„Psychiatriekritik gehört nicht auf die Pride"

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Juni ist bald zu Ende und Pride-Month somit auch.
Auf Veranstaltung geht es nicht nur um queere Menschen:
Es wird auch auf Intersektionen aufmerksam gemacht oder Themen, die historisch mit der Unterdrückung queere Menschen verbunden waren.
Zum Beispiel wird daran erinnert, dass man Sex Workers unterstützen und keine SWERF sein sollte, dass auch Schwarze und muslimische Menschen queer sind und Rassismus deshalb ebenfalls innerhalb der Queeren Community angesprochen werden sollte, die Polizei wird kritisiert oder Menschen zeigen ihre Kinks.

Wenn man das gleiche mit Saneismus und neurodivergenten Menschen macht, bekommt man allerdings sehr unfreundliche Reaktionen. Grundsätzlich sind viele Pride-Events nicht barrierefrei und schließen somit behinderte Queers aus, obwohl sie genau so das Bedürfnis und das Recht haben, dort zu sein, wie unbehinderte Menschen.
Ich habe schon viele Berichte über saneistische Mikroaggressionen auf der Pride gelesen. Zum Beispiel meinte eine autistische Person, dass andere Queers sie nicht auf die Bühne sprechen lassen wollte, weil sie zu peinlich ist. Sie war aufgeregt und hat gestimmt, das fanden sie nervig.

Ein sehr häufiger Vorwurf ist „Die Community hat so lange darum gekämpft, nicht als psychisch krank zu gelten — eure Präsenz gibt der Community ein falsches Bild, seid still oder verpisst euch"
Und ja, das hat sie tatsächlich. Wobei es weniger die Community als Ganzes war, sondern vielmehr Cisgays, die psychisch Kranke bewusst im Stich gelassen haben, um ihre Rechte und Respekt zu erreichen. Obwohl es ihnen selbst auch geschadet hat (schließlich macht Homofeindlichkeit krank und das mussten sie leugnen) und sie haben selbst Menschen, die sowohl lesbisch/schwul, als auch psychisch krank waren, den Rücken zugewandt.

Ich habe den Satz mitbekommen, „Psychiatriekritik gehört nicht auf die Pride".
Wahrscheinlich sind es wieder Cisgays, die leugnen, dass Transgeschlechtlichkeit, Asexualität, sowie weiteres, das vielleicht nicht alles an sich queer ist, das aber trotzdem auf der Pride anwesend ist, pathologisiert werden und Betroffene unter dem psychiatrischen System leiden.
Sie leugnen aber auch ihre eigene Geschichte — wie wurde Homosexualität sonst aus dem DSM und der ICD gestrichen, wenn nicht durch Psychiatriekritik?

Homosexualität & Psychiatrie wird mein nächster Kapitel sein :)

Und ja, ich habe die weiteren Teile über „Schüchternheit" noch nicht hochgeladen, aber ich fühle mich im Moment nicht danach. Das wird eines Tages schon kommen (hab auch schon alles in einer Datei zusammengefasst, was ich sage möchte).

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