•Der Beginn der großen Reise•

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Wir gingen einen schmalen Pfad entlang, konnten Bruchtal trotzdem noch in aller Pracht erblicken. Es viel mir schwer, doch ich versuchte mir einzureden, dass es das beste wäre nicht zurückzublicken. Sonst wäre der Schmerz zu groß, da ich einige Freunde zurückgelassen hatte. Ich vermisste sie dort schon, und konnte mir nicht wirklich ausmalen wie es in einem oder zwei Monaten sein würde. Am besten dachte ich einfach nicht daran. Ich prüfte noch einmal was wir alles an Sachen bei uns trugen, damit ich mich ablenken konnte. Wir hatten ein paar Rucksäcke mit Lebensmitteln und Decken dabei, für die Hobbits (Gimli und Gandalf) Pfeifen mit Kräutern aus dem Südviertel und auf unserem Pony namens Lutz, welches wir zum Balast-abnehmen bei uns führten, noch einige andere Waffen die wir eigenständig nicht tragen konnten: Waffen wie Schwerter mit scharf geschmiedeter Klinge, kleine spitze Dolche, Pfeile und dazugehörige Bögen und letztendlich Gimlis Äxte.

Wir erreichten große Felsen, umgeben von einzelnen Büschen. Allerdings sah man keine Blühenden Knospen, da all ihre Blätter fehlten. Also konnte man dort nur Äste und Kahle Bäume dazu erblicken. Als wäre der Winter ausgebrochen, doch scheinte die Sonne im vollen Glanz.
In diesem Gebiet war es sehr ruhig. Beinahe zu ruhig. Diese unbehagliche Stille wurde dennoch rasch von einem lustigen Kampfgeschrei von Pippin und Merry unterbrochen, die sich spaßig auf Boromir stürtzten.
Kaum blickte ich nach hinten, taumelte der Krieger zu uns hin. Die kleinen Hobbits stürtzten sich von Hinten auf ihn und taten so, als wären sie nervige Orks. Damit rissen sie ihn zu Boden. Belustigt ordneten wir unsere vielen Sachen und legten eine Pause ein. Nachdem ich meinen Kram zusammen reumte, beschloss ich mir die Landschaft im Umkreis näher anzusehen.

