Kapitel 15

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Sicht von Kate
Wir waren nun schon seit Tagen in diesem lästigen Sturm gefangen und kein Ende war in Sicht. Die meiste Zeit saß ich mit Lucy und Gael im Zimmer herum, während die Mannschaft draußen versuchte das Schiff sicher durch den Sturm zu leiten. Ich kam mir etwas nutzlos vor, doch wenn ich versuchen würde zu helfen, wäre ich den anderen nur im Weg. Ich hatte überhaupt gar keine Ahnung von Schiffen. Zum Glück hatte Kaspian ein paar Bücher dabei, damit war uns wenigstens die größte Langweile genommen. Es war zwar schwierig, bei diesem Schaukeln, doch es war immer noch besser, als nichts zu tun. Als ich und Lucy bemerkten, das Gael nicht lesen konnte, beschlossen wir es ihr beizubringen. Wir wechselten uns dabei ab und gerade war Lucy an der Reihe, während ich das Buch 'Bekanntes aus den wilden Ländern des Nordens' eifrig studierte.

Ich spürte wie ein paar kräftige Arme mich von hinten umarmten und fing an zu lächeln. Ed sah jeden Tag nach uns, da wir bis auf wenige Ausnahmen, das Zimmer nicht verließen. Wer würde schon freiwillig dort rausgehen? Ich legte das Buch zur Seite, stand aus dem gemütlichen Sessel auf und schmiss mich in Ed's Arme. "Was gibt's neues?", fragte ich aufgeregt. "Der Regen hat nachgelassen.", erzählte er freudig und seine braunen Augen glänzten. "Außerdem will Kaspian, das wir zu ihm kommen, er möchte sich über unser weiteres Vorgehen beraten.", sprach Ed weiter und nun kam auch Lucy zu uns. Gael blieb auf dem Bett sitzen und übte weiter lesen. Sie hatte inzwischen einen großen Fortschritt gemacht! Zwar las sie noch etwas stockend, doch das wird noch!

"Unsere Vorräte reichen noch zwei Wochen. Das ist die letzte Möglichkeit, umzukehren, eure Majestät.", Drinian versuchte Kaspian umzustimmen und man sah wie er selbst mit sich Rang. Einerseits wollte er umbedingt den grünen Nebel finden und ganz Narnia den Frieden bringen. Andererseits wollte er seine Besatzung nicht ins Verderben schicken. "Es gibt keine Garantie, das wir den blauen Stern in nächster Zeit sehen! Wir wissen nicht einmal genau wo wir sind. Wir könnten vom Rand der Erde fliegen.", versuchte es Drinian weiter. Der Rand der Erde existiert gar nicht. Die Erde ist Rund und von was Rundem kann man nicht runterfallen. Das weiß doch jeder! Naja, zumindest jeder aus meiner Welt. Hier in Narnia stand die Wissenschaft noch in ihren Kinderschuhem. "Oder uns verschlingt ein Seemonster.", sagte Ed belustigt und Drinian sah ihn drohend an. "Mach mir nur nicht die Männer verrückt" Ich schauderde etwas und dachte nach. Gab es hier wirklich Seemonster? Solche wie in den Geschichtsbüchern der Schule?

Nachdem Kaspian, Drinian klar gemacht hatte, das wir nicht zurückkehren, verließ er das Zimmer. Kaspian hielt sich die Schläfen und seufzte laut aus. Er sah fix und fertig aus. "Vielleicht sollten wir alle etwas schlafen", schlug ich vor und Kaspian blickte zu mir auf. "Du hast Recht, Kate", lächelte Kaspian.

Book of Love 3Where stories live. Discover now