Kapitel 2

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„Willkommen in Klasse 1A!"

Denki's Sicht:

„Heute kümmern wir uns vorerst um das Organisatorische und um die Einstufung eurer Spezialitäten", erklärte Herr Aizawa der Klasse. Seine Aussage brachte etwas Unruhe unter meine Mitschüler, da sie alle gespannt waren, welche Fähigkeiten wir mitbrachten.
„Ruhe", ermahnte Herr Aizawa, „ ich gebe nun euren Stundenplan bekannt und reiche eine Liste mit den wichtigsten Materialien, die ihr für die theoretischen Fächer braucht, herum."

Ich saß träge auf meinem Stuhl und langweilte mich. Konnte nicht endlich der praktische Teil losgehen? Ich bin so gespannt welche Fähigkeiten meine Kameraden besitzen.

Mein Blick schweifte durch das Klassenzimmer. „Hey. Sero.", ich beugte mich zu meinem Vordermann und flüsterte ihm grinsend zu, „findest du nicht auch, das wir viel zu wenig Mädels abbekommen haben?"

Sero und ich haben uns im letzten Jahr der Mittelschule kennen gelernt. Anfangs kamen wir überhaupt nicht miteinander zurecht, da er leichte Probleme hatte sich an die neue Schule und die neuen Leute zu gewöhnen. Er war mit seinen Eltern in die Stadt gezogen und kannte bis dahin noch niemanden. Doch mit der Zeit taute auch er auf und wir freundeten uns an. Seine Spezilität war Tape. Er konