Taehyung blieb keine andere Wahl als zu warten, bis sich irgendjemand bei ihm blicken ließ.

Und das dauerte seine Zeit..

Bevor Taehyung es geschafft hatte sich zurück ins Bett zu zwingen, hatte er sich vorher übergeben müssen. Zum Glück hatte er die Toilette rechtzeitig erreicht und nicht mitten im Raum erbrochen. Ein kurzer Blick in den Spiegel reichte, um sich erschrecken zulassen. Taehyung sah furchtbar aus. Wirklich furchtbar. Seine rechte Gesichtshäfte hatte einige Schrammen. Sein Hals hatte eine rote Einschnürung, die langsam anfing sich bläulich zu verfärben. Unter dem Verband hatte sich wie vermutet eine Platzwunde befunden. Vorsichtig hatte er den Verband wieder zurückgeschoben und seine aufgeschlagenen Knie und Unterarme beäugt. Es war ein Kampf gewesen sich die Zähne zu putzen und sich dabei auf seinen Beinen zuhalten. Sich zu übergeben bei einer Kopfverletzung war nie ein gutes Zeichen. Möglicherweise hatte er eine Gehirnerschütterung? So lange es sich nicht wiederholte, wollte Taehyung sich keine Sorgen darüber machen. Es gab andere Dinge, die ihm größere Sorgen bereiteten.

Wie lange er im Bett lag und die Decke anstarrte, konnte er nicht sagen. Irgendwann verschwand die Sonne am Horizont und er knipste die Lampe auf dem Nachttisch an. Tatsächlich schlief Taehyung noch einmal ein, was seinem Körper gut tat.

Bis sich die Tür öffnete und er endlich jemanden zu Gesicht bekam.

„Gott.. jetzt schläft der auch noch."

Laut wurde ein Tablett auf den Nachttisch gestellt, weshalb Taehyung aus seinem Schlaf schreckte. Verschreckt war er zurückgewichen, versuchte mit großen Augen die Person vor sich zu realisieren und als er es tat, schluckte er nervös.

Das hatte ihm gerade noch gefehlt..

„Na, schön geschlafen, Dornröschen? Nicht? Tut mir aber Leid. Jetzt setzt dich auf und trink etwas. Die anderen bringen mich um, wenn ich mit vollem Tablett zurückkomme."

Genervt verdrehte der Blonde die Augen, verschränkte seine Arme und konnte Taehyung nicht ansehen. Nicht, weil er ihn nicht leiden konnte. Er konnte diesen Anblick nicht ertragen. Taehyung sah nun wirklich aus wie ein Häufchen Elend und Jimin konnte sich nur gut vorstellen, was dem anderen passiert war. Er wollte kein Mitleid für den anderen empfinden. Das kam überhaupt nicht in die Tüte! Lieber würde er seine Socken fressen. So vermied er Blickkontakt und besah sich den schlechten Zustand des anderen erst gar nicht. Es nervte Jimin ohne hin, dass ausgerechnet er sich um Taehyung kümmern musste. Als gäbe es hier nicht noch andere im Haus..

Leise seufzend setzte Taehyung sich tatsächlich auf und rutschte an die Bettkante. Auch er schaute Jimin nicht an. Er hatte keine Lust auf blöde Sprüche und war dafür gerade nicht stark genug. Am liebsten wollte Taehyung wieder anfangen zu heulen. Nicht wegem dem, was ihm zugestoßen war. Sondern wegen dem, was er Neues über Seokjin herausgefunden hatte. Er wollte es immer noch nicht glauben aber mittlerweile gab es fast keine Zweifel mehr. Ebenfalls würde es erklären, weshalb diese schwarzhaarige Frau Jagd auf ihn gemacht hatte. Sie hatte irgendetwas von einer Bezahlung erzählt, wenn sie Taehyung lebend ausliefern würde. Warum sollte jemand unbekanntes Interesse an ihm haben?

Still schweigend giff Taehyung nach der Wasserflasche und versuchte sie aufzudrehen. Dass er einmal so kraftlos sein würde und es nicht einmal schaffte eine Wasserflasche zu öffnen, war ihm wirklich unangenehm. Vor allen vor den Augen des Blonden.

„Meine Güte, du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen. Gib mal her!"

Jimin riss ihm die Flasche genervt aus der Hand, setzte sich neben Taehyung an die Bettkante und drehte ihm die Flasche auf.

„Hier. Nimm auch die Schmerztablette. Hoseok meinte, du sollst sie unbedingt schlucken."

Es überraschte Taehyung den anderen dabei zu beobachten, wie er die kleine Tablette nahm und Taehyung vor den Mund hielt. Langsam öffnete er seinen Mund, schluckte sie anschließend mit einem Schluck Wasser runter und verzog etwas sein Gesicht.

𝖯𝖨𝖳𝖢𝖧 𝖡𝖫𝖠𝖢𝖪 - 𝗄𝗈𝗈𝗄𝗏 ✓Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin