» Aruka Mahito «

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»Ich bin verloren. Ich bin hoffnungslos verloren«.

Geschlagen ließ ich mich nach hinten auf die Parkbank fallen, vor der ich bis gerade eben stand und atmete genervt aus.

Ich hatte mich verlaufen. In einer völlig fremden Stadt. Allein. Wow.
Kurz überlegte ich, Izuku oder Shoto anzurufen, doch dann fiel mir ein das die beiden sich ja auch nicht in dieser Stadt auskannten. Ein Schweißtropfen bildete sich auf meiner Stirn. Und was jetzt?

Vielleicht sollte ich jemanden fragen? Oh man, wieso war ich vorher nicht auf diese Idee gekommen?

Entschlossen sprang ich auf, packte meine Kopfhörer ein und sah mich um. Eine junge Frau mit orangenen, leicht gewellten Haaren lief an mir vorbei, sie sah ganz nett aus. Okay, auf den ersten Blick sieht fast jeder Mensch nett aus. Trotzdem joggte ich ihr hinterher.

»Entschuldigen Sie«, murmelte ich und stellte mich schräg vor sie. Die Frau hielt an und sah zu mir. »Kann ich dir helfen?« Ich nickte. »Wissen Sie wie ich zu Meruna Mahito's Helden Agency komme?«
Die braunen Augen der rothaarigen leuchteten auf. »Ich bin gerade auf dem Weg dorthin. Wenn du möchtest kannst du mich begleiten«.
Ich lächelte. »Das wäre nett«. »Bist du denn Remywara Takami?«

Verdutzt sah ich die Frau an, bevor ich mich schnell umsah um zu checken, ob niemand unser Gespräch mitbekam. Die orangehaarige, welche meine Unsicherheit zum Glück bemerkt hatte, lehnte sich leicht nach vorne. Unter leisem Lachen verkündete sie »keine Sorge. Meruna ist meine große Schwester, wir arbeiten zusammen. Sie hat mich über dich informiert, und dass du nun eine Woche bei uns sein wirst!« erklärte sie. »Mein Name ist übrigends Aruka Mahito«.

Ihre Schwester? Sah Meruna genauso aus wie Aruka? Vielleicht. Wenn sie verwandt waren bestand zumindest die Chance. Ich war zugegeben ziemlich neugierig wie Meruna aussah. Ob ihr sogenannter 'Unfall' sie wohl vom Äußerlichen her verändert hatte?

»Darf ich Sie dutzen?« fragte ich etwas beschämt und legte den Kopf schief, den plötzlichen Gedankensprung ignorierend. Aruka lachte auf einmal herzhaft los. »Natürlich kannst du«. Kurz mussten wir anhalten, da sie vor Lachen keine Luft mehr bekam. Ich hob verwirrt eine Augenbraue. Hab ich was falsches gesagt? Nein oder? Ich habe nur eine Frage gestellt. Oh man. Ich habe bestimmt etwas Komisches gesagt.

»Nein, hast du nicht«. Aruka hatte sich beruhigt und fuhr sich kurz durch ihre orangenen Haare. »Du bist nur die Erste die mich so etwas fragt, weißt du?« Immer noch verdattert nickte ich, schob dann aber eine Frage hinterher. »Kannst Du Gedankenlesen?«

»So in der Art. Soll ich es dir erklären?« fragte die Frau. »Okay« gab ich zurück. Wir liefen weiter, während sie mich mit ihrem Quirk bekannt machte.

»Meine Spezialität heißt Collapse, also Einbrechen. Ich kann in die Köpfe anderer sozusagen einbrechen oder eintreten, wie man es nimmt, und alles Mögliche tun. Ich kann Gedanken manipulieren, sie lesen oder mir geheime Informationen entnehmen, die nur diese Person weiß. Lange im Kopf zu bleiben schaffe ich leider nicht, dazu wurde ich nicht gut genug ausgebildet«.

»Ausgebildet?« murmelte ich fragend. »Jap, bis zum dritten Jahr bin ich auf die U.A. gegangen, habe die Schule dann aber abgebrochen um meiner Schwester unter die Arme zu greifen«. Auf die U.A... hm.

»Und wenn du richtig ausgebildet worden wärst? Wie lange könntest du dann in den Köpfen anderer bleiben?« »Vielleicht einen halben Tag, oder ein wenig kürzer. Jetzt schaffe ich gerade mal eine halbe Stunde, mit Pech nur 15 Minuten«. Wow... ich wusste nicht dass das dritte Jahr der U.A. so wichtig war. Aber genau genommen waren alle Jahrgänge ja wichtig.

*

Auf dem Weg wurde Aruka von vielen Leuten gegrüßt. Anscheinend war sie ziemlich bekannt. Eine ältere Frau gab ihr einen Blumenstrauß mit der Bitte, Meruna zu grüßen. Ich lief einfach hinter der orangehaarigen hinterher und hoffte, wir waren gleich da.

Was Keigo wohl gerade machte? Wahrscheinlich auch arbeiten. Oder er hatte einen Schüler am Hut. Beides ist wahrscheinlich.

»Huch? Vorsicht!«

Ich stieß gegen etwas, was sich später als Frau entpuppte. Verwirrt blinzelnd trat ich einen Schritt zurück und schüttelte meinen Kopf. »Entschuldigung« murmelte ich und verbeugte mich kurz. Als ich wieder gerade stand, huschte mein Blick für eine Sekunde über die Frau.

Blonde Haare. Bernsteinfarbene Augen. Helle Haut.

Meine Augen weiteten sich.
»Ä-ähm, alles gut?« Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich fing an zu schwitzen. »Meine Liebe, du siehst gar nicht gut aus«.
Schneller atmend legte ich meine Hand auf meinen Brustkorb und schluckte.

»Ich- äh, ja. Also- ja. Alles gut« stotterte ich schnell und trat noch einen Schritt zurück. »V-Verzeihung nochmal«.

Dann wandte ich mich ganz ab und lief zu Aruka zurück, die bereits auf mich wartete. »Geht's dir gut?« begrüßte sie mich. Ich nickte einfach nur. Als wir weiterliefen, schielte ich noch einmal nach hinten. Die blondhaarige Frau unterhielt sich mit jemandem.

Ich schluckte.

War dass Zufall das ich sie gesehen hatte?

Oder stand dort wirklich die Frau aus meinen komischen Träumen?

☀︎︎

Hey Hey Hey

𝐌𝐚𝐠𝐢𝐜𝐚  || 𝐌𝐇𝐀 𝐅𝐅 || 𝑺𝒉𝒐𝒕𝒐 𝑻𝒐𝒅𝒐𝒓𝒐𝒌𝒊 × 𝑶𝑪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt