80 | ein weg hinaus.

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Zeitgleich schlug Corben McLaggen auf dem Dielenboden von Albus Dumbledores Schulleiterbüro auf.

„Mr. McLaggen."

Die straffe Stimme ebbte bloß zart durch den Raum, war ein Fehlkonstrukt ihrer selbst. Minerva McGonagall am anderen Ende des Zimmers war bleich. Und ein wenig erleichtert.

„Professor", keuchte Corben und durchschritt die Distanz. „Wie geht es Rob?"

Minerva McGonagall lächelte. Und weil Corben wusste, was das bedeutete, tat er es auch.

„Er ist wach."

Bevor Corben rannte, schielte er noch einmal auf den Kompass zurück. Ein brüchiges, bronzenes Gehäuse, abgewetzter und kantiger und kleiner als der, der Logans gewesen war. Seine silberne Nadel zeigte noch immer dorthin, von wo Corben gekommen war. Und er wusste, dorthin würde er ihn noch eine ganze Weile lang führen.

Doch fürs Erste blieb nur eins: Das Hämmern seiner Sohlen in dem ausgestorbenen Schloss, als er zum Krankenflügel kam und die Türen aufstieß.

Im selben Moment landete Albus Dumbledore behände auf der Wiese des Fuchsbaus irgendwo am Rande von Ottery St. Catchpole, die zwei leblosen Körper schwebten in Anmut vor ihm. Die Miene eiserner als in jeder anderen, alten Sommernacht.

Mit seinem Erscheinen hallte ein warnendes Knallen durch das Holzhaus.

Molly Weasley war die erste, die aus der Tür stolperte.

„Albus?"

„Molly."

Doch ihre Stimme versagte, als sie das willenlose Profil ihre Sohnes im blassen Schein des Küchenfensters sah – Fred.

Auch, wenn sein Namen ungläubig über die Felder ebbte, regte er sich nicht. Tiefdunkles Blut verklebte sein Haar, Mollys Hände glitten um seine Stirn.

„Albus, was ist geschehen?"

Arthurs Gestalt taumelte über die Türschwelle, Schlösser sausten auf, Wimpernschläge vergingen –

„Wo sind sie gewesen?"

Logans schlaffer Körper sank in die Kissen eines eingesessenen Sofas. Dumbledores Gesicht schwebte über ihr.

„Molly. Sie braucht ein Septum, ein starkes." Konzentriert musterte er die offenen Flecken auf ihrer Hand, Haut aufgeplatzt als brannte sie nach. „Gibt es in diesem Haus eine Tinktur gegen Brandwunden?"

Arthur stolperte aus der Tür – „Ich seh im Keller nach."

Eines Tages versanken die Geschehnisse dieser Nacht in Unwirklichkeiten. Verwaschene, fiebrige Erinnerungen, wie ein Albtraum, den man einst gehabt zu haben glaubte, ohne sich an ihn zu erinnern.

Doch nun, als Molly durch das Wohnzimmer wuselte, den Namen ihres Sohnes auf den Lippen, da waren die Kollateralschaden eines Krieges, der doch auch nie wirklich ihrer war, unendlich greifbar.

Und da wurden Logan Ainsley und Fred Weasley beinahe Teil davon. Gesichter und Geschichten, die man bloß noch in den Gedanken anderer fand.

Der Betäubungstrank, den Molly in ihrem Adrenalinrausch zu Dumbledore schickte, brannte in Freds Kehle. Allerdings würde er sich nie daran erinnern. Stattdessen sickerte es bloß in seinen Rachen, Dumbledore presste seine Kiefer zu, zwang ihn zu schlucken – bis sein Körper sich unter kehligem Husten wehrte.

Abrupt riss Fred die Augen auf.

„Willkommen in der Welt der Lebenden, Mr. Weasley."

Für einen abstrusen, seltsam fremden Moment lächelte Albus Dumbledore. Und Fred starrte ihn an wie eine Illusion.

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt