74 | das größere wohl.

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„Wissen wir nicht."

„Wir?"

Ausladend trat Rob einen Schritt auf sie zu, sein Schuh schlürfte über den Stein. „Ich werde sie begleiten."

Corben schnaubte. „Dann werde ich das auch."

Logans Hand prallte so hart gegen seine Brust, dass ihre Gelenke knackten; hielt den Ravenclaw, als er sich an ihnen vorbeizuschieben drohte.

„Nein." Sie sprach mit so einer Entschiedenheit, dass Corbens Kiefer krampfte. „Nein, du bleibst hier."

In seine Augen zu sehen und rasender Wut mit Hilflosigkeit zu begegnen war, wie um ein Neues von ihm verlassen zu werden. Dabei gab es für sie keinen Ausweg mehr. Dabei war die Lösung lange klar.

„Dich werde ich nicht mit in mein Chaos ziehen, Corben McLaggen, ist das klar? Du nicht auch noch."

„Logan."

„Nein. Hör auf."

Corben tat einen Schritt zurück.

„Du lässt mich jetzt gehen, verstanden? Bei Merlin, ich kann –" Logan atmete so fest, die Sehnen um ihren Brustkorb spannten. „Von allen Menschen hier brauchst gerade du mich am allerwenigsten, okay? Bleib hier."

Er bohrte seinen Blick in sie hinein als hoffte er, sie damit erreichen zu können. Dabei wussten sie beide, Logan hatte lange losgelassen. Und was auch immer sie einmal gewesen waren, gab es nicht mehr.

„Corben, Mann", kam es von Rob. Stimme eindringlich und im Anschlag gespannt. „Ich brauch dich hier."

Corbens Augen huschten zu ihm. Es war zynischer Spot, der so fremd um ihn lag, auch wenn er nichts davon sagte. Ein trockenes Lachen, das nie über seine Lippen kam; Das tust du mir nicht wirklich an.

„Ernsthaft", beteuerte Rob, in aller Geduld und aller Unerbitterlichkeit als würde er Corbens Schmerz nicht sehen. Und wieder führten sie eine dieser stummen Gespräche, die Logan nie verstand. „Du musst für mich hier sein. Für beide von uns, verstehst du das?"

Corben atmete tief. Musste tausend Erinnerungen und Reuen auf einmal schlucken. Und verstand trotzdem seine Verdammnis.

Und dann fragte Rob, was er auch Logan schon einmal gefragt hatte: „Vertraust du mir?"

Und auch Corben nickte, wie Logan es damals getan hatte.

Also vergrub Rob seine Hände in den Taschen. Schielte an Corbens Umhang hinab, der selbst umgriff, was er eben noch dort verborgen hatte.

Für einen Moment wirkte Rob zufrieden. „Es ist wichtig, dass du hier bleibst."

Also schloss Corben bloß seine Augen. Einen Moment zu lange vielleicht. Bis Rob einen vorsichtigen Schritt in den Korridor zurücktrat.

Und in dem Moment sah sie es, doch begriff es nicht, dass Corben McLaggen sie gehen ließ. Dass er denselben Fehler beging und es einfach so passieren ließ. Selbst dann, als er zu Logan sah.

„Ich glaube, ich habe dich zu lange trainiert", sagte er zu ihr.

„Das glaube ich auch", flüsterte sie.

Also nahm sie seine Hand, die damals immer ihre hielt. Erinnerte sich daran, wie sie seinen Herzschlag gespürt, rebelliert und inhaliert hatte. Fühlte die Rauheit seiner Kuppen, die Winterkälte als wäre der Herbst und all seine Versprechen nicht lange fort.

Und da drückte er sie fest, Corben McLaggen Logans Hand, als habe er längst verstanden, was er nicht würde ändern und was nie in seiner Macht liegen würde. Er ließ sie los. Auch, wenn etwas in ihm dabei zerbrach.

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt