns hat er keine Chance. Die machen wir locker platt", antwortete Horus ganz begeistert. „Hugo hat auch echt eine Abreibung verdient. Er glaubt, er ist der Herr über diese Schule."

„Das wollte ich hören", kicherte Aurora. „Mindestens einer, der an mich glaubt."

Sie erklärte ihm, was vorgefallen war, und was sie vorhatte. Sie wollte Horus erst rufen, wenn sie schon in der Arena standen. Dann sollte er angeflogen kommen. Das würde mit Sicherheit für große Aufmerksamkeit sorgen und sie liebte in solchen Fällen den großen Auftritt. Dem Drachen schien der Plan zu gefallen, denn sie hörte ihn kichern.

Aurora hatte noch drei Stunden Unterricht. Er zog sich etwas in die Länge, aber zumindest war es interessant. Dann war die Schule endlich aus und die Schüler drängten sich aus den Klassen. Natürlich hatte es sich herumgesprochen, dass die Neue gegen den Besten der Schule in einem Kampf antreten würde. Ein solches Spektakel konnten sich die Schüler doch unmöglich entgehen lassen.

„Willst du das wirklich machen?", erkundigte sich Sofie noch einmal.

„Ich will das machen und du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich kann das", erklärte Aurora dezidiert. „Es ist schon längst überfällig, dass jemand diesem Hugo zeigt, dass er sich nicht alles erlauben kann."

„Wenn das so ist, wünsche ich dir viel Glück. Hier hast du zumindest die richtigen Kleider für so einen Kampf", sagte Lea. „Nimm meinen Anzug."

Sie trug ein Bündel bei sich und reichte es ihrer Freundin. Aurora bedankte sich und eilte in die Umkleide. Als sie sah, wie toll sich der Anzug um ihren Körper schmiegte und wie angenehm er zu tragen war, strahlte sie über das ganze Gesicht.

„So einen will ich auch haben", sagte sie zu sich selbst.

„Du bekommst auch deinen eigenen", sagte jemand hinter ihr. „Wie ich sehe, bist du passend gekleidet."

Es war Luna, die in der Tür der Mädchenumkleide stand. Sie musterte sie eingehend. Offenbar gefiel ihr, was sie sah.

„Da wird Hugo aber abgelenkt sein."

„Das ist nicht mein Problem."

„Du brauchst aber noch ein Schwert", stellte Luna fest.

„Ich hoffe, ich bekomme eins aus den Schulbeständen."

„Nimm dieses hier. Ich möchte es dir schenken", sagte sie.

Dabei hielt sie Aurora ein wunderschönes Breitschwert hin. Es lag perfekt in der Hand, war leicht und hatte wunderschöne Verzierungen.

„Dieses Schwert ist doch viel zu schade für so einen Tölpel."

„Aber es ist einer Königin würdig", konterte Luna. „Nimm es. Bitte!"

Magische WeltenWhere stories live. Discover now