KAPITEL EINS

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ES WAR DIE STILLE um ihn herum—das Schweigen der sonst im Wind rauschenden Blätter, das ausbleibende Gezwitscher der Singvögel und das fehlende Surren von Insekten, was ihn in seiner Bewegung innehalten und erstarren ließ. Er vernahm seinen eigenen rauen Atem. Das Knirschen der Blätter und Zweige unter seinen Stiefeln. Doch dies waren die einzigen Geräusche, die er in seiner Umgebung erhaschte. Und wenn er eins wusste, wenn er eins in all den Jahren als Jäger gelernt hatte, dann dass der Wald niemals schlief. 

In der Nacht hörte man die Dachse durch das trockene Unterholz schleichen und die kleinen Nachtelfen von Ast zu Ast springen. Das Schuhu der Eulen auf der Jagd hallte durch die Dunkelheit der Wälder und das Gemurmel der Kobolde erfüllte die Lichtungen. Und sobald das tiefe Schwarz der Nacht in den frühen Morgenstunden zu schwinden begann, erwachten auch die restlichen Bewohner des Waldes zum Leben. Eifrige Hufe, die den Waldboden aufwühlten, das Röhren der Hirsche und das aufgeregte Geschnatter von kleinen Waldfeen. 

Der Wald schlief nie. Es war niemals vollends still, egal wie hoch die Baumkronen in den Himmel ragten, wie dicht die Blätterdächer waren und wie wenige Sonnenstrahlen den Weg durch die Zweige hindurch schafften—es herrschte niemals eine vollkommende Stille. 

Doch als Jeongguk nun innehielt, fiel ihm das Fehlen der Geräusche zum ersten Mal auf. Er war ein aufmerksamer Jäger—ein ausgezeichneter Spurenleser, der weit über die Grenzen seines Heimatdorfes dafür bekannt war, keine Fährte zu verlieren: egal ob von Rehen, oder von seltenen Einhörnern. Für einen Menschen besaß er ungewöhnlich ausgeprägte Sinne. Ihm war schon oft die Frage gestellt worden, ob er nicht ein Mischling sei—halb Mensch, halb Elb. Eine Laune der Natur, die weder von den Menschen, noch den Elben akzeptiert wurde. Doch Jeongguk war kein Mischling

Er war ein einfacher Mensch. Geboren und Aufgewachsen in der liebevollen Obhut des Hofes seines Onkels und seiner Tante. Jedoch hatte er auch schon seine Kindheit in den Ausläufern des großen Waldes verbracht, anstatt wie die anderen Kinder des Dorfes schreiend in den Gassen zwischen den Häusern. Er hatte die Jäger begleitet—sich ihre Routen und ihre Jagdtechniken eingeprägt. Und so hatte er schon früh damit begonnen, seine Sinne zu schärfen—dafür brauchte er nicht das dreckige Blut eines Mischlings.  

Das einzige mit dem er sich von den Jägern aus seiner Heimat unterschied, war ihre Beute; das was sie jagten. Das erste Tier, welches Jeongguk mit kaum acht Jahren erlegt hatte, war ein junger Bock gewesen—zu neugierig gegenüber der Menschen. Zu naiv, als er Jeongguk mit seinen tiefschwarzen Augen angeschaut und beobachtet hatte. Doch nun jagte Jeongguk kein Wild mehr; er erlegte nicht mehr. Stattdessen hatte er sich das getraut, was sich die anderen Jäger mit menschlicher Herkunft nicht trauten. Aus Angst vor dem Unbekannten. Aus Angst vor den unerforschten und unbändigen Kräften derer, die Jeongguk nun jagte. 

Das erste magische Wesen, was Jeongguk in den Händen gehalten hatte, war eine verletzte Nachtelfe gewesen, die im Schwarm ihrer Familie verloren gegangen und zu Boden gesegelt war. Jeongguk hatte sie in seinen Händen gehalten, den zierlichen Körper zwischen seinen Händen gefangen, doch darauf bedacht, sie nicht zu erdrücken. Er hatte die kleine Elfe mit nach Hause genommen, auf den Hof seines Onkels und seiner Tante. Hatte das kleine Wesen in einen winzigen Vogelkäfig gesperrt und sie beobachtet. Hatte versucht herauszufinden, was die kleine Elfe wohl essen mochte. Schlussendlich hatte er sie mit Ziegenmilch aufgepäppelt und im nächsten Frühjahr zurück zu der Stelle gebracht, an der er sie im vergangenen Winter gefunden hatte. 

BLACK SWAN | ʲᶤᵏᵒᵒᵏHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin