𝙲𝚑𝚊𝚙𝚝𝚎𝚛 𝙵𝚒𝚏𝚝𝚎𝚎𝚗

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Ich schlucke schwer. Alle im Raum starren mich an. Ich sehe mehrmals durch die Runde. "Ich war mit ihm dort. Ich weiß was er die letzten Wochen erlebt hat. Er war am ende seiner Kräfte, doch er hat sich trotzdem dazu entschieden mir zu helfen. Dass wir beide von dort gemeinsam verschwinden. Ich glaube, wenn niemand was unternommen hätte, dann hätte er das nicht länger überlebt. Die haben Sachen mit ihm gemacht, dass will ich mir nicht mal vorstellen. Er hat sich jedes mal vor mich gestellt, als sie mich mitnehmen wollten. Obwohl er selber so gut wie Tot war. Nur, dass sie mich in Ruhe lassen. Also ja... ich habe meine Meinung zu Derek geändert..." erkläre ich und ich merke wie mich alle geschockt und völlig überrascht ansehen. Peter sieht zu Boden. "Er hat mir mehr als nur einmal das Leben gerettet und jetzt bin ich ihm auch etwas schuldig." sage ich fest entschlossen und bin selber von mir überrascht, dass ich endlich Wort fassen konnte.

Es ist Still in der Küche. Alle Augen liegen noch auf mir und langsam drehe ich mich um, um hoch in mein Zimmer zu verschwinden. Ich nehme meinen Rucksack auf die Schulter und gehe mit langsamen schritten aus der Küche. Ich merke wie mir jemand folgt. Bleibe deshalb stehen und drehe mich noch mal um. Scott steht dort und sieht mich immer noch mit einem geschockten Gesichtsausdruck an. "Warum hast du mir das nicht erzählt?" fragt er leise. Doch er kann so leise reden wie er will, denn jeder in der Küchen hat sicher mitgehört. Ich sage daraufhin nichts. Presse nur meine Lippen aufeinander und laufe nach oben. 

"Derek? Wo verdammt steckst du?" frage ich leise vor mich hin und starre aus dem Fenster. Ich habe schon einige Stunden hier oben verbracht. Von unten konnte ich nur leise Gespräche mithören und darauf sind vor kurzem erst alle nach Hause gegangen. Während es in unserem Haus still geworden ist. Dad wird sicher beim Fernsehn auf der Couch eingeschlafen sein, wie immer. Draußen dämmert es und die kühle Abendluft zieht durch den Baum vor dem Haus. Als mein Handy aufblinkt und dabei eine neue Nachricht von Scott auftaucht. Langsam greife ich danach und öffne die Nachricht.

Scott: Hey
Stiles: Hey
Scott: Ist alles in Ordnung mit dir?
Stiles: Ja!
Scott: Wirklich? Was ist los mit dir?
Stiles: Ich weiß nicht was du meinst.
Scott: Natürlich weißt du was ich meine. Du weichst mir ständig aus. Mit dir ist was. Ich weiß, dass es etwas mit Derek zu tun hat, aber ich weiß nicht was es ist.
Stiles: ...
Scott: Siehst du, du tust es schon wieder. Erzähl mir endlich was mit dir los ist! Dir geht es scheinbar nicht gut und ich als dein bester Freund kann das nicht mit ansehen.
Stiles: Gut. Du hast recht. Es hat etwas mit Derek zu tun.
Scott: Also doch. Ich wusste es.
Stiles: Scott! Ich will ganz einfach nicht darüber reden. 
Scott: Ich mach mir aber Sorgen um dich.
Stiles: Ja, ich weiß. Aber ich kann nicht...
Scott: Deine Entscheidung! Du kannst es mir ja sagen, wenn du dafür bereit bist. Ich will dir kein Druck machen.
Stiles: Danke dir, Scott.

Nervös lege ich mein Handy zur Seite, als wir unser Gespräch beendet haben. Gehe mit leisen schritten runter ins Wohnzimmer. Wie ich es mir schon gedacht habe. Im Wohnzimmer ist der Fernsehn an und Dad liegt auf der Couch. Ich greife nach der Fernbedienung und schalte den Fernseher aus. Vorsichtig setze ich mich in den Sessel und sehe zu wie Dad auf der Couch schläft. Es ist still und nur das leise Tacken der Wohnzimmer Uhr ist zu hören. Da entdecke ich eine Akte auf dem Wohnzimmertisch. Neugierig wie ich nun einmal bin, strecke ich meine Hand danach aus und öffne die Akte, während mein Dad weiter schläft.

Es ist natürlich die Akte des Mordes, welcher vor ein paar Wochen passiert ist. Ich verstehe aber immer noch nicht, wie dieser Mord mit den Typen die uns festgenommen haben, in Verbindung steht. Ich sehe mir das genauer an. Es ist doch wirklich sehr merkwürdig, ich kann nicht wirklich einschätzen ob es ein ganz normaler Mord war oder ob jemand mit Übernatürlichen Kräften seine Finger im Spiel hatte. Es kann jeder gewesen sein, aber nur einer war es wirklich und um das herauszufinden, werde ich vermutlich selber Nachforschungen durchführen müssen.

"Was tust du da?" fragt mein Dad mit verschlafener Stimme. Erschrocken zucke ich leicht in mich zusammen. "Ich... ich wollte... ich wollte mir das nur mal ansehen." stottere ich vor mich hin. Langsam richtet sich Dad von der Couch auf. "Gib mir das!" befehlt er und sofort schließe ich die Akte und übergebe sie ihm. "Müsstest du nicht schon längst schlafen?" fragt er verwundert und sieht hoch zur Uhr. "Ja... aber ich dachte, wenn ich mir das noch mal anschaue... vielleicht habt ihr ja was übersehen!" versuche ich mich zu verteidigen. "Schon gut. Du wolltest dich eben selbst noch mal davon überzeugen." sagt mein Dad verständnisvoll.

Ich nicke vorsichtig. "Wegen der Sache... na ja als du entführt worden bist." fängt er an das Thema anzusprechen. Ich sehe zu ihm auf. "Wieso hast du mir nicht alles erzählt? Erst das verheimlichen, dass du nicht alleine dort warst und was dort sonst noch so alles passiert ist?" fragt er mich. "Ich weiß nicht, warum ich dir verschwiegen habe, dass Derek mit mir dort fest saß." sage ich leise. "Aber bitte... zwing mich nicht dazu dir zu erzählen, was dort noch alles passiert ist. Ich versuche das alles einfach nur zu vergessen. Ich will nicht darüber nachdenken oder darüber reden." erkläre ich ihm.
Ich stehe vom Sessel auf und will schon aus dem Wohnzimmer laufen als mich Dad zurück hält. "Gut. Das verstehe ich. Ich zwinge dich nicht dazu. Du redest einfach darüber, wenn du dazu bereit bist." meint er verständlich. Ich nicke nur und gehe hoch ins Badezimmer, um mich dort Bett fertig zu machen. Daraufhin gehe ich in mein Zimmer zurück und lege mich zu Bett. 

𝚂𝚝𝚎𝚛𝚎𝚔 N͟i͟c͟h͟t͟ I͟r͟g͟e͟n͟d͟e͟i͟n͟ W͟e͟r͟w͟o͟l͟f͟ ᴛᴇɪʟ 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt