43-/War das zu Taktlos?

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Touya PoV.

Ich glaube nicht, dass Tenko sich etwas antun würde, ebenfalls würde er sicher nichts unüberlegtes machen, da ihm die Konsequenzen mehr als bewusst wären...
Nur ist 'Ich kann einfach nicht mehr' sicher nichts, was man gerne von... Egal wem hört, so ein Satz verheißt in den meisten Fällen nämlich nichts gutes-

Ganz im Gegenteil sogar.

Auch jetzt lässt er meine Sorgen nicht grade weniger werden. Diese wollte ich mir zu Beginn zwar nicht eingestehen, jetzt aber kann ich mein Verhalten und meine Gedanken sicher nicht mehr als 'pure neugier' ausgeben.

Ich weiß noch immer nicht, was genau Tenko und ich für ein Verhältnis haben- ob er mich als eine Art Freund sieht, oder ob ich noch immer einfach der Trottel bin, dem er irgendwie dieses Physik Zeug in den Kopf prügeln muss, um seine Mündliche Note zu verbessern...

Was ich dafür aber weiß, ist, dass wir wenigstens eine Art Verständnis für den jeweils anderen aufgebaut haben- Tenko hat mir einige Dinge über sich erzählt, die er wahrscheinlich noch niemand anderem preisgegeben hat...
Was auch immer ich für ihn bin, in meinen Augen haben wir wenigstens schon den Grundpfeiler einer Freundschaft gesetzt.

Nur sollte ich mich langsam wieder auf das wesentliche konzentrieren- dieses ist in diesem Fall der junge Mann, welcher noch immer auf meinem Bett liegt und mit mühe versucht, nicht jeden Moment los zu Schluchzen.

Nachdenklich versuche ich ein paar Dinge aufzulisten, die etwas mit seinem Zustand zutun haben könnten- ich habe keine ahnung, womit ich ihm helfen könnte, aber vielleicht kann man sich so irgendwie vorarbeiten?
...
Ich war noch nie in so einer Situation- zumindest nicht einer so ernsten... Mit dem Trösten eines 6 Jährigen, nachdem dieser wieder von der Schaukel oder sonst wo runtergefallen ist, kann man diese Sache hier nämlich sicher nicht vergleichen.

Von seiner Schwester und seiner Mom- bis hin zu dieser neuen Mittagessen Regelung und dem Schulstress, klappere ich alles ab, nur scheint eben dies alles andere als geholfen zu haben.

Als mein Gegenüber nämlich aufgegeben hat, gegen sein Schluchzen anzukämpfen, wimmert er mir entgegen, dass ich einfach die Klappe halten- und ihn in Ruhe lassen solle.

Wortlos schaue ich dabei zu, wie der kleinere sich zitternd wieder zu einem kleinen Ball zusammenrollt und sich keine mühe mehr damit zu machen scheint, in irgendeiner Form ruhig zu bleiben.

Seine Wangen glühen förmlich, während seine sonst so blasse Haut von den Tränen beinahe so wirkt, als würde sie glitzern.

Hab ichs versaut?

War das zu taktlos?

...

Ich wünschte mir manchmal wirklich, dass dieser Typ mir egal wäre und seine Probleme und Gefühle, mich genau so wenig Interessieren würden, wie noch vor ein paar Wochen.

Dann müsste ich längst nicht soviel grübeln und wäre nicht immer so abgelenkt, wenn dieser Kerl in meiner Nähe ist... Schließlich ist es langsam zu einer Art Gewohnheit geworden, auf sein Verhalten zu achten und im Notfall reagieren zu können- so dämlich das auch klingen mag.

Leider aber, ist er mir überhaupt nicht egal.

Ich bin fast erleichtert, dass er nun etwas anderes zu Essen bekommt als Pfannkuchen, ebenfalls finde ich es irgendwie gut, dass er mir überhaupt von seinen Problemen erzählt hat und diese nicht mehr ganz allein tragen muss...

Der jetzigen Situation hilft das aber auch nicht- soll ich wirklich gehen?

Braucht er einfach Zeit alleine?

Betrübt wende ich meinen Blick ab, höre im nächsten Moment aber, dass Tenko seine Meinung wohl geändert hat.
Zumindest scheint er nicht still bleiben zu wollen.

"I-ich hab so gut durchgehalten, a-aber jetzt wo meine Mom das braucht um Gesund zu werden, hab ich... Was ist nur los i-ich- Warum geb ich grade jetzt den Geist auf? Ich will d-das alles nicht"
Auf diese Worte hin, bekommt sogar mein Herz einen kleinen knacks- ich kann mir garnicht Vorstellen wie er sich wohl fühlt, jedoch ist eines sicher- tatsächlich ist dieser Junge einfach nur fix und fertig.

"Wir... Machen für heute Schluss mit lernen, warte einen Moment"

Entschlossen, ihm wenigstens ein klein wenig wieder auf die Füße zu helfen, mache ich mich schnell auf den Weg ins Wohnzimmer und schnappe mir irgendwas süßes- meiner Mutter werfe ich bloß das Wort

"Nervennahrung"
Entgegen, ehe ich mich auf den Rückweg mache und wenig später wieder bei Tenko bin.

Dieser scheint sich noch keinen Zentimeter bewegt zu haben, erst als ich ihm die kleine Tüte- und meine Ersatz Kopfhörer vor die Nase lege, wird er etwas aufmerksamer.

"Ich... Ich weiß grade nicht genau, was ich dir dazu sagen soll, aber... Ich will etwas anderes erzählen, Rappel dich aber erstmal etwas auf... "

Auch meine Wangen nehmen einen zarten Rotton an- der blauschopf hat mir schon eine Menge seiner Gedanken und Gefühle preisgegeben, auch ich sollte ihm wohl langsam etwas über mich erzählen.
Bei seinem Problem hilft das zwar nicht, aber ablenken wird ihn das sicher...

Und auch das ist manchmal schon viel Wert schätze ich.
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Not me, wanting to give our Tenko bby a hug lmao ;3; </3
Anyways- im nächsten Kapi etwas mehr Touya backstory~

I hope u liked it °^°

How'd you do --Shigadabi ff--Where stories live. Discover now