✧ 𝑛𝑖𝑛𝑒𝑡𝑒𝑒𝑛 ✧

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Jeongguk P.o.V.
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»Taehyung, jetzt gib das sofort wieder her!!«, maulte ich meinen blauhaarigen Zimmergenossen mit düsterer Miene an. Dieser machte sich gerade eben nämlich einen fetten Spaß daraus, aus einem meiner liebsten Romane, ein paar meiner markierten Textpassagen laut vorzulesen. Natürlich verstand er diese nicht im Geringsten, denn dafür war er einfach viel zu ungebildet!

»Dann komm doch, wenn du dich traust!« Er grinste diabolisch und sprang mit meinem Buch auf sein Bett, worauf er auch schon mit spöttischem Unterton die nächste Textstelle hinausposaunte.

»Je mehr ich von der Welt sehe, umso mehr bin ich von ihr enttäuscht, und jeder neue Tag bestätigt meine Auffassung von der Unbeständigkeit aller menschlichen Charakterzüge und gibt Zeugnis davon, wie wenig man sich auf den Schein von Anstand und Vernunft verlassen kann.
What the-« Er unterbrach sich selbst und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.

»Na, versteht dein Erbsenhirn das etwa nicht?«, machte ich mich diesmal über ihn lustig, hopste mit einem Satz zu ihm aufs Bett und riss ihm mein Buch aus der Hand. Triumphierend gab ich ein Glucksen von mir, presste mein Heiligtum sorgsam an mich.

»Jetzt werd' hier ja mal nicht vorlaut, Frettchen!«, keifte er auch schon und schubste mich leicht an den Schultern zurück. »Ach ja? Und was, wenn do-« gerade als ich ihn noch etwas provozieren wollte, klopfte es plötzlich an unserer Zimmertür.

»Ich gehe nicht!«, meinte er argwöhnisch und gab mir einen festen Klaps auf den Rücken, sodass ich mehr oder weniger freiwillig von seinem Bett zur Tür segelte, wobei ich mein Buch auf dem Weg verlor. Meine Finger krallten sich in letzter Sekunde um den Türgriff, während ich volle Kanne mit dem Fuß gegen das Holz knallte. »Shit!«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und warf Taehyung, der wohlbemerkt teuflisch grinsend das ganze Szenario beobachtet hatte, hasserfüllte Blicke zu. 

Ich schnaubte einmal aus, bis ich mit Schwung die Tür öffnete. Das strahlende Lächeln auf der anderen Seite hätte mich schon fast erschlagen, so plötzlich wie dieses mir entgegenkam.
»Ich frag jetzt einfach mal nicht nach, was ihr hier drinnen eigentlich getrieben habt und warum euer Zimmer fast wie ein Schlachtfeld aussieht.« Hobi lachte einmal auf und fiel mir darauf zur Begrüßung um den Hals. 

»Eh ja, hallo auch«, stammelte ich nur leicht überfordert und löste mich schnell wieder aus der Umarmung. Nicht weil ich den Braunhaarigen nicht leiden konnte, sondern weil es mir tatsächlich etwas unangenehm war, jemanden so lange zu umarmen... außer natürlich-
»Hey Jimin«, brabbelte ich erfreut drauf los und mein Herz begann sofort einen Freudentanz aufzuführen. 

»Hi Jeongguk«, lächelte der Kleinere verlegen und tapste einen Schritt auf mich zu. Ich sah zu ihm herunter, schloss letztendlich den Abstand und legte vorsichtig meine Arme um seinen zierlichen Körper. Vanille, dachte ich mir, als seine Haare meine Nase streiften. 

»Du siehst umwerfend aus«, flüsterte ich, nur, dass er es hören konnte und spürte, wie sich augenblicklich meine Wangen erhitzten. Jimin tauchte wieder aus meiner Brust auf und blinzelte mich mit seinen dichten Wimpern von unten herauf an. »Danke Jeongguk.« Ein zartes rosa legte sich auch um seine Nase, während er mich für eine Millisekunde lang musterte.
»Ist das das Oberteil, von dem du gestern gesprochen hast?«

Ich sah einmal an mir herunter, um zu überprüfen, was ich eigentlich anhatte, obwohl ich vorhin locker eine Stunde vor dem Spiegel gestanden und überlegt hatte, ob ich vielleicht doch einen Knoten vorne in das Shirt machen sollte oder es lieber lassen sollte. Am Ende hatte ich mich dann für den Knoten entschieden, sodass das Oberteil nun etwas bauchfrei saß.

Mit einem Augenaufschlag unterbrach ich meine Gedankenloopings und antwortete auf Jimins Frage. »Ja genau, das hat mein Bruder von G-Dragon höchstpersönlich signiert bekommen.« »Das ist ja so cool!«

»Ja schon.« Breit musste ich grinsen und betrat darauf mit Jimin mein Zimmer, hatte Namjoon, Felix und Tyler, die hinter ihm standen nicht einmal ansatzweise bemerkt, sodass ich die Tür wieder mit voller Wucht mit dem Fuß zutrat. Dass darauf ein schmerzerfülltes Schreien und ein, »Sind wir jetzt etwa schon unsichtbar geworden?!«, von der anderen Seite kam, war sozusagen vorprogrammiert.

Peinlich berührt öffnete ich hastig wieder die Tür und trat dann etwas versteift ganz schnell zur Seite. Meine Augen fixierten den Boden, während der Weißhaarige mit einem amüsierten, »unglaublich!« an mir vorbeischritt.
»Unglaublich«, sagte auch Felix und ein weiteres »unglaublich«, wurde mir auch von Tyler an den Kopf geworfen. 

Taehyung begann darauf auch schon in einem Lachflash auszubrechen und gab immer wieder solche Worte wie, »einfach nur Dummheit«, oder »so ein Idiot«, von sich. 
Eilig räusperte ich mich, war zu diesem Zeitpunkt maximal beschämt.

»Sind wir denn jetzt eigentlich alle?«, unterbrach zum Glück Pretty diese Schikane und zog somit alle Aufmerksamkeit auf sich. Im Einklang nickten meine Freunde, worauf der Blonde motiviert in die Hände klatschte. 
»Das ist ja super! Dann holen wir alle im Sekretariat unsere Handys ab und fahren dann in die Stadt!«

Genau das taten wir dann auch und schlenderten nun knappe vierzig Minuten später durch die Fußgängerzone und überlegten uns, welchen Laden wir zuerst stürmen sollten. Bis Jimin auf einmal wie aus dem Nichts stehenblieb und auf ein Kleidungsstück im Schaufenster deutete. »Wow, das muss ich unbedingt anprobieren!«

Und als er mich dann auch schon hinter sich her in den Laden schleifte, unseren Freunden zurief, dass wir uns in zwei Stunden am Marktplatz treffen würden, war es komplett um meinen Verstand geschehen.

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Was da wohl im Schaufenster hing? ( ͡~ ͜ʖ ͡°)
What do you think? 

I hope you enjoyed reading ♡







𝐑𝐎𝐒𝐘 𝐂𝐇𝐄𝐄𝐊𝐒 | kookmin ✓Where stories live. Discover now