THE OUTCOME » fred weasley ✓

61 | verzweiflungssüß.

„Kommt, so schlimm war es nicht." Naome war die einzige, die freier atmete, als sie die stickige Prüfungsluft hinter sich ließen. Alles, was sie von ihrem Umhang zu lösen hatte, war ein Staubkorn. Und ein Tropfen Wasser, der von Anne auf ihrer Schulter landete.

„Du hast es ja auch hinbekommen.", Logan wich Katie und Alicia aus, die ihre tropfenden Schulbücher von ihren Körpern streckten. „Als Einzige im Kurs."

Naome ruckte den Kopf. „Mit Corben."

Der tauchte gerade unter Brixtons ergebenem Seufzer hindurch.

Naome stieß ihm gegen die Schulter: „Nicht wahr, du Streber?"

„Sagt die Richtige. Du hast noch weniger verschüttet als ich."

„Wenn du weniger Zeit auf dem Quidditchfeld verbringen würdest –"

„Diese Eventualität seh ich gar nicht."

Irgendwo hinter ihnen erhellte ein dumpfes Dröhnen die Flure – Professor Flitwick hatte angefangen, sein Klassenzimmer trockenzuföhnen.

Und wieder erklang hinter ihnen der verzweifelte Ruf, der sie schon seit Wochenbeginn begleitete. Anne hatte mittlerweile den Kopf in den Händen vergraben: „Ich versteh einfach nicht, wofür ich das jemals brauchen soll!"

Bis zum Abend fühlte Logan sich allerdings als könne sie schon etwas freier atmen und am kommenden Tag ging über Hogwarts Ländereien die gleißende Frühlingssonne auf. Der Donnerstag war der einzige Tag der Woche, an dem sie von Prüfungen verschont blieb und so war es das erste Mal, dass sie sich tatsächlich auf den unglaublich einschläfernden Unterricht Trelawnys freute.

Sie hatte gerade Corben mit wärmsten Glückwünschen zu seiner Prüfung in Muggelkunde verabschiedet und sich dazu entschlossen, ihre Freistunde im lauwarmen Sonnenschein der Uferwiesen zu verbringen, als sie auf halbem Weg unter den Kastanien stoppte, die sich vom Quidditchfeld zu Hagrids Hütte zogen.

„Ich dachte die Klassenzimmer für Muggelkunde wären im Nordflügel?"

Sie rief es, noch bevor sie den Jungen im Mittagslicht erreichte. Trotzdem war es laut genug damit George Weasley zusammenzuckte.

Die Blätter auf seinem Schoß zerknitterten – Hm?

Energisch blinzelte er gegen die Sonne: „Ach, Logan."

Sie kam neben ihm zum Stehen, schielte auf die Pergamente hinunter, die jenen verräterisch ähnelten, die er und Fred sich ständig in irgendwelchen geheimnisvollen Ecken zuschoben.

„Du bist nicht bei deiner Prüfung", stellte Logan fest.

George raufte die Dokumente möglichst beiläufig zusammen.

„Woher weißt du –", hatte er angesetzt, seufzte dann aber: „Alles klar."

„Ernshaft, George." Ohne eine Einladung abzuwarten ließ Logan sich neben ihm nieder. Der Erdboden war noch klamm von den Regenfällen der letzten Tage, das Gras jedoch lange trocken. „Die Zwischenprüfungen, da solltet ihr wenigstens hingehen."

„Zu Geschichte geh ich ja auch."

Logan beobachtete, wie er seine Tasche schloss und als Kopfkissen hinter sich platzierte. Das Pergament hatte er bloß lose unter die Schnalle geklemmt.

Sie schnaubte. „Nur, weil du da bei mir abschreiben kannst."

Georges Lippen kräuselten sich: „Touché."

Ergeben fiel sie neben ihm ins Gras.

Das erste Mal seit Beginn dieser Woche fühlte sich ein Atemzug nach Freiheit an, während Logan mit George gemeinsam in den lockeren Frühlingshimmel sah und ihre Finger den Rasen streiften. Der Regen war bedrückend gewesen. Und die Zeit, die sie in den vergangenen Wochen mit den Weasley Zwillingen verbracht hatte, viel zu wenig.