𝑪𝒉𝒂𝒑𝒕𝒆𝒓 𝒆𝒊𝒈𝒉𝒕

527 18 2
                                    

𝗗𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗣𝗲𝗿𝘀𝗽𝗲𝗸𝘁𝗶𝘃𝗲:

Wir blieben beide stehen und sahen uns an.
"Ich kläre das, entspannt dich."
Meinte er und zog mich an meinem Handgelenk in das Büro von Erwin. Er klopfte an der großen Tür und würde auch sogleich herein gelassen.

Erwin saß an seinem Schreibtisch und hatte viele Zettel und Unterlagen vor sich liegen. Er sah auf, lächelte leicht und sagte das wir uns doch setzten sollen.
"Ich kann das erklären!-",
Gerade als ich weiter reden wollte, legte sich aufeinmal eine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich hielt sofort inne und sah kurz zu seiner Hand herunter. Herr Jäger hatte seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt und nickte mir zu.

"Herr Smith, es tut mir leid das ich Ihnen nicht Bescheid gesagt hatte."
Versuchte er es irgendwie zu retten und sah entschuldigend zu Erwin.
"Was war der Grund für eure gemeinsame Verspätung?"
Erwins Blick glitt langsam zu mir, auffordernd sah er mich an. Unauffällig schluckte ich und sah auf seinen Schreibtisch.
"Tut mir leid, es ist gestern ein wenig außer Kontrolle geraten..",
Während meiner Erklärung konnte ich Herr Jägers fragenden Blick erkennen.
Er weiß nicht das ich bei Erwin lebe.. Für ihn mag das jetzt wahrscheinlich am verwirrensten vorkommen.
".. Jean hat das unmögliche möglich gemacht. Es tut mir so unfassbar leid, Erwin! Aber Herr Jäger hat mich bei sich schlafen lassen. Nicht-.. Nicht mit ihm, aber bei ihm. Bitte verzeihe mir, dass kommt nie wieder vor!"
Erwin sah mich leicht überrascht an und nickte jedoch anschließend.
Kurz blieb es ziwschen uns still.
"Verstehe, Herr Jäger hat sich bestimmt gut und dich gekümmert? "
"J-Ja Herr Smith, das habe ich."
Den Hauch von Verwirrung konnte man in seiner Stimme kaum überhören.

"Dann ist ja alles gut. Herr Ackermann hat die deutsch Stunde von dir vertreten E-.. Herr Jäger. Sprechen Sie bitte nocheinmal mit ihm. Soweit war es das erstmal von mir, Ihr dürft gehen."
Erwin verabschiedete sich von uns mit einen kleinen Lächeln und schloss die Tür hinter uns. Wir beide Seuftzend gleichzeitig erleichtert aus.
"Fast hätte Herr Smith Ihren Vornamen verraten.. Mister E."
Leise lachte ich und bekam von Herr Jäger nur einen amüsierenden Blick. Ich würde nur zu gerne wissen wie er heißt.
"Du wirst meinen Namen schon rechtzeitig erfahren."
Grinsend lief er los, ich ihm hinterher. Wir hätten ja jetzt eh die vierte und fünfte Stunde mit ihm, also kann ich ihm ja hinterher laufen.

Am Klassenzimmer angekommen öffnete Herr Jäger ohne zu klopfen die Tür. Sofort wurden wir beide von einem sehr genervten Herr Ackerman begrüßt.
"Setzen. Sofort."
Gab dieser nur von sich und deutete dabei auf mich, danach glitt sein Blick langsam zu Herr Jäger. Herr Ackerman stöhnte jedoch nur genervt auf, drückte ihm das Buch für den Deutschunterricht in die Hand und verließ mit den worten;
"Du bist mir was schuldig, Gör.", das Klassenzimmer.
Der schwarzhaarige knallte die Tür zu, sodass ich leicht zusammenzuckte.

"Dann können wir ja weiter machen."
Auf Herr Jägers Lippen breitete sich wieder sein gewöhnliches Lächeln aus. Wie konnte er immer nur so gute Laune haben? Kurz huschte mein Blick zur Tafel. Dort, wo eigentlich das heutige Datum stehen sollte - oben recht in der Ecke - stand nun leider etwas ganz anderes. Meine Augen weitesten sich und ich sah hastig zu Jean, welcher jedoch nur grinste.
"Dein Ernst?"
Fragte ich laut durch die Klasse. Jean wusste sofort was ich meinte, zuckte jedoch mit den Schultern. Diese dumme Pferdefresse. Eigentlich verstehe ich ja Spaß unter uns, aber das geht echt zu weit!
"Bist du dumm? Das kannst du doch nicht bringen!"
Mit meiner Hand deutete ich auf das geschriebene. Herr Jäger + (VN).. Jaja, das altbekannte aus der Grundschule. Trotzdem regte es mich höllisch auf. Was dachte er sich dabei? Was denkt er den, habe ich bei Herr Jäger zuhause gemacht? Er denkt wahrscheinlich in eine ganz andere Richtung.

Auch Herr Jägers Blick glitt langsam zur Tafel. Er jedoch, grinste malwieder nur. Kopfschüttelnd wischte er das gekritzelte ab und lehnte sich an das lehrerpult. Der Braunhaarigen verschränkt seine Arme und sah schließlich zu Jean.
"Keine Sorge, Pferdefresse. Wenn es soweit ist, bist du der erste, der es erfahren wird."
Meinte Herr Jäger grinsend von sich und zwinkerte ihm zu. Alle lachten. Nur ich nicht, ich war so rot wie eine Tomate. Was sollte das den bedeuten?

"Jean, du Pferd! Er ist unser Lehrer!"
Meinte ich wütend und deutete auf den grinsenden Lehrer. Jean jedoch zuckte nur mit den Schultern und grinste wie unser Lehrer.
"Unser Lehre, aber was da zwischen uns lief, das weißt nur du."
Jeans grinsen konnte man bis ans Ende der Welt sehen. Es nervte mich gleichzeitig auch das unser Lehrer nichts dagegen unternahm. Schließlich ist er sich auch davon betroffen.

...

"Bleibst du noch kurz hier?"
Seine grünen Augen wanderten zu mir und er sah Fragend in meine Augen. Sofort hingen alle anderen Blicke auf mir und ich seufzte angestrengt aus. Warum müssen immer alle falsch denken.
"Wenn es sein muss."
Nuschelte ich und packte mein Zeug ein. Während die anderen Schüler das Klassenzimmer verließen, war Jean der einzige der nocheinmal kurz zu mir kam.

"An deiner Stelle würde ich ihn machen lassen. Du hast nie Spaß in deinem Leben, auch wenn es unser Lehrer ist. Er scheint sehr an dir zu hängen."

𝗧𝗘𝗔𝗖𝗛𝗘𝗥𝗦 𝗣𝗘𝗧|»𝗘𝗿𝗲𝗻𝘅𝗥𝗲𝗮𝗱𝗲𝗿«|Where stories live. Discover now