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Geta an Fish

San Fardo war laut, wie nicht anders von der Stadt des Karnevals zu erwarten. Dafür kamen hier alle paar Tage Handelsschiffe an. Mein Start hier war holprig, niemand traute einer Fremden wenn sie sagte, sie könne alles reparieren, aber das legte sich mit der Zeit. Die ersten Monate kellnerte ich, bis ich es nach einem Vorfall nicht mehr konnte, dann bewarb ich mich bei der Werft. Die Menschen waren freundlich, ich wurde sogar von der kleinen Werft der Insel angeworben. Durch meine Teufelskräfte war ich nicht unbedingt bei vielen Händlern angesehen, immerhin stürzten die Kosten für Ersatzmittel ab und es kam auch häufig zu "Unfällen" die gegen mich zielten.

Mein neuer Chef, Tao, war ein Mittsechziger unter dem knapp 30 Leute standen. Um ihnen nicht die Arbeit wegzunehmen kümmerte ich mich nur um das vollkommen zerstörte, wofür man eigentlich Neues anschaffen müsste. Das senkte die Ausgaben der Werft und erhöhte den Gewinn, da die Wartezeit auch um einiges verkürzt wurde. Und mit den folgenden Jahren konnte die Werft sich erweitern. Unsere Kunden wurden immer vielfältiger, von Marine über Piraten war alles dabei, selbst die Puffing Tom. Die Arbeiter der Galeera waren nicht unbedingt begeistert, gerade Pauly, einer der Mitarbeiter unter einem gewissen Herrn Eisberg, fand das nicht witzig. Es hätte niemand außer der Galeera an dem Seezug "rumzupfuschen". Tao konnte das nach einem Gespräch regeln, aber mir war es ziemlich relativ. Ich war vor Ort, sie nicht. Pauly erklärte sich Abends in einer Bar, wie er den Seezug mit Tom und Franky, seinem Ziehbruder, baute und er schnitt sogar die blutige Geschichte dahinter an. Das ich so nah an dem Ort war, wo die Oro Jackson erbaut wurde, hatte ich bis dahin nicht gewusst. Zu gerne hätte ich mir die Pläne angesehen, aber Pauly sagte, die seien verbrannt worden.
Und so schön die Insel auch war, mit all ihren Eigenheiten und den ganzen Festen, ich brauchte Abwechslung. Nicht nur verschiedene Schiffe, sondern andere Inseln, andere Kulturen. Mich langweilte das ganze, bis zu einem Mittwoch Nachmittag.

Ein kleines Schiff in Walform fuhr in die Werft ein, die Little Moby. Das Schiff war ziemlich angeschlagen, aber die Crew, angeführt von einer schmalen Gestalt in Yukata und langen, kunstvoll hochgesteckten schwarzen Haaren und einer Pfeife in der Hand, wirkte ausgelassen, alle hatten ein Grinsen auf dem Gesicht. Mit einem Pfiff machte ich Tao darauf aufmerksam und ging auf die Whitebeards zu.
,,Gehören Sie zu den Handwerkern?" Interessiert musterte der Mann im Yukata mich. Freundlich lächelte ich nach oben. ,,Wenn Sie das Kommando haben?" Er nickte langsam und paffte weiter, als er mit einem Sprung neben mir landete. ,,Haben Sie kurz Feuer? Hab meins im Pausenraum liegen lassen. Dann schau ich mir direkt an, was mit dem guten hier nicht stimmt. Ich bin Tia." Während Izou sich nun als Kommandant der 16. Division von Whitebeard vorstellte zog ich eine Zigarette aus meiner Tasche und er hielt mir ein brennendes Streichholz vor die Nase. Dankend nickte ich, dann legte ich meine Hand auf das Schiff und schloss die Augen.
Das Schiff bot ausreichend Platz für bestimmt 100 Männer. Es gab nur eine 2 Mann Kajüte mit Bad, sonst 4 Mann Kajüten, 3 riesige Gemeinschaftsbäder, zwei Kombüsen die miteinander verbunden waren, zwei große Gemeinschaftsräume, die Kommandobrücke oben, eine Art Zellentrakt mit 5 Zellen, zwei Ärztezimmer und ein Vorratslager. Die Räume waren alle bis auf weiteres intakt, dafür waren die Reling und das Deck nur notdürftig zusammengeflickt.

,,Ich werd erstmal nur das Gröbste machen, in 20 Minuten können wir über Verbesserungen sprechen, ist das in Ordnung?" Izou nickte zögernd. ,,Reichen Ihnen 20 Minuten wirklich aus?" ,,Glauben Sie mir, ich bin noch schneller fertig, aber ich rauche einfach zu viel." Ich zwinkerte ihm zu und wandte mich dann um. ,,Zica, kannst du mir.. einen großen Stamm.. Fichte auf das Deck bringen?" Das fast 2,5m große Muskelpaket streckte den Daumen nach oben und machte sich auf den Weg ins Lager. Er war nicht unbedingt gesprächig, aber wenn er einen im Tee hatte, tratschte er wie ein altes Waschweib. Ich hatte auf San Fardo zwar angefangen zu trainieren, aber stark genug, einen Baumstamm zu tragen, war ich noch lange nicht und wollte es auch gar nicht werden.
Meine Zigarette landete in dem Aschenbecher, dann kletterte ich die Strickleiter hoch, die mir runtergelassen wurde. Nur zwei Minuten später lag das Holz neben mir. Die Männer sahen mich feixend an. ,,Wo ist denn dein Spielzeug, Kleine?", lachte ein Blondchen mit einem Säbel am Gürtel. Ich grinste nur lieb, dann setzte ich mich auf das Deck, eine Hand am Stamm, eine auf dem Deck, dann begann die Arbeit.

Das bewundernde und teilweise anzügliche Pfeifen der Männer begleitete mich von Deck. Izou wartete unten schon auf mich, die Streichhölzer hielt er hoch. Grinsend ließ ich mir von ihm Feuer geben und nahm einen genüsslichen Zug. ,,Wir können uns in den Pausenraum setzen.", schlug ich ihm anschließend vor und zog mir das Zopfgummi aus den langen rötlichen Haaren. Wirklich etwas zu verbessern hätte ich nicht, aber das war meine Gelegenheit, wieder raus zu kommen.
Izou folgte mir, nur das Klappern seiner Getas war zu hören. Ich bot ihm einen Platz an, dann holte ich noch zwei Tassen und eine Kanne Kaffee.
,,Gibt es an dem Schiff etwas, das ihr noch benötigt oder etwas, das ausgebessert werden muss?" Izou überlegte einen Moment. ,,Änderungen müssen mit Vater abgesprochen werden, da darf ohne sein Einverständnis nichts geändert werden. Aber ich könnte ihn über die Teleschnecke erreichen. Wäre es in Ordnung, wenn ich gleich wieder komme?" ,,Natürlich. Machen Sie in Ruhe, ich darf hier eh nicht viel machen." Mein Kinn auf meine Hand gestützt sah ich dem Mann hinterher. So höflich waren Piraten selten, aber jeder hier in der Werft schien es zu genießen. Und da kam auch schon Tao auf mich zu und setzte sich schweigend neben mich. Nach mehreren Minuten räusperte er sich.
,,Du wirst die Piraten fragen, ob du mit ihnen segeln darfst, oder?" Ein schiefes Grinsen lag auf seinem Gesicht. ,,Ich spiele wirklich mit dem Gedanken. Bei ihnen habe ich kein schlechtes Gefühl. In den 3 Jahren hab ich euch alle wirklich lieb gewonnen, aber ich muss was anderes sehen." ,,Du bist noch jung, das ist verständlich." Ich schnaubte darauf nur, was ihn lachen ließ. ,,Schade ist es trotzdem.. Man, wirst du die Jungs von Water 7 glücklich machen." Er fing erneut an zu lachen und ich stimmte dieses mal mit ein. ,,Klär das mit der Bande und sag mir dann Bescheid." Damit ging er wieder. Izou ließ auch nicht mehr lange auf sich warten. ,,Vater möchte dich vorher kennenlernen, wenn das für Sie in Ordnung ist." ,,Auf jeden Fall, ich freu mich schon auf unsere Zusammenarbeit!" Erleichtert lächelte ich und reichte ihm die Hand, welche er ebenso grinsend schüttelte.

,,Wir werden morgen früh wieder ablegen, die Reparatur hat ja nun wirklich nicht lange gedauert. Heute Abend werden wir wahrscheinlich in einem Pub in der Nähe sein." ,,Dann werde ich jetzt packen und ich kann euch die High Sea hier um die Ecke empfehlen. Freundliche Angestellte und keine Wucherpreise." Damit trennten sich unsere Wege und ich erstattete direkt Tao Bericht.