Kapitel 10

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POV: Lux

„Haben sie jemals darüber nachgedacht, ihre Großeltern zu besuchen?", fragte Alfred.

Schnell schluckte ich das Stück Pancake hinunter, bevor ich antwortete.

„Sie sind tot. Sie starben zwei Jahre nach meiner Geburt. Autounfall, soweit ich weiß."

Alfred nickte.

„Somit ist ihr Vater ihr letzter lebender Verwandter?"

Ich nickte.

„Haben sie enge Freunde? Eine Beziehung?"

„Ich hatte in der Highschool eine Beziehung. Sie hat nicht lange gehalten, leider. Ich habe auch einen besten Freund.
Er ist Journalist geworden. Auslandsjournalismus. Wir telefonieren gelegentlich."

„Und in Gotham haben sie noch keine Freunde gefunden?"

Ich schnaubte.

„Ja weil die Menschen in Gotham ja so vertrauensselig sind. Was glauben sie, warum ich das Messer mit mir herumtrage?"

„Sie wurden angegriffen?"

„Mehr oder weniger. Ich war in einer Bar und da war dieser Typ. Er war ziemlich betrunken und er kannte das Wort nein nicht. Ich musste seinen Kopf dreimal gegen die Bar hauen, bis er mich in ruhe ließ. Die Bar war voller Menschen und keiner hat auch nur Anstalten gemacht, mir zu helfen."

„Das tut mir sehr leid."

„Sie können doch nichts dafür."

In diesem Moment betrat Mr Wayne den Raum.

„Haben sie das Ergebnis?"

Mit einem mal war ich ziemlich nervös. Es war als würde etwas mir die Brust zuschnüren.

„Ja, ich habe das Ergebnis." Etwas in seiner Stimme beunruhigte mich.

„Was ist los?"

Er seufzte.

„Ich habe ihren Vater gefunden, aber ich fürchte das Ergebnis meiner Suche wird ihnen nicht gefallen."

Ich wurde leicht ungeduldig.

„Jetzt sagen sie es mir einfach."

„Ihr Vater, Jack Napier, ist der Joker."

POV: Bruce

Mit einem mal wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. Ihr Blick ging ins leere und sie umklammerte die Tischplatte.
Besorgt musterte ich sie.

„Geht es ihnen gut?", fragte Alfred: „Möchten sie vielleicht ein Glas Wasser?"

Zuerst reagierte sie überhaupt nicht.

Dann tat sie etwas, dass mich noch deutlich mehr beunruhigte.

Sie lachte. Sie lachte ein hysterisches, leicht verzweifeltes Lachen.

„Ob es mir gut geht? Gut?", lachte sie: „Meine Mutter ist tot. Meine Urgroßmutter ist tot. Meine Großeltern sind tot. Mein einziger Freund ist im Ausland. Mein Vater ist die einzige Familie, die mir geblieben ist.
Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn jemals finden würde.
Und jetzt finde ich ihn doch, nur um herauszufinden, dass er absolut irre und ein Mörder ist?!
Nein, nein es geht mir nicht gut!"

Mit diesen Worten sprang sie auf und verließ die Küche. An der Tür drehte sie sich kurz um.

„Vielen Dank für das Frühstück und für die Hilfe, aber ich brauche jetzt erstmal etwas Zeit für mich. Um das ganze zu verdauen."

Damit war sie verschwunden.

Toxic Relationships Where stories live. Discover now