Jomilia OS - „Ich liebe nur dich"

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Morgen Abend geht es endlich wieder los mit dem ersten von zwei neuen Ranger-Filmen und deshalb kommt jetzt mal kein Beyla OneShot, sondern ich habe mich mal an einem OneShot über Jomilia versucht. Ich bin schon seit einem Jahr sehr gespannt, wie das mit Familie Waldek und vor allem mit Jonas und Emilia weitergeht. Dieser OneShot spielt zwischen „Zeit der Wahrheit" (Teil 4) und „Junge Liebe" (Teil 5) während Emilia in Greifswald ist.
Ich wünsche euch jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen und morgen & nächsten Freitag viel Spaß beim Ranger schauen!

💚 JONAS 💚
Die Sonne scheint durch das Fenster direkt in mein Gesicht. Mit einem Lächeln auf den Lippen drehe ich mich in meinem Bett auf die Seite und taste mit meiner Hand auf die andere Betthälfte. Aber die ist leer. Enttäuscht öffne ich meine Augen. Aber dann fällt es mir wieder ein. Emilia ist ja seit gestern in Greifswald, um dort mit ihrem Ex zusammen zu arbeiten. Ich vermisse sie so und würde mir nichts sehnlicher wünschen, als dass sie hier mit mir im Nationalpark arbeitet. Aber ich kann natürlich auch ihre Sichtweise verstehen. Sie ist Wildtierbiologin mit Spezialisierung auf heimische Wildkatzen. Und davon hat der Nationalpark Sächsische Schweiz leider nicht viel zu bieten. Dieser Job, den Moritz ihr da an der Uni Greifswald angeboten hat, war wirklich ein großartiges Angebot an Emilia. Auch, wenn das bedeutet, dass wir nun 470 km voneinander entfernt wohnen. Was mich aber am meisten an ihrer neuen Arbeit stört – noch mehr als diese ätzende Entfernung und unsere daraus resultierende Fernbeziehung – ist Moritz. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er immer noch in Emilia verliebt ist und ihr das Jobangebot nur gegeben hat, um sie von mir wegzulocken. Sie meinte zwar, dass wir beide die 400 km Entfernung schaffen, aber ich vermisse sie jetzt schon total. Dabei ist sie doch erst gestern Mittag gefahren.
„Jonas? Ist alles in Ordnung?", fragt Rike mich Beim Frühstück, während ich an meinem Kaffee nippe. „Ja, ja. Alles gut." „Das sieht aber nicht so aus. Hey? Was ist los?", fragt meine Schwägerin mich, nachdem ich versucht habe, sie abzuwimmeln. Aber da ich merke, wie besorgt sie ist, beschließe ich ihr kurz meinen Kummer zu schildern. „Es ist nur... ich vermisse Emilia so. Eine Fernbeziehung ist einfach nichts für mich." „Ach Jonas. Emilia ist doch am Wochenende wieder da. In fünf Tagen seht ihr euch doch wieder." Ja, fünf Tage sind zwar nicht lang, aber ich liebe Emilia so sehr, dass ich sie bereits nach 10 Minuten vermisse. „Ich ruf Christoph an und fahre zu ihr nach Greifswald". Mein Entschluss ist gefasst.
Bereits 30 Minuten später befinde ich mich auf der Autobahn Richtung Norden. Emilia weiß nichts von meinem Besuch. Ich möchte sie überraschen und bin schon gespannt auf ihr Gesicht, wenn sie mich sieht.
Fünf Stunden später betrete ich die Biologische Fakultät der Uni Greifswald. Direkt am Eingang frage ich einen netten Mann, der wie sich herausstellt, ein Professor hier an der Uni ist, nach dem Weg zu Emilias Büro. Nachdem ich auf dem Weg zu ihrem Büro durch ein paar Flure geirrt bin, sehe ich sie. Sie sitzt in ihrem Büro. Aber sie ist nicht allein. Als ich durch das Fenster blicke und sehe, wer bei ihr ist, bleibe ich vor Schreck stehen. Natürlich Moritz. Die beiden unterhalten sich sehr laut, sodass ich jedes Wort ihrer Konversation mitbekomme, ohne dass ich von den beiden gesehen werde. „Emilia, was hat das Elbsandsteingebirge was hier nicht ist? Hier hast du deine Forschung, die genau in dein Fachgebiet passt. Außerdem bin ich hier. Und jetzt komm mir nicht mit dem Ranger. Ich hab dir doch viel mehr zu bieten. Emilia, wir beide gehören zusammen, das spürst du doch auch. Und gestern Abend war doch wunderschön. Du hast doch meine Nähe im Zelt genauso genossen. Wir können diesen Ausflug gerne wiederholen. Vielleicht nächstes Mal ohne Luchse. Komm schon Emilia. Ich weiß doch, dass du mich liebst." Bei diesen Worten von Moritz steigen mir die Tränen in die Augen. Hat Emilia tatsächlich mit ihrem Ex geschlafen? Sie hat mir doch versprochen, dass zwischen den beiden alles vorbei ist. Enttäuscht und weinend verlasse ich schnell das Gebäude, steige ins Auto und fahre zurück nach Wehlen.

💛 EMILIA 💛
Nachdem ich Moritz die Meinung gesagt habe, dass ich Jonas liebe und er mich gefälligst in Ruhe lassen soll, verlässt er mein Büro. Ich atme ein paar Mal tief durch und meine Gedanken wandern mal wieder zu Jonas. Wie sehr er mir doch fehlt, dabei haben wir uns das letzte Mal vor ca. 24 Stunden gesehen. Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, nachts ohne ihn zu sein. Plötzlich klopft es an der Tür. Nach einem kurzen „herein" meinerseits öffnet sie sich und vor mir steht Professor Meyer. „Was kann ich für Sie tun Herr Professor?", frage ich höflich, da es nicht so häufig vorkommt, dass ein Professor mein Büro betritt. „Ich wollte nur mal nachfragen, was der Ranger, der eben hier war, wollte. Hat Herr Waldek etwa versucht, Sie zurück in den Nationalpark zu holen? Sie wissen, dass wir Ihre Arbeit sehr schätzen, Frau Graf. Es wäre ein großer Verlust, wenn wir Sie verlieren würden." „Vielen Dank Herr Professor. Aber Herr Waldek war gar nicht hier. Wann haben Sie ihn denn gesehen?" „Er hat mich vor ungefähr einer halben Stunde nach dem Weg zu Ihrem Büro gefragt." „Okay. Vielen Dank." Und dann verlässt er mein Büro auch wieder. Wieso betritt Jonas nicht mein Büro, wenn er schon wissen wollte, wo ich zu finden bin. Aber? Vor 30 Minuten sagte er. Hat Jonas etwa mein Gespräch mit Moritz mitgehört. Oh Nein! Was denkt er denn jetzt von mir. Schnell erledige ich das, was ich schon heute Morgen machen wollte, packe ein paar Sachen und setze mich schnell ins Auto, um endlich mit Jonas zu reden.
Während der Fahrt rattert es in meinem Kopf. Was genau hat Jonas gehört? Aber egal, was er mitbekommen hat, er hat es in den falschen Hals bekommen. Ich muss das unbedingt wieder geradebiegen. Auf keinen Fall lasse ich es zu, dass Moritz Jonas und mich auseinanderbringt.
In Wehlen angekommen, fahre ich sofort auf den Hof des Sägewerks, wo ich direkt Monika begegne. „Hallo Emilia.", werde ich freundlich begrüßt. „Hallo Monika. Kannst du mir sagen, wo Jonas ist? Ich muss dringend mit ihm reden." „Jonas? Du der ist soweit ich weiß im Park." „Danke Monika." Schnell steige ich wieder in mein Auto. Ich denke, ich weiß, wo Jonas ist. Zu diesem – für ihn sehr wichtigen – Ort fahre ich jetzt auch. Und was soll ich sagen. Da ist er. Er steht zwischen den beiden Bäumen, die sein Vater damals für ihn und seinen Bruder gepflanzt hat und klagt ihnen sein Leid und seinen Schmerz. „Ich habe Emilia vertraut. Und jetzt erfahre ich durch Zufall, dass sie wieder was mit Moritz hatte. Dass er sie noch liebt, ist die eine Sache und es ist ja auch total verständlich. Sie ist ja auch eine wahnsinns Frau. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie direkt in ihrer fünften Woche in Greifswald wieder mit ihrem Ex schläft. Bei mir macht sie immer den Eindruck, sie sei seine starke Frau, die immer wisse, was zu tun ist. Bedeute ich ihr so wenig, dass sie denkt, den kann ich ja mal betrügen? Moritz hat wohl Recht, was? Was habe ich dieser wunderbaren Frau schon zu bieten? Einen Wald ohne heimische Wildkatzen. Ich kann nicht mehr ohne sie leben, aber was soll ich denn jetzt machen?" „Rede mit ihr." Unterbreche ich seinen Monolog, nachdem ich lange genug unbemerkt zugehört habe. „Was bringt das? Du hast dich doch schon entschieden. Für Moritz und gegen mich. Was machst du dann noch hier?" Er klingt total enttäuscht, was ich bestens nachvollziehen kann. Bei dem, was er von mir denkt. „Jonas, ich liebe dich. Und zwischen Moritz und mir lief nichts. Ich habe dich nicht betrogen." Von dem letzten Satz betone ich jedes einzelne Wort und schaue ihm die ganze Zeit in die Augen. „Und wovon hat Moritz dann gesprochen? Die Nähe gestern Abend im Zelt." „Oh Mann! Jonas. Ja, wir haben im Wald gezeltet, aber nur, weil wir die Luchse beobachten wollten. Rein dienstlich. Und nein, wir haben jeder in einem eigenen Zelt geschlafen. Er hat mich nur, bevor wir uns dann hingelegt haben in den Arm genommen. Sonst war da nichts. Ich liebe nur dich!" Erleichtert atmet er aus, bevor er schnellen Schrittes auf mich zu kommt und mich glücklich in die Arme schließt. Endlich habe ich ihn wieder nah bei mir. Endlich kann ich meine Nase wieder in seinem Hals vergraben und seinen Duft inhalieren. Nach ein paar Minuten löse ich mich langsam aus der Umarmung, nehme sein Hände in meine und frage „Sag mal steht dein Jobangebot noch?" Jonas scheint über meine Frage sehr überrascht zu sein. „Ja natürlich." „Gut, dann würde ich das jetzt gerne annehmen." Glücklich und erwartungsvoll lächle ich ihn an. Auch auf seinen Lippen bildet sich ein Lächeln und sein Gesicht nähert sich langsam meinem. Kurz bevor unsere Lippen aufeinandertreffen, flüstere ich ihm ein „Ich hasse Fernbeziehungen" zu und überwinde die letzten Zentimeter, um mit Jonas, dem Mann meines Lebens, in einen wunderbaren leidenschaftlichen Kuss zu versinken.

Beyla OneShotsWhere stories live. Discover now