𝐇𝐈𝐃𝐃𝐄𝐍 𝐋𝐈𝐄𝐒 • 𝖞𝖚𝖒𝖆𝖗𝖐

❚ 𝟲 ❚

„Warte, was? Deshalb klingst du gerade so abwesend?". Meine etwas verschlafene Stimme entkam meiner Kehle, während ich in Ruhe und relativ langsam, meine Sachen zusammenschob. Bis vor kurzem hatte ich noch geschlafen. Es war mehr als ungewollt, dass ich bei dem Schreiben der Bewerbungen einschlafe, doch war es nun mal passiert und konnte nicht wieder rückgängig gemacht werden.

Es war zuvor zu still und angenehm, erst recht, nachdem ich Musik anmachte, dass ich wohl weggedöst sein musste und dann vollständig ab ins Traumland verschwunden war. Sowas konnte schneller passieren, als es einem lieb war.

„Naja, man kann sich ja alles Mögliche ausmalen, wenn Doyoung sich plötzlich jemanden anders gegenüber verhält, oder etwa nicht?". Er lachte leise. „Wer weiß, was die beiden hinter geschlossenen Wänden so verheimlichen. Was wenn sie uns einfach derzeit belügen? Einfach nur vorspielen, dass sie sich nicht ausstehen können?".

„Yuta, du bist verrückt, dass weißt du hoffentlich", kicherte ich genauso leise, während ich mein Handy zwischen mein Ohr und Schulter klemmte, die Sachen rasch an ihren Platz zu bringen, wo ich sie bis morgen nicht berühren werden. „Ich dachte schon, dass du wütend bist, dass ich dich nicht angerufen habe und deshalb halbwegs meine Worte ignorierst".

„Ich war mehr als enttäuscht, dass du mich so viele Stunden sitzen lassen hast, nur damit ich am Ende erfahre, dass du eingeschlafen bist, in der Zeit wo du deine Bewerbungen machst, doch war ich nicht wütend. Mehr ging mir die ganze Sache mit den zwei Idioten durch den Kopf".

„Das klang am Anfang jedoch ganz anders, dass muss ich hier mal einwerfen. Was kann ich denn dafür, wenn ich deine Anrufe erst beim vierten Mal wirklich wahrgenommen habe? Es wäre ja auch nicht der Weltuntergang gewesen, falls ich es einfach vergessen hätte, aber wie hätte ich gewollt und mit Elan aufstehen können, nur da ich mich erinnere, dass ich dich noch anrufen wollte?".

„Weil ich dein fester Freund bin. Ist Grund genug! Da springt man automatisch auf!".

„Yuta! Wie sollte ich denn wissen, dass ganz genau DU anrufst?!".

Ein leises Murren kam durch die Leitung, während ich vorsichtig den Papierkram auf meinen Schreibtisch legte, sogleich rasch sortierend, was wo hingehörte. Etwas Ordnung konnte ich wenigstens bei dem Ganzen halten. Zumindest so weit es ging. Am Ende landete ein Blatt ja doch irgendwo, wo man es nicht wiederfinden würde und dann das ganze Zimmer aussehen ließ, als wäre eine Bombe eingeschlagen.