Kapitel 12

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Luca und ich hatten gemeinsam den Sonnenuntergang angeschaut, weshalb es bereits dunkel war, als ich nach Hause kam. Fröhlich pfeifend lief ich in die Küche und begrüßte meine Mutter, bevor ich ihr beim Tischdecken half. "Hast du im Lotto gewonnen, oder warum grinst du so?" Fragte sie mich nach einer Weile. Ich schüttelte den Kopf. "Ich glaube ich muss dir da was sagen". Mein Plan erstmal keinem davon zu erzählen, schmieß ich schnell wieder über Board. Lange konnte ich es eh nicht vor ihr geheimhalten, also warum sollte ich jetzt nach einer Ausrede suchen? "Ich bin mit Luca zusammen". Warf ich die Neuigkeiten in den Raum. "Echt jetzt?!" Quikte meine Mutter
Ich nickte heftig und eh ich mich versah, befand ich mich auch schon in ihren Armen. "Ich freu mich ja so für euch!" Meinte meine Mutter glücklich, nachdem sie mich wieder losgelassen hatte. Es war mir eigentlich klar, dass sie nichts gegen diese Beziehung haben wird, trotzdem war ich ein klein wenig erleichtert, dass sie sich so für uns freute.

Nach dem Essen zog ich mir was bequemes an und setzte mich mit meinem IPad auf mein Bett. Es war endlich mal an der Zeit, mit Lari zu reden, schließlich wollte ich auch mit ihr wieder befreundet sein. "Luna!?" Ungläubig starrte meine beste Freundin auf den Bildschirm. "Hey Lari". Lächelte ich. Wenn wir uns schon nicht persönlich aussprechen konnten, dann wenigstens mit Videoanruf. "Wie geht's dir? Es tut mir so unendlich leid! Ich wollte das nicht! Wirklich! Aber,..." Sprudelte es gleich wieder aus Lari, doch ich unterbrach sie schmunzelnd. Wenn die wüsste. "Lari, Stopp!" Verduzt schaute sie mich an. "Was ist?" Fragte die Blondine stirnrunzelnd. "Ich habe mit Luca gesprochen und er hat mir alles erzählt". Erklärte ich ihr. "Warte! Er hat was?" So langsam schien sie meine gesagten Worte zu realisieren. "Er hat mir gesagt, was er für mich empfindet und dann...dann habe wir uns geküsst. Es tut mir leid, Lari, dass ich so überreagiert habe. Aber ich dachte halt, dass ihr... Du weißt schon". Schuldbewusst blickte ich zu meiner besten Freundin, doch die grinste mich nur glücklich an. "Ich freu mich so für euch? Ihr habt einander so verdient!" Bei ihren Worten wurde mir warm ums Herz und plötzlich wurde mir bewusst, wie sehr mir Lari doch gefehlt hatte. "Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt in den Arm nehmen!"Lächelte ich und wischte mir dabei ein paar Freudentränen aus dem Gesicht."Och Mausi, hör auf! Sonst muss ich auch noch heulen. Ich komme dich bald wieder besuchen!" Versicherte meine beste Freundin mir. Wir quatschen noch eine Weile über Gott und die Welt. Es tat so gut Lari endlich wieder als beste Freundin zu haben, doch irgendwann mussten wir wegen Müdigkeit auflegen. Wir wünschten uns gegenseitig eine gute Nacht und keine fünf Sekunden später war ich auch schon eingeschlafen.

"Du Luna, darf ich dich was Fragen?" Unsicher schaute meine kleine Schwester zu mir rüber. "Natürlich Mia!" Wir hatten uns dazu entschlossen, nach dem Frühstück eine Runde spazieren zu gehen, weshalb wir jetzt nebeneinander den schmalen Feldweg entlang liefen. "Ist es leicht jemandem zu verzeihen?" Bei ihrer Frage musste ich leicht schmunzeln, bevor ich anfing ihr zu antworten. "Grundsätzlich würde ich sagen nein, aber manchmal kannst du einfach nicht anders. Du denkst dir, dass du dieser Person nie wieder verzeihen könntest, aber wenn sie dann vor dir steht, ist alles gleich wieder vergessen". Ich lächelte sie leicht von der Seite an. "Warum frägts du?" Fügte ich nach einer kurzen Pause noch hinzu und nun war ich diejenige, die sie fragend musterte. "Ich habe einen riesen großen Fehler gemacht, Luna!" Schluchzte sie verzweifelt. Sofort kam in mir die Schwesterrolle zum Vorschein und ich umarmte sie reflexartig. Meine Schwester weinte immer weiter und konnte sich fast nicht mehr beruhigen. "Ruhig atmen! Ruhig atmen, Mia!" Trichterte ich ihr immer wieder ein. "Beruhig dich erstmal wieder und dann kannst du mir erzählen, was passiert ist". Mittlerweile waren wir stehen geblieben und ich Strich ihr sanft über den Rücken. "Ich...ich habe ihn angelogen und er will mir nicht verzeihen, was ich ja verstehen kann, weil...weil ich echt fies zu ihm war". Erklärte mir meine kleine Schwester verzweifelt. "Schau mal Mia, vielleicht redest du einfach nochmal mit ihm und zeigst ihm, dass du ihm wichtig bist und dass du es wirklich bereust. Ich finde jeder hat eine zweite Chance verdient und wenn er sie dir nicht gibt, dann lass ihn gehen. Irgendwann wird er schon merken, was er da veloren hat". Aufmunternd lächelte ich sie an "Danke Luna! Du bist wirklich die beste Schwester, die man sich wünschen kann!" Nun bildete sich auch bei ihr wieder ein leichtes Lachen auf den Lippen.

The light of darkness Where stories live. Discover now