𝑪𝒉𝒂𝒑𝒕𝒆𝒓 𝒇𝒐𝒖𝒓

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Deine Perspektive:

"Hör mal, Erwin.. Das war nicht mit Absicht, es war ein Versehen! Niemals würde ich Herr Jäger mit Absicht beleidigen!"
Genervt überschlug ich meine Beine und verschränkt meine arme vor der Brust. Draußen war es schon dunkel, gerade saßen wir am Essenstisch. Ja, ich habe es ihm selbst gesagt das mir der ganzen Sache von heute früh. Ich wollte nicht das es Herr Jäger selbst macht, nicht das er noch etwas dazu erfindet..

"Und wenn es nicht Jäger gewesen wäre, dann hättest du trotzdem jemand beleidigt, (VN)."
Argumentierte Erwin und verschränkt seine Hände ineinander. Jetzt macht er auch noch einen auf Bundeskanzlerin. Erwin Smith, irgendwie bin ich seine Tochter und irgendwie auch nicht. Ich lebe überall und nirgendwo. Ich kenne meine Eltern nicht und das ist - glaube ich - auch gut so. Manchmal schlafe ich bei Jean oder bei Erwin. Erwin hat mich in der schule mal auf meine Vergangenheit angesprochen, so sind wir auch ins Gespräch gekommen. Er weiß das ich meine Eltern nicht kenne und so nett wie er doch ist, hat er mir angeboten bei sich zu wohnen bis ich die Schule beendet habe und mir selber etwas leisten kann. Irgendwie fand ich es komisch, ich meine es ist der Schuldirektor..
Wie dem auch sei, ich habe es ihm erzählt und fertig.

"Das ist mir doch völlig egal. Dann soll derjenige seine Augen auch benutzen und nicht in andere Leute rennen."
"Du hast doch selbst nicht aufgepasst."
"Habe ich sehr wohl, fang du jetzt damit nicht auch noch an."
Ich schnappte mir mein Geschirr, räumte es weg und verabschiedete mich.
"Wir sehen uns morgen in der schule!"
Gerade als ich aus der Tür gehen wollte, stand er plötzlich hinter mir und sah mich Fragend an.
"Wohin des weiten Weges?"
Oh, hatte ich es ihm nicht gesagt? Na hoffentlich darf ich jetzt noch..

"Jean?"
Er zog eine Augenbraue hoch und musterte mich. Ich weiß was jetzt kommt-
"Kein Alkohol, keine Drogen und kein Sex. Du bist viel zu jung. Wenn doch, dann bekomme ich alles mit. Viel Spaß."
Sanft legte er seine arme um mich und zog mich an sich heran. Wow, so kenne ich ihn ja garnicht. Ja, denn ersten Satz bringt er immer. Und immerwieder halte ich mich nicht dran. Gut, ich nehme kein eDrigen und hätte auch noch nie etwas mit jemanden, aber Alkohol habe ich schonmal getrunken.

"Danke, bis morgen!"
Somit verließ ich das Haus Lächelnd und lief schnell zu Jean. Ich zitterte leicht und meine Augen suchten die Gegend ab. Hier im Dunkeln weiß man ja nie wer hinter der nächsten Ecke lauert. Egal ob obdachlose, drogensüchtige oder irgendwelche pedophilen Leute. Hier in Shiganshina kann alles möglich sein.
Nur vereinzelt führen Autos an mir vorbei. Zum Glück beachteten sich mich nicht. Plötzlich fuhr ein Schneeweißer wagen knapp neben mir, in schritttempo. 
Das abgedunkelten Fenster wurde herunter gefahren und meine Augen weiteten sich ein Stück. Als ich jedoch dieses grinsen erkannte lief ich einfach weiter und gab ihm keine Beachtung.

"Was macht meine Schülerin noch so spät draußen?"
Fragte er mich und musterte meinen zitternden Körper. Seine frage kann er sich ruhig stecken lassen.
"Was interessiert Sie das?"
Stellte ich ihn genervt eine gegenfrage und kuschelte mich weiter in meine Jacke. Leise lachte er und blieb schließlich stehen.
"Na los, steig ein und sag' mir wohin du willst."
Ich blieb ebenfalls stehen und sah ein wenig überrascht zu der offenen autotür. Ich zögerte. Sollte ich wirklich mit ihm? Aber zu Jean sind es nur noch wenige Minuten. Trotzdem ist es draußen scheiße kalt. Ja, die Kälte fickt mich förmlich. Mit seiner rechten Hand klopfte er auf den Beifahrersitz.

"Ich beiße nicht",
Sein grinsen wurde nur noch breiter als er mitbekam das ich mich unsicher zu ihm bewegte. Ich schloss die Autotür und schnallt mich an. Herr Jäger beobachtete jede kleine Bewegung von mir.
"Wissen Sie wo Jean wohnt?"
Fragte ich leise und sank weiter in den warmen und gemütlichen Sitz hinein.
Er nickte und fuhr los.
"Was willst du bei ihm?"
Er schnalzte mit seiner Zunge und tippte mit seinen fingern auf dem Lenkrad herum. Ist er Eifersüchtig?
"Er hat mich eingeladen, ich übernachten bei ihm. Ich denke wir feiern noch ein bisschen..",
Gab ich leise von mir und sah kurz zu ihm. Sein Blick war genervt, sehr sogar. Seine braunen Augenbrauen waren zusammengezogen und sein Griff um das Lenkrad verstärkte sich.

"Ihr trinkt aber nicht?"
"Vielleicht ein wenig."
"Hast du vor mit ihm zu schlafen?"
Nach seiner Frage wurde ich rot und schüttelte schnell mit dem Kopf. Wie kommt er den jetzt darauf. Nur weil es heißt das ich bei ihm schlafe, heißt es noch lange nicht das ich mit ihm schlafe.
"Nein.. Also-"
"Du hast gezögert."
"Hören Sie auf damit! Ich habe nicht vor mit meinem besten Freund zu schlafen."
Er blieb stehen und seufzte einmal. Sein Kopf drehte sich in meine Richtung und er musterte mich nochmal, aber von der Seite.
"Sagst du jetzt noch."
"Ich sage es so und es wird auch dabei bleiben!"
Ich machte eine kurze Pause und beruhigte mich.

"Danke.. das Sie mich gefahren haben..",
Murmelte ich leise und wurde ein wenig rot. Überrascht darüber, dass er seinen Autoschlüssel aus dem Auto zog und schließlich Ausstieg folgte ich ihm.
"Was haben Sie vor?"
Hastig stolperte Ich ihm hinterher und sah dabei zu wie er die Klingel drücke, auf welcher 'Kirstein' stand. Grinsend sah er kurz zu mir. Kurz danach wurde die Tür von Jean geöffnet.
"(VN)!"
Er schwankte zu mir und ließ sich regelrecht auf mich fallen. Mein Gesicht verzog sich als ich den starken Geruch von Alkohol warnahm.

"Du stinkst, Jean! Wieviel hast du getrunken?"
Angeekelt drückte ich ihn von mir weg. Herr Jäger beobachtete das alles nur belustigt.
"Drei.. Vier, Fünf-"
"Das reicht, geh' rein und trink Wasser!"
"Herr Jäger!"
Als Jean unseren Lehrer bemerkte streckte er seine Hand zu ihm aus, welche Herr Jäger nur dankend ablehnte.
Schmollend zog er seine Hand wieder zu sich und fing schließlich an breit zu grinsen.
"Kommen Sie doch auch rein!"
Mit wackelnden Beinen machte er Platz.
"Nein, ich glaube das wäre keine gute-"

"Sehr gerne"

𝗧𝗘𝗔𝗖𝗛𝗘𝗥𝗦 𝗣𝗘𝗧|»𝗘𝗿𝗲𝗻𝘅𝗥𝗲𝗮𝗱𝗲𝗿«|Where stories live. Discover now