Kapitel 9

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Die Menschen jubelten uns zu und einige warfen Blumen vor uns auf die Straßen. Wir hatten die Einsamen Inseln von den Sklavenhändler befreit und dank Lord Bern hatten wir einen Anhaltspunkt, wo sich die anderen Lords aufhalten könnten. Außerdem war da noch dieser Geheimnisvoller Nebel... "Mein König!", rief ein Mann aus der Menge und rannte auf Kaspian zu. Drinian fing ihn ab. "Ich bitte euch! Meine Frau wurde erst heute morgen verschleppt! Nehmt mich mit! Ich bin ein guter Seemann, mein ganzes Leben bin ich zur See gefahren.", erklärte der fremde Mann und sah seinen König mit flehendem Gesichtsausdruck an. Kaspian schien kurz zu überlegen, als er dem schließlich zustimmte.

Wir waren kurz vor dem Hafen, als ich Euchstachius in einem Boot erblickte. Erleichtert wollte ich auf ihn zurennen, doch ich hielt mich zurück. Es würde nur wieder Streit mit Edmund geben. "Mein König!", rief Lord Bern, der von der anderen Seite des Strandes auf uns zukam. Er trug ein großes, stark verwittertes Schwert in der Hand. "Ein Narnianisches Schwert.", stelle ich fest und Lord Bern nickte. "Es gibt sieben solcher Schwerter. Geschenke Aslans, zum Schutz Narnias! Euer Vater gab sie uns Lords. Ich habe es all die Jahre sicher in einer Höhle verwahrt. Es soll euch gehören." Lord Bern überreichte Kaspian das Schwert. Dieser gab es allerdings an Edmund weiter, da er ja schon Peters Schwert hatte. Edmund nahm das Schwert voller stolz an und wendete es in der Sonne. Ich sah ihn bewundernd an und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Wenig später, zurück auf dem Schiff, hatten ich und Edmund uns in mein und Lucys Zimmer zurückgezogen. Ich war gerade dabei, Edmunds Hand zu waschen. Das fremde blut war schon angetrocknet und allmählich färbe sich das Wasser in der Schüssel rot. "Musstest du so brutal sein? Er war doch schon beinah bewusstlos.", sprach ich leise und entdeckte, das unter dem fremdem blut kleine Wunden von ihm zum Vorschein kamen. "Er wollte mir nicht sagen wo du und Lucy seid. Ich wollte euch umbedingt finden. Ich hatte Angst, das euch was zugestoßen sein könnte oder noch schlimmeres..", erzählte er mir, während ich seine Hand mit einer Mullbinde einband.

Als ich fertig war, blickte ich ihn an. Die ganze Zeit hatte er jeden meiner Bewegungen verfolgt und sah mir nun tief in die Augen. Mir wurde warm und ich merkte, wie ich anfing zu erröten. Langsam legte er seine Hand auf meine Wange und fing an diese zu streicheln. Ich schloss meine Augen und genoss seine Zärtlichkeit. Ich spürte wie er immer näher kam, bis sich unsere Lippen schließlich berührten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich war überglücklich! In letzter Zeit stritten wir uns zu oft über Kleinigkeiten, ich hatte ihn irgendwie vermisst. Es fühlte sich manchmal so an als ob er sich immer weiter von mir entfernt. Schnell schob ich diese Gedanken zur Seite und konzentrierte mich weiter auf den Kuss.

Book of Love 3Where stories live. Discover now