Gemütlich schländerte ich entlang der großen Felsen und betrachtete das Spektakel von weiter weg. Doch wirklich konzentrieren konnteich mich dabei nicht, die atemberaubende Schönheit Mittelerdes lenkte zu sehr ab. Die riesigen Berge wurden teilweise von den uralten Bäumen verdeckt, doch die majestätischen Naturwunder schoben sich dennoch weit in den Vordergrund. Wenn man genau hinsah, vermochte man sogar den einen oder anderen Holzstapel erblicken. Allerdings war dies den Menschen nahezu unmöglich, da die Elben mehr mit ihrem Auge erfassen konnten. Mein Blick glitt weiter nach unten zu den Bäumen. Einst lehrten die Noldor manche von ihnen das Sprechen und bewegen, doch solche Ents waren weit entfernt. Sie standen im Fangorn Wald, nahe Isengards. Es waren mächtige Wesen, allerdings mischten sie sich nirgens ein und lebten eher für sich.                                                                                                           Plötzlich schoss ein Pfeil direkt an mir vorbei auf ein Reh zu. Ein schauer überzog mich, doch ehe ich etwas sagen konnte, rief mir Aragorn von weitem zu, dass ich lieber aufpassen solle. "Hätte ich einen Millimeter weiter zu dir geziehlt wärst du Tot!" War das sein Ernst? Er hätte doch wenigstens vorher mit mir reden oder mich warnen können! "Was war das?! Du hättest mich umbringen können!" Verstört sah ich ihn an. Ich schrie förmlich meine Seele aus dem Leib. "Du musst nunmal gut auf dich achtgeben, Prinzessin."                                                                         Prinzessin?! Keine Ahnung was ich ihm getan habe, aber das musste wirklich nicht sein. Ich kannte ihn seid er klein war, da meine Eltern sich öfters mit seinen besprachen. Von daher kannte er mich sehr gut und wusste wie sehr ich es hasste Prizessin gannant zu werden. Ich war zwar die Tochter von Herrschern, und konnte durchaus so betitelt werden, doch ich hatte mich noch nie wirklich in so einer Position gesehen. Ich war nicht richtig mit dem ganzen Konzept des Regierens einverstanden und konnte mich nur schwer damit abfinden an dieser Stelle zu stehen. Genau dies sollte vorallem er wissen. Ich kannte ihn seit dem Jahre 2.852, welches nun bereits 77 Jahre her ist. Damals war er gerade einmal 10, also sollter mittlerweile auf jeden Fall wissen, dass mich so etwas sehr schnell aufregen kann. "Wie hast du mich gerade genannt?" Eilig versuchte ich mich zu entspannen, doch es mochte mir einfach nicht gelingen. "Reg dich lieber mal ab, sonst bekommt es ganz Mittelerde mit.", erwiederte er mit Gesten, die scheinbar darauf deuteten, mich abzuregen. "Nagut, ich bin ja schon ruhig", antwortete ich genervt. Um runterzukommen blickte ich erneut zu den kollosalen Bergen und fasste an die Kette. Ich spürte, wie ein Kribbeln über meinen Rücken fuhr. Schließlich schloss ich entspannt die Augen und dachte an meine Heimat, an Bruchtal und deren Herrscher. Vorallem aber an meine Mutter. Oft fragte ich mich was sie wohl gerade machte. Ob sie besorgt sei? Oder gar ängstlich? Das wäre sehr bizarr, da ich sie nur einmal so erblicken konnte: Am Tag der Geburt meiner Schwester. Es war sehr selten, dass Elben schwanger wurden und das meine Mutter dies 2 mal war, war demnach noch beeindruckender. Moment..was war eigendlich jetzt mit meiner Schwester? Ich öffnete nachdenklich die Augen und wirkte leicht beunruhigt. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich sie seit Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen. Damals entschloss sie nach Thranduils Hallen im Düsterwald zu ziehen. Ihr Name war Eruohenant, und wir waren in unserer Kindheit unzertrennlich. Ein leichtes Lächeln übekam mich. Ich dachte an unseren Wettstreite, wer besser mit dem Bogen umgehen konnte. Dort haben wir bei dem alljährlichen Sternball ausversehen eine Weinflasche getroffen und damit unseren Vater Celeborn bekleckert. Wenn dies überhaupt ein Ausdruck dafür ist.
"Was ist denn so lustig?", wollte Legolas wissen. Vielleicht könnte ich ihn ja Fragen, was aktuell mit meiner Schwester wäre. "Ach, ich habe nur so für mich gelacht..Sag mal Legolas, weißt du eigendlich was mit Eruohenant ist? Ihr seid euch doch bestimmt mal über den Weg gelaufen.", grinste ich. Dann lachte er mich schief an. Ich habe mit der Reaktion schon mal nicht gerechnet. Das konnte ja toll werden. "Du wirst es mir wahrscheinlich nicht glauben", lachte das Prinzlein weiter. "Sie ist meine beste Freundin" Ernsthaft? Eruohenant weiß warscheinlich nicht mal dass ich mit Legolas zusammen bin und ist seine beste Freundin? Laut prustete ich los. "Wieso fragst du?", fragte er schließlich verwundert. "Dein ernst?", lachte ich weiter. "Ich weiß nur, dass sie aus Lórien kommt aber sonst..", überlegte er. "Och komm schon Legolas. Sie ist meine Schwester!"
[Das Bild soll Eruohenant sein]

Wenige Stunden später besiegte die Nacht den Tag und Gandalf ließ schwebende Lichter aufsteigen. Durch ein kleines Gespräch beschlossen wir ein Lagerfeuer vorzubereiten. Boromir sollte ein paar Steine zusammensuchen um Flammen zu entfachen. Aragorn las trockenes Laub auf und ich wurde mit Frodo zum Holz sammeln zugeteilt.                                                                            "Und du bist also DIE Bogenschütze bei den Gefährten..", überlegte der Halbling. "Da muss ich dich enttäuschen", lachte ich. "Ich bin EINE Bogenschütze. Hast du die anderen mal beim Training gesehen? Da muss ich noch einiges lernen Frodo." Irritiert blickte mich der Hobbit an. "Aber ich habe dich doch gesehen" "Mag sein, aber an das Niveau von Legolas werde ich so schnell nicht herankommen. Manchmal üben wir zusammen.." Mein blick schwiff ab.

Die Sage einer Elbin     [Noch in Arbeit]Where stories live. Discover now