72 | seelentrennung.

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Jetzt kam der Euphemismus.

Rob blinzelte. Du kannst die Geheimnisse der dunklen Künste verbergen, Albus, doch jemand teilt sie durch sich selbst.

„Du-Weißt-Schon-Wer hat seine Seele geteilt."

„Und dein Vater hat es Dumbledore mitgeteilt, er hat es gewusst."

Rob schnaubte. „Im schlimmsten Fall hat er es ihm gezeigt."

„Und der Kompass?"

Ihre Finger hatten sich um ihn geschlossen, bevor sie den Gedanken gefasst hatte. Eisig und träge, trotz der hereinknallenden Frühlingssonne, hatte er in ihrer Umhangtasche gedöst. Die Nadel noch immer starr. Nun blitzte das Sonnenlicht auf dem Riss an seiner Oberseite. Rob traktierte ihn.

„Der Punkt fehlt mir noch", gestand er und ließ seine Zange auf den Tisch hinter sich poltern, ohne je weg zu sehen.

Doch Logan verstand. „Dumbledore sagte einst, er wäre eine Karte."

Anhand seiner fest aufeinandergepressten Lippen und den Fingern, die sich in seinem Shirt verkeilten, wusste Logan, dass sie dasselbe dachten.

Dennoch musste es jemanden geben, der es aussprach.

„Glaubst du er führt dorthin?" Sie wagte es, und Rob reckte das Kinn. „Glaubst du, da draußen ist wirklich dieser Horkrux und der Kompass zeigt den Weg? Zu dem Stück seiner Seele, das ihn unbesiegbar macht?"

Für einen Moment schien Rob sicheres Heil von bitterer Realität abwägen zu wollen, dabei blieb ihm nicht anderes übrig, als festzuhalten, wie es war: „Das würde erklären, warum das Ding eigentlich nur auf Du-Weißt-Schon-Wen geprägt ist."

Diese Gewissheit war alles, was ihnen blieb. Gemeinsam mit einer Tatsache, die zwischen ihnen brannte wie die Endgültigkeit, die sie war.

„Ich bin die einzige, die ihm folgen kann." Logans Augen starrten auf das Glas der Windrose, bis ihre Netzhaut brannte. Ein Schmerz, der das Krampfen ihrer Eingeweide und die aufkommende Übelkeit überwog. Das war, wie es war. Und vielleicht war das ihr Ende. „Ich bin es, die es finden muss."

„Man kann ihn zum Portschlüssel machen. Vielleicht." Rob schnaufte, als würde ihn das gefasster und die Welt besser machen.„Mein Dad hat es damals versucht, deshalb kam er letztes Jahr zu Jope. Er hatte es geschafft, den Kompass mit einer zweiten Prägung auch an sich zu binden und wollte –"

„Dass er mit ihm direkt an sein Ziel springt." Das Bild von einem jungen Jope und Rheinar, die viel zu früh für ihr Alter daran forschten, brannte sich in ihr Hirn. Dann sah sie zu Rob. „Hat es je geklappt?"

„Ich weiß es nicht. Ich glaube, es blieb nie die Zeit. Er war nur wenige Tage da, bis die Todesser ihn fanden und wir flohen."

Und so, wie Rob nie Zugang zu ihrer Idee von Rheinar und Jope haben würde, würde sie nie wissen, in welche Gedanken er verschwand, wenn der Name seines Vaters im Raum mitschwang. Genau so wie der Verrat, den er begangen haben musste.

„Wir müssen es versuchen." Robs Stimme hallte nun aus weiter Ferne, übertönte kaum das aufbrausende Rauschen in Logans Ohren. Als käme er nicht mehr gegen die Panik an, die durch sie hindurchsickerte wie gelbes Begoniensekret.

Dumbledore wollte, dass sie dem Kompass folgte. Dumbledore wollte, dass sie Voldemorts Seele fanden.

Askaban kam ihr in den Sinn, hoch besetzt und gegen alles gesichter. Fallen, denen kaum ein einziger Angreifer standhielt. Voldemorts Seele musste ihm selbst so viel mehr wert sein.

Rob sah sie an, als wisse er, dass er stark sein müsste. Für sie beide irgendwie.

„Das ist unsere beste Chance. Ihn zum Portschlüssel machen. Es zumindest probieren." Und dann: „Ich hab noch immer die Notizen von meinem Dad, vielleicht verraten sie was."

THE OUTCOME » fred weasley ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt