Titanic - Jack survived

Kapitel 1

Das Heck der Titanic ragt senkrecht in die Luft. Ein paar Minuten bleibt sie einfach so stehen.
Rose und Jack liegen auf der Reling und starren voller Angst hinunter auf den schwarzen Ozean.

Die Menschen in ihrer Nähe, die es nicht geschafft haben, auf die andere Seite der Reling zu klettern, versuchen sich irgendwie am Geländer festzuhalten. Ihre Beine baumeln hilflos über dem tiefen Abgrund. Als sie die Kraft verlässt, fallen einer nach dem anderen herunter ins eisige Wasser. Einige prallen dabei schmerzhaft von Bänken und anderen Sachen ab.

Unfähig etwas zu sagen, starren beide auf das Grauen, das sich unter ihnen abspielt.
Schließlich fängt das Schiff wieder an sich zu bewegen ... und zwar nach unten in Richtung des endlosen Ozeans. Langsam, aber dann immer schneller sinkt sie nach unten.

"Es ist so weit! Halt dich gut fest!", ruft Jack, als er realisiert, dass dies der Moment ist, an dem die Titanic endgültig beginnt unterzugehen. Es dauert nicht mehr lange.

"Das Schiff wird uns nach unten ziehen! Hol tief Luft, wenn ich es dir sage! Schwimm nach oben so schnell du kannst", redet er schnell und eindringlich auf Rose ein. Sie starrt voller Angst auf den schwarzen Ozean unter ihr, der immer näherkommt.

"Und lass nicht meine Hand los!", beendet Jack seinen Redefluss. Er schaut zu Rose und macht ihr Mut. "Wir werden es schaffen Rose! Vertrau mir!" Sie schaut zu ihm, greift seine Hand noch fester und ruft zurück: "Ich vertraue dir!"

Immer schneller kommen sie dem Wasser näher.

"Fertig?", Jack und Rose machen sich bereit zum Absprung.

Sie haben das Wasser gleich erreicht.

"Fertig?", Rose wartet auf Jacks Anweisung zu springen.

Das Adrenalin rauscht beiden in den Ohren. Die Nerven sind zum Zerreißen gespannt.

"JETZT!"

Beide nehmen hörbar einen tiefen Atemzug und springen.
Der letzte Teil des Schiffes verschwindet im Meer und wird in die Tiefe gezogen. Wo das Heck gerade noch im Wasser trieb, ist jetzt nichts mehr. Nur der endlose schwarze Ozean.

Unter Wasser werden Körper herum getrieben. Einige sind schon schlaff wie Puppen, andere zappeln krampfhaft herum, um irgendwie an die Oberfläche zu gelangen, während der Sog sie in einem Wirbel immer weiter nach unten zieht.

Rose und Jack versuchen ebenfalls mit kräftigen Schwimmtzügen gegen die Strömung anzukämpfen.
Jack hält sich an Rose's Rettungsweste fest, die sie nach oben zieht. Doch der Sog ist zu stark und er wird von Rose weggerissen und nach unten in die Tiefe gezogen. Verzweifelt versuchen seine Hände nach denen von Rose zu greifen, aber er ist zu weit weg.

Rose kriegt ebenfalls Panik, als sie merkt, dass Jack nicht mehr ihre Hand hält. Kaum ist sie dank ihrer Rettungsweste aus dem Wasser aufgetaucht ruft sie seinen Namen.

Aber an der Oberfläche ist pures Chaos. Über 1000 Menschen treiben dort herum und schlagen um sich, während sie nach Hilfe schreien.

Rose schwimmt zwischen ihnen herum und ruft immer wieder nach Jack. Wo ist er nur? Ihre Stimme überschlägt sich. "Jack", schreit sie. Aber wie soll er sie in dem Lärm hören? Es ist viel zu laut und das Meer viel zu groß.

Auf einmal wird sie unter Wasser gedrückt. Ein Mann ohne Rettungsweste versucht sich über Wasser zu halten, indem er sich an ihr festhält, aber Rose wird dadurch immer wieder unter Wasser gedrückt. Panisch schnappt sie nach Luft als sie kurz wieder an die Oberfläche kommt. Sie ruft weiter nach Jack. Nochmal. Und nochmal. Sie hat die Hoffnung schon fast aufgegeben, da hört sie ihn. "Rose!" Und auf einmal ist er da! Er hat sie gehört, schwimmt zu ihr und schlägt den anderen Mann nun weg von ihr.