𝙲𝚑𝚊𝚙𝚝𝚎𝚛 𝙴𝚒𝚐𝚑𝚝𝚎𝚎𝚗

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"Vorsicht. Mach erst mal langsam." sagt Deaton warnend, als Derek sich aufrichtet und vom Behandlungstisch aufstehen wollte. Noch immer liegt seine Hand auf meiner, die er fest umschlungen hat. Sein Blick gleitet durch den Raum. "Was ist passiert?" fragt er erschöpft. "Du bist Tage lang weg gewesen. Du bist heute in der Schule aufgetaucht. An was kannst du dich noch erinnern?" erklärt Scott ihm und wir sehen ihn alle fragend an. "Ich... ich weiß nicht... es ist alles so... unklar. Wir... wir sind von dort ausgebrochen... das weiß ich noch und der eine ist auf mich los... dann habe ich mich daraufhin verwandelt. Was danach passiert ist, weiß ich nicht!" meint er und versucht sich zu erinnern. "Du hast es zurück geschaft!" sagt Derek plötzlich an mich gewandt. "Ja, das habe ich!" bestätige ich ihm sofort und setze ein leichtes schmunzeln auf meine Lippen. Vorsichtig streiche ich mit meiner anderen Hand über seine, die mich festhält.

"Du brauchst jetzt nur ein wenig Schlaf, dann sollte es dir schon besser gehen." meint Deaton nachdem er sich sicher ist, dass es Derek gut geht. "Danke!" bedankt er sich und rutscht vom Behandlungstisch hinunter und versucht sich auf beiden Beinen zu halten. Zur Sicherheit stütze ich ihn am Arm. Dankend sieht er mich an und das Kribbeln in meinem Bauch verstärkt sich bei dem Anblick. Verdammt, ich bin so glücklich und daran ist nur er schuld. Er macht mich so glücklich. Ich bin so froh, dass er wieder zu uns gefunden hat. Jetzt kann es nur noch gut werden. Endlich kann ich in Ruhe herausfinden, was diese Gefühle, die ich für ihn fühle sind und was das zwischen uns wirklich ist. Was dieser Kuss zu bedeuten hatte und warum ich so verdammt Happy in seiner Anwesenheit bin.

"Soll ich dich nach Hause fahren?" frage ich ihn und er nickt mir zu. Gemeinsam laufen wir zu meinem Jeep und ich fahre zu seinem Loft. Den Weg dorthin kenne ich zu gut. Die ganzen Nächtlichen Ausflüge dorthin, wenn ich nicht einschlafen konnte und er mir gefehlt hat. Es hat mich jedesmal beruhigt, wenn ich dort gewesen bin. Etwas was mir Derek näher gebracht hat, ohne, dass er da war. Es hat mir in so vielen Hinsichten geholfen. Aber jetzt ist er wieder da. Ich sollte mir die Ausflüge in sein Loft abgewöhnen, aber ich werde das sicher auch nicht mehr brauchen. Er ist ja jetzt wieder da. Wir können uns ab jetzt jeden Tag sehen. Ein Gedanke der mich zum Lächeln bringt. "Was gibt es zu grinsen?" fragt Derek neben mir und sieht mich mit einem festen Blick an. "Nichts. Ich bin nur froh, dass du wieder zurück bist." gebe ich zu. Froh, ist ziemlich untertrieben. Ich könnte die ganze Welt anstrahlen, so glücklich bin ich über seine Rückkehr.

"Wie viel hast du den anderen eigentlich erzählt?" fragt er mich. Kurz halte ich inne und sehe zu ihm herüber. "Fast gar nichts!" gebe ich zu. Derek nickt leicht. "Mir fällt es schwer darüber zu reden. Was dort passiert ist. Also zu mindestens zu den anderen... Ich habe seitdem wieder schlaflose Nächte...jedes mal habe ich alles vor Augen. Mein Dad weiß nichts davon, er würde sich auch nur wieder viel zu viele Sorgen um mich machen...und..." ich stoppe mitten im Satz. "Stiles! Du musst jetzt nicht darüber reden. Ich verstehe das." sagt er verständlich und sieht aus dem Fenster zu den vorbeiziehenden Häusern. Als würde es ihm genauso gehen. Eventuell will er über etwas nicht sprechen, was er dort erlebt hat, noch bevor ich da war. Doch ich frage nicht nach, auch wenn es mich brennend Interessiert. Er kann entscheiden, ob er mir es anvertrauen möchte. Deshalb belasse ich es und fahre weiter zu seinem Loft.

Die restliche Zeit ist es Still im Wagen. Noch nicht mal das Radio läuft, da ich genau weiß, dass Derek Autoradios hasst. Normalerweise läuft immer das Radio, wenn ich im Jeep unterwegs bin. Die perfekte Unterhaltung bei fahren. Aber darin sind wir uns wohl auch verschieden. In so vielen Sachen sind wir uns verschieden. Wie kann ich was für Derek empfinden, wenn er doch das komplette Gegenteil von mir ist? Ich sehe keine Chance für uns. Noch nicht mal Freundschaftlich würden wir zusammen passen. Er ist einfach jemand komplett anderes. Er ist viel älter als ich und zugegeben habe ich früher irgendwie auch Angst vor ihm gehabt. Ich weiß nicht woran das gelegen hat, aber er hat mir mit seinen Drohung immer einen eiskalten Schauer verpasst. Verdammt, das kann hinten und vorne nicht klappen. Also was wollen meine Gefühle von ihm? Immer wieder erhasche ich kurze Blicke zu ihm, er bemerkt es hoffentlich nicht, da er aus dem Fenster sieht. Aber er ist ein Wolf, da weiß man nie was die alles mitbekommen.

Als wir auf dem Parkplatz halten, steigen wir aus. Derek bleibt stehen. "Es ist schön wieder zuhause zu sein." meint er und atmet die vertraute frische Luft ein und dazu das Waldstück welches direkt daneben liegt. Er sieht sich kurz um, um sich davon zu überzeugen, dass sich hier nichts geändert hat. "Soll ich...noch mit hoch kommen?" frage ich ihn nervös. Derek sieht mich an. "Ja, das wäre...ehm...ja...Bitte!" sagt er zögernd. Ich nicke und gehe Richtung Eingang. Er folgt mir bis nach oben. Derek zieht die große Tür zur Seite und zum Vorschein kommt ein leeres Dunkles Loft. Mit langsamen Schritten treten wir ins innere herein. "Warst du...letztens hier?" fragt er plötzlich und sofort fühle ich mich ertappt. Mist, woher...? Ich kann es mir schon denken, warum er es weiß. Ich bleibe weiterhin still und sehe ihn mit weit geöffneten Augen an. Plötzlich fängt er an zu lachen. "Schon gut." sagt er und ich atme erleichtert auf. Und ich dachte, dass er mich jetzt dafür umbringen wird.

"Dein Gesichtsausdruck ist unbezahlbar gewesen." lacht er weiter und ich verschränke beleidigt meine Arme vor der Brust. "Ha! Ha! Sehr lustig!" beschwere ich mich. Aber, dass Derek Hale mal lacht, ist ein seltenes Ereignis. Ihm kann man nicht böse sein, denn sein Lachen ist unbezahlbar.
"Okay. Ich muss jetzt nach Hause!" sage ich, als er sich wieder beruhigt hat und setze zum gehen an. Seine Lippen ziehen sich nach unten. "Bitte. Bleib noch bei mir!" sagt er fest entschlossen. Geschockt sehe ich ihn an, ob er es ernst gemeint hat. Doch in seinem Gesichtsausdruck erkenne ich nur, dass er es wirklich so gemeint hat. Ich soll bleiben. Derek will, dass ich bei ihm bleibe. Mein Herzschlag setzt kurz aus und rast dann wie verrückt in meinem Brustkorb. "Meinst du das ernst?" frage ich trotzdem lieber noch mal nach. Doch er nickt. Langsam komme ich auf ihm zu und bleibe erst wieder kurz vor ihm zum stehen. Sehe in das Grün-Grau, welches mich ebenfalls fest durchdringt. "Danke!" flüstert er leise. "Wofür?" frage ich ihn. Derek lacht leicht auf und beißt sich darauf leicht auf die Unterlippe.

𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟i͟c͟h͟t͟ I͟r͟g͟e͟n͟d͟e͟i͟n͟ W͟e͟r͟w͟o͟l͟f͟ ᴛᴇɪʟ 1Donde viven las historias. Descúbrelo ahora