Kapitel 5

182 10 5
                                    

„Das war natürlich nur ein kleiner Scherz."

Y/N's Sicht:

Ein Scherz. Es war nur ein Scherz. Ich ließ mich in meinen Stuhl sacken und atmete tief durch. Wie können die Lehrer hier nur solche dummen Scherze machen? Mir blieb fast das Herz stehen.
Als ich meinen Namen auf dem letzten Platz der Rangliste sah, konnte ich einfach nicht anders als zu heulen. Ich sah mich bereits nach Hause gehen und meiner Mutter alles beichten. Wie hätte ich ihr das erklären sollen. Zum Glück war es nur ein Scherz!

Ich begann mich zu beruhigen und sah meinen Traum Superheldin zu werden noch in greifbarer Nähe. „Du hast ja schon wieder ein bisschen Farbe im Gesicht", ertönte es von rechts. Denki saß zu mir gedreht auf seinem Platz und grinste mich an. „Ich dachte ja, dass man blasser als du nicht werden kann, aber du hast mich vom Gegenteil überzeugt", scherzte er und zwinkerte mir zu. „Haha, sehr witzig", erwiderte ich, konnte mir allerdings ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ich wusste, dass er mich damit nur aufheitern wollte. Das hatte er geschafft. Vielleicht ist er ja doch kein so übler Typ.

Die Stunde war vorbei und der erste Tag neigte sich dem Ende zu. Ich packte meine restlichen Sachen ein und ging Richtung Tür. Draußen wartete bereits Eijirou auf mich. Er bekam mich nicht sofort mit, als ich auf ihn zuging, da er in ein Gespräch mit diesem aggressiven Bombenblondie vertieft war.
„Wollen wir langsam los", ich tippte ihn von hinten auf die Schulter, damit er mich bemerkte, „oder hast du noch etwas zu erledigen?" Mein Blick wanderte zu Bakugou. Er schaute abfällig zu mir, um im nächsten Moment genervt wegzusehen. „Ich verpiss mich für heut, Kirishima", sagte er zu Eijirou. Bakugou verabschiedete sich von ihm mit einem kurzen Handschlag und ging.

„Was war das denn", verwundert schaute ich zu Eijirou. „Was meinst du", fragte er mich nichtsahnend. „Na das eben, was hattest du denn mit dem Bombenblondie zu besprechen", hakte ich nach, während wir uns langsam auf den Nachhauseweg machten.
„Ach das, ich bin mit ihm in der Umkleide noch ins Gespräch gekommen. Sein Auftritt beim Weitwurf war doch mega! Einfach super männlich! Einen wie ihn hab ich noch nie getroffen. Wäre echt klasse, wenn ich mich mit ihm anfreunden könnte", erzählte Eijirou begeistert. Ich konnte eine Art der Bewunderung in seinem Gesicht erkennen.

„Ich hab heute auch von den Mädels einige kennen gelernt", berichtete ich, „Toru und Mina."
„Mina ist die mit der Säure-Spezialität, oder", fragte er nach. „Ja genau. Toru ist das unsichtbare Mädel. Du glaubst nicht wie ich mich erschrocken hab, als sie mich in der Umkleide ansprach, ich aber niemanden sah", prustete ich heraus und wir beide fingen an zu lachen.

„Wie gehts dir eig mit der Sache mit der Rangliste", wechselte Eijirou das Thema. Ich hatte befürchtet, dass er mich darauf ansprach. Aber wie sollte ich es ihm verübeln. Er kennt mich halt besser als jeder andere.
„Eher nicht so gut. Wobei wundern tut es mich nicht, da ich als eine von wenigen meine Spezialität überhaupt nicht einsetzen konnte", erwiderte ich bedrückt und schaute zu Boden.
Eijirou stoppte und sah mich an. Ich drehte mich zu ihm und als sich unsere Blicke trafen, griff Erbschaften meinem Handgelenk und zog mich zu sich in eine Umarmung.
„W-was... was machst du", stotterte ich vor Aufregung. Mein Herz raste wie verrückt. Hoffentlich bekam er das nicht mit.
„Sei ruhig und hör zu", flüsterte er mir zu, „Mach dich jetzt bloß nicht wegen dieser blöden Liste verrückt. Es ist wie du sagst - du konntest deine Fähigkeit nicht zeigen. Aber das kommt noch und dann lässt du alle hinter dir zurück. Und selbst wenn mal alles schief läuft, dann hast du ja immer noch mich." Er drückte mich noch für einen Moment fester an sich, bis er mich aus seiner Umarmung freiließ. Konnte dieser Moment nicht noch länger andauern? Ich hätte noch ewig so in seinen Armen liegen können. „Danke", war das einzige, was ich leise hervorbrachte.

~Thunderbolt~ // Denki x ReaderWhere stories live. Discover now