Kapitel 15

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POV: Lux

Wie versprochen fuhr ich am nächsten Tag wieder zur Wayne Mansion.

Ich fuhr durch das große Eingangstor und parkte mein Motorrad vor dem Eingangstor.

Alfred erwartete mich bereits an der Tür. „Miss Summer, wie schön sie so bald schon wiederzusehen!", begrüßte er mich.

„Es ist mir eine Freude!", erwiderte ich höflich.

„Master Wayne erwartet sie bereits. Hier entlang bitte." Er führte mich durch die Villa, hinunter in die Batcave.

„Ich nahm an, sie haben sich den Weg hierher bereits beim ersten Mal gemerkt, weshalb die Augenbinde überflüssig wäre.", bemerkte er beiläufig.

Ich lachte.

Er hatte recht, ich hatte mir den Weg bereits gemerkt, als Bruce mich zum ersten Mal hergebracht hatte. Unabhängig davon, dass meine Augen verbunden waren.

„Lux! So früh hätte ich nicht mit ihnen gerechnet!", unterbrach Bruce meinen Gedankengang.

Er trug ein graues T-shirt und eine Jogginghose. Seine Haare waren ungekämmt und er hielt eine Tasse in der Hand. Dem Geruch nach zu urteilen enthielt sie Kaffee.

Grinsend hob ich eine Augenbraue: „Hab ich dich etwa geweckt?"

„Master neigt dazu sehr lang zu schlafen, da er Nachts immer sehr lange arbeitet.", erklärte Alfred mit einem Schmunzeln.

Ich unterdrückte ein lachen. „Ich verstehe schon."

Bruce hingegen wirkte sichtlich verstimmt, beim Anblick seines Buttlers und seiner Sekretärin die sich gegen ihn verschworen.

„Wollen wir dann?", brummte er, mit einem nicken in Richtung des Bereichs der Batcave in der die Zelle des Jokers lag.

„Sicher.", murmelte ich. Er ging vor und ich folgte ihm. Nervös begann ich meine Hände zu kneten.
Warum zum Teufel war ich auf einmal so nervös?! Es war schließlich nicht so, als würde es mich wirklich kümmern, was dieser Wahnsinnige über mich dachte.
Ich tat dies hier nur um Bruce einen Gefallen zu tun.

Und trotzdem. Dieser Mann war mein Vater! Die Person, die ich mein Leben lang gesucht hatte. Und nun war er zum greifen nahe.

„Ein phsychopatischer Serienkiller.", murmelte ich. Was auch sonst.

Ich dachte ich hätte leise genug gesprochen, aber anscheinend hatte Bruce mich gehört.

„Was hast du gesagt?", fragend drehte er sich um.

Ich schüttelte den Kopf: „Garnichts."

Wir erreichten die Zelle und blieben stehen.

Der Joker lag auf dem Bett und starrte an die Decke.

Bruce, der auf dem Weg noch schnell seine Maske übergezogen hatte räusperte sich: „Joker."

Der bewegte sich nicht und gab auch sonst kein Lebenszeichen. „Joker bist du wach?"

Langsam drehte der Clown sich auf die Seite und warf Bruce einen gelangweilten Blick zu. Dann wanderte sein Blick zu mir und er setzte sich ruckartig auf.

„Du bist hier?", fragte er, ungläubig, als ob er es garnicht glauben konnte.

Ich nickte. Einige Minuten lang starrten der Joker und ich uns wortlos an. Dann räusperte Bruce sich, ihm schien die Situation sichtlich unangenehm.

„Ich lass euch zwei mal alleine", murmelte er und wandte sich schnell zum gehen.

Sowohl der Joker, als auch ich sahen ihm schweigend nach.

„Wen will er mit dieser Maske eigentlich täuschen?", murmelte er.

Überrascht sah ich ihn an. „Ziemlich offensichtlich stimmt's?"

Er nickte: „Natürlich! Wer sonst in Gotham wäre reich genug um sich diese ganzen Extras leisten zu können? Noch dazu seine Abneigung gegen Schusswaffen, sein Alter,", er machte eine raumgreifende Handbewegung: „Diese Höhle! Wie hast du's rausgekriegt? Ich bezweifle stark, dass sich eine einfache Partyplanerin für Batman's Identität interessiert."

Ich ließ mich auf dem Stuhl nieder, der neben der Zelle stand und lehnte mich zurück.

„Zuersteinmal, ich bin keine Partyplanerin! Ich bin Bruces Assistentin. Und um deine Frage zu beantworten, er hat mich in seinem Batmancostüm mit meinem Namen angesprochen."

Der Joker schnaubte: „Was für ein Anfängerfehler." Dann fügte er hinzu: „Was wollte Batsy überhaupt von dir?"

„Ich hab mich in Arkham's Sicherheitssystem gehackt.", meinte ich mit einem Schulterzucken.

„Warum das?", er begann zu lachen.

„Ich hab versucht Jack Napier, meinen Vater, zu finden. Aber ich nehme an das kann ich jetzt aufgeben."

Mein Blick verhärtete sich und sein Lachen verstummte. Einige Momente herrschte  unangenehmes schweigen.

Dann: „Wie geht es deiner Mutter?"

Bei der Erwähnung meiner Mutter verkrampfte ich augenblicklich. Ich spürte wie sich ein Klos in meinem Hals bildete und schluckte.

„Sie ist tot. Krebs."

„Oh."

Ich entschied, dass es für heute genug war und stand auf. Ich wandte mich zum gehen, hielt jedoch kurz inne und drehte mich wieder um.

„Aufwiedersehen.", sagte ich.

Als Antwort erhielt ich nur ein Nicken.

Toxic Relationships Where stories live. Discover now