Kapitel 12

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Tenebris begleitete mich noch zum Aufzug.

Eine Weile gingen wir bloß schweigend nebeneinander her.

Lucian folgte uns mit einigen Metern Abstand. Ich ging nicht davon aus das er denselben Aufzug nehmen würde wie ich.

Ich fragte mich noch immer, was diese Aktion von ihm sollte.

„Vielen Dank, dass du so für mich da warst...", sagte Tenebris, als wir vor dem Fahrstuhl standen, und berührte meine Schulter.

„Es hat mich noch nie jemand verteidigt. Ich bin dir wirklich sehr dankbar." Sie hielt den Blick gesenkt als wagte sie es nicht mir in die Augen zu sehen. „Und es tut mir leid, dass ich dich in Gefahr gebracht habe." Ich schüttelte den Kopf und öffnete bereits den Mund um zu widersprechen, als Lucian sagte: „Das sollte es auch. Klär deine Angelegenheiten in Zukunft alleine und nutze nicht Lunas Naivität aus."

Ich sah ihn empört an.

„Lucian das Ganze geht dich überhaupt nichts an!", fuhr ich auf.

Was fiel ihm ein! Er tat so als wäre es etwas Schlechtes, sich für seine Freunde einzusetzen! Das hatte rein gar nichts mit Naivität zutun.

Er sah finster zu mir herab und legte den Kopf leicht schief.

„Dir ist nicht mal bewusst in was für eine Gefahr du dich gebracht hast!", knurrte er.

„Was kümmert es dich! Ich habe meiner Freundin beigestanden! Hätte ich einfach untätig zusehen sollen während er sie schlägt?!"

„Du hättest gar nicht erst dort sein sollen!"

Er kam einen Schritt auf uns zu und Tenebris wich augenblicklich zurück.

Der Fahrstuhl kam mit einem Ding! Bei uns an.

Ich schnaubte wütend und wandte mich dann an Tenebris.

„Egal was ist, ich bin immer gerne für dich da. Danke das du mich zum Aufzug gebracht hast. Wir sehen uns morgen!" Ich lächelte sie an und wandte mich dann, ohne Lucian noch eines Blickes zu würdigen dem Fahrstuhl zu und stieg ein. „Bis morgen...", murmelte Tenebris und ich hörte wie sie eilig davonhastete.

Die Anderen hatten schon gehört was passiert war, denn sobald ich den Gemeinschaftsraum betrat kam von allen Seiten:

„Geht es dir gut?"

„Wo ist er?"

„Warst du schon bei Direktorin Ducane?"

„Bist du verletzt?"

Besonders in Michaels Gesicht stand Sorge geschrieben.

Mit seinen leuchtenden blauen Augen suchte er mich von oben bis unten nach Verletzungen ab. Doch mir ging es gut.

Ich fühlte mich sogar ziemlich gut.

Irgendwas war anders.

Es war als wäre ich nach Jahren das erste Mal wieder richtig... wach.

Ich konnte es nicht erklären.

Micheal begleitete mich hoch zu meinem Zimmer.

Seine Hand lag an meinem Rücken, als hätte er das Gefühl mich stützen zu müssen.

„Du musst mich nicht extra bis zur Tür begleiten.", erklärte ich lachend und drehte mich nochmal um, bevor ich sie öffnete.

Als ich mich ihm zuwandte lag ein bezauberndes schiefes Lächeln auf seinen Lippen.

„Kann es sein, dass du dich immer gerade dann in Gefahr begibst, wenn ich mal nicht da bin?"

Er grinste mich an.

Fear Gorta - Das Lied der Schatten (Neu!)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