ii - the price for leaving

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"Sie kennt meine Eltern, Collin", wiederholte Teddy sicherlich schon zum dritten Mal in der Woche nach ihrer ersten Stunde bei Professor Jones. Das Thema ließ ihn einfach nicht los.

Sie kannte seine Eltern. Sie wusste wer sie vor ihrem Tod waren.

"Sie kennt deinen Vater", korrigierte Collin ihn (sicher auch schon zum dritten Mal in dieser Woche). Ihn interessierte das Thema eher weniger.

"Aber, wenn sie Dad kannte, dann wird sie meine Mutter auch kennen gelernt haben", sagte Teddy und ließ sich auf einen Sessel im Gemeinschaftsraum fallen.

Er mochte den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs. Er war gemütlich und heimisch. Er war schon öfters bei den Ravenclaws und den Gryffindors gewesen, aber er musste sagen, dass der der Hufflepuffs sein Lieblingsgemeinschaftsraum war.

Collin -der eigentlich in Ravenclaw war- kam ihn ebenfalls öfters besuchen, aber das störte keinen, da die Freundschaften zwischen den Häusern so gut wie noch nie waren und dementsprechend interessierte es keinen, wenn mal ein Ravenclaw bei den Hufflepuffs oder ein Hufflepuffs bei den Slytherins war.

Wenn man es es geschickt anstellte, konnte man sich sogar in den Schlafsaal von anderen Leuten schleichen (man durfte sich nur nicht von den Professoren erwischen lassen), was schon zu mehreren Übernachtungsfeiern geführt hatte.

"Sollte ich sie fragen?", fragte Teddy und spielte mit den Ringen an seinen Fingern - Eine Angewohnheit, die der Sechzehnjährige nicht so leicht ablegen konnte.

"Geeeeenaauuu", sagte Collin langgezogen. "Bitte frag unsere neue Professorin nach deinen Eltern aus, das ist überhaupt nicht komisch."

"Aber, was ist, wenn das meine Chance ist, mehr über sie zu erfahren?", sagte Teddy und klang diesmal ein wenig verzweifelt. Er hatte nie viel über seine Eltern erfahren. Das meiste wusste er von seiner Großmutter Andromeda, die ihm öfters Geschichten über seine Mutter Nymphadora erzählt hatte, aber über seinen Vater wusste er so gut wie nichts, außer dass er mal an Hogwarts für ein Jahr unterrichtet hatte.

"Wieso fragst du nicht Harry?", fragte Collin. "Kann der dir nichts über deinen Dad erzählen?"

"Kann er das?" Teddy hob seine Augenbrauen. Sein Patenonkel -der große Harry Potter- war nicht der Typ, der gerne Geschichten erzählte - vor allem nicht, wenn sie die Zeit vor dem Fall von Voldemort betrafen. Aus irgendeinem Grund hasste er es, davon zu sprechen und Teddy wusste nicht, wieso.

"Ich habe dir schon an die hundert mal erzählt, dass mein Patenonkel so offen ist wie ein Buch... Das zu ist... In der verbotenen Abteilung der Bibliothek... Das kein Lehrer so schnell genehmigt."

"Schon verstanden", sagte Collin und ließ sich zurückfallen. "Was ist mit den anderen? Die ganze Familie müsste doch deinen Vater kennen."

"Wie gesagt" -Teddys Stimme bekam einen Hauch von Genervtheit (er hatte es Collin sicher schon mehrmals erklärt)- "Grandma redet von Mum, aber auch nicht so viel und die Weasleys scheinen auch nicht so gesprächig zu sein. Es ist, als ob die Zeit des Krieges ein Tabu-Thema ist, das keiner ansprechen will."

"Vielleicht bist du nicht penetrant genug", schlug Collin vor. "Vielleicht sagen sie dir was, wenn du sie nur lange genug nervst."

"So sehe ich auch aus, oder?"

"War ja nur ein Vorschlag", sagte Collin.

Teddy hatte oft gefragt und immer nur halbe Antworten bekommen. Mit der Zeit hat er aufgegeben, nach seinen Eltern zu fragen. Er hielt es für besser, wenn er einfach schwieg und froh war, dass er wenigstens etwas wusste.

DenkariumWhere stories live. Discover now