Kapitel 11

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Es war Freitag Abend, die erste Woche des neuen Semesters war geschafft und gemeinsam mit Luca und seinen zwei Mitbewohner saß ich nun bei ihnen im Wohnzimmer und genoss meine Pizza, die wir uns eben bestellt hatten. "Warum warst du eigentlich so lange nicht mehr hier?" Fragte Kilian mich, nachdem er sich sein letztes Stück Pizza in den Mund geschoben hatte. "Hast du mich etwa vermisst?" Neckte ich ihn lachend. "Ich mein ja nur, ihr haltet es doch sonst nicht so lange aus". Unsicher sah ich zu Luca. Sollte ich jetzt von unserem Streit erzählen oder die Frage umgehen? Ich musste gar nicht länger darüber nachdenken, da Luca glücklicherweise für mich übernahm. "Das ist alles Schnee von gestern. Wir haben uns ausgesprochen und jetzt ist alles wieder gut". Meinte Luca und griff unter dem Tisch nach meiner Hand. Glücklich lächelte wir uns an und zum wiederholten Male verlor ich mich in seinen wunderschönen blauen Augen. Ein Räuspern holte mich wieder zurück in die Realität. Ich wandte mich von Luca ab und blickte geradewegs in zwei grinsende Gesichter. "Gibt's zu! Ihr seid zusammen!" Platzte es aus Finn raus und ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke. Peinlich! Da hatten wir uns wohl etwas zu offensichtlich angelächelt. "Da muss ich euch leider enttäuschen Jungs. Wir sind nicht zusammen". Sagte Luca, während er seine Hand von meiner wegzog. Autsch! Das hatte gesessen. Natürlich wusste ich, dass wir noch nicht darüber gesprochen hatten, was wir jetzt waren, trotzdem hatten mich diese Worte und vorallem sein ernster Gesichtsausdruck verletzt. Geknickt stand ich von meinem Stuhl auf. "So Jungs ich muss dann auch mal. War echt schön mit euch!" Versuchte ich so fröhlich wie möglich zu sagen. Ich winkte ihnen noch kurz zu und verschwand dann schnell Richtung Tür.

Am nächsten Nachmittag zeigte sich der Spätsommer nochmal von seiner besten Seite. Das Thermometer stieg auf 25 Grad, weshalb ich beschloß, ein bisschen mit Bailey zu springen. Ich baute uns ein paar einfache Sprünge auf und sattelte Bailey anschließend. Anfangs liefen wir ein paar Runden um den Reitplatz, bis ich sie auf das erste Hinderniss lenkte. Die Stute machte sich erstaunlich gut, sodass wir auch die anderen Sprünge überwanden. Zufrieden lief ich mit Bailey zurück zum Stall, um sie vom Sattel zu befreien. Nachdem ich meinen beiden Stuten ihr Futter gegeben hatte, lief ich zu meinem Spind. Gerade als ich diesen aufschließen wollten, hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Ich wusste sofort, wer da nach mir suchte. Diese Stimme würde ich unter tausenden erkennen. Zügig lief ich zurück zu den Boxen, wo Bailey und Azaro gerade eine ausgiebige Streicheleinheit von Luca bekamen. Ich hatte ihn schon oft mit zum Stall genommen, weshalb er die beiden Stuten bereits kannte. Schüchtern lief ich zu ihm hin und tippte ihm auf die Schulter. "Hey Luca!" Sofort unterbrach er seine Streicheleinheit und drehte sich zu mir um. "Luna!" Immer noch verletzt von seinen Worten ließ ich mich von ihm in eine Umarmung ziehen. "Ist alles okay bei dir?" Das fragte er noch? Pffffff! Er ist nicht mal auf die Idee gekommen, dass er mich mit seiner Antwort verletzt haben könnte. "Ist es wegen dem was ich gestern gesagt habe?" Applaus! Er hats herausgefunden. "Weißt du Luca, wenn du das mit uns doch nicht willst, dann sag es mir bitte! Ich bin dir auch nicht böse, aber ich will nicht, dass du mit mir spielst. Ich bin kein Spielzeug!" Gab ich scharf zurück. "Och Luna! Das hast du viel zu ernst genommen! Ich wollte uns doch nur noch ein bisschen Zeit geben, bevor wir es allen erzählen. Ich liebe dich und das weißt du". Sprach Luca sanft und verschränkte währenddessen unsere Hände miteinander. "Tut mir leid, dass ich so überreagiert habe". Flüsterte ich schuldbewusst. "Alles gut Luna!" Lächelnd kam er einen Schritt auf mich zu. "Darf ich dich was fragen?" Ebenfalls lächelnd nickte ich. Mein bester Freund atmete ein paar Mal tief durch, bevor anfing zu sprechen. "Möchtest du meine feste und offizielle Freundin sein?" Ich brauchte einen Moment, um seine Worte zu realisieren, doch dann fing ich heftig an zu nicken. "Ja natürlich! Ich liebe dich, Luca!" Glücklich legte ich meine Hände um seinen Nacken, um ihn anschließend zu mir runter zu ziehen und meine Lippen sanft auf seine zu legen. Er erwiderte und beide steckten wir so viel Gefühl in diesen Kuss. Es war der Anfang unserer Liebesgeschichte. In diesem Moment fühlte ich mich so sicher und geborgen. Dieser Junge hatte mein Herz gebrochen, aber er hatte es auch wieder repariert. Und dafür war ich ihm so unendlich dankbar.

The light of darkness Where stories live. Discover now