•| short story: storm |•

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Authors Note

Dies ist eine Geschichte, die ich im Rahmen des Deutschunterrichts im Leistungskurs geschrieben habe. Sie ist schon ziemlich alt, aber vorenthalten wollte ich sie euch trotzdem nicht.
Als ich sie verfasst habe, war ich stolz darauf, selbst mein Vater und mein Deutschlehrer waren tatsächlich fasziniert von meinem Schreibstil (gut, sie haben beide niemals eine Geschichte von mir gelesen, deshalb hatten sie wahrscheinlich auch keine Erwartungshaltung)

Content Warning: Drowning / Ertrinken•
•word count: 390 words•

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Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Gliedmaßen, blinzelnd öffnete er seine Augen und erlangte wieder vollstes Bewusstsein. Das nächste, was er spürte, war die Eiseskälte, die einen Körper schleichend hinaufkroch und überall eine feine Gänsehaut hinterließ.
Das kalte, schäumende Wasser umspülte seinen Körper. Er versuchte, seinen zittrigen Atem unter Kontrolle zu bringen und dachte scharf nach.
Was war passiert?
Wo war er?
Nur dunkel konnte er sich an die Geschehnisse erinnern, egal wie sehr er sein Gehirn arbeiten ließ.
Ein kleines Fischerboot, und ein heftiger Sturm.
Er war also ein Schiffbrüchiger?
Mit wachem Blick sah er sich um, versuchte, irgendein Lebenszeichen von möglichen Überlebenden zu erkennen, ehe er den Griff um das schmale Holzbrett verstärkte.
Um ihn herum war nichts als das salzige Meer, er war vollkommen auf sich allein gestellt.
Während er weiter im Wasser schaukelte, starrte er hinauf in den wolkenverhangenen Himmel. Ringsherum tobte ein wahnsinniger Sturm.
Er war im Auge des Sturms gefangen, und die Wellen trieben ihn immer weiter aus dem kleinen Schlupfloch hinaus.
Dicke Regentropfen trafen sein ohnehin schon nasses Gesicht, gigantische Wellen bäumten sich vor ihm auf und drückten seinen Kopf unter Wasser.
Mit seiner letzten Kraft klammerte er sich fest um das spröde Stück Holz, dass sich feine Splitter in seine Fingerkuppen bohrten und dort verweilten.

Mit dem Ehrgeiz eines Leistungssportlers durchbrach er mit seinem Kopf die Wasseroberfläche, seine dünnen, triefenden Strähnen klebten an seiner Stirn.
Eine weitere Welle bahnte sich an, noch größer als die zuvor. Vor Angst weiteten sich seine Augen, panisch beobachtete er die gefährliche Wand und umklammerte das Brett noch einmal fester, schob sich weitere Splitter unter seine Haut.
Auch diese Welle drückte ihn tief in das dunkle Wasser, umschloss ihn vollständig. Mit hektischen und panischen Bewegungen versuchte er verzweifelt, das Brett wieder zu greifen zu bekommen, doch jeder einzelne Muskel in seinem Körper brannte unerträglich.
Einen winzigen Spalt breit öffnete er seinen Mund und sofort fand das salzige Meerwasser seinen Weg hinein, strömte seinen Rachen rau hinunter und füllte seine Lunge.
Aus diesem kleinen Spalt wurde mehr, er gab erstickende Laute von sich.
Vor Schock riss er seine Augen auf, auch seine Augäpfel begannen sofort Dank des Salzwassers zu brennen.

Er erkannte allmählich die fehlende Aussicht, sein panischen Blick schwand. Er entspannte jeden Muskel, ließ seinen erschöpften Körper treiben und sich hoffnungslos in die düstere Tiefe des Meeres ziehen.

ONE WAY TICKET •|• A Story-Collection by xKitteKatxx Where stories live. Discover now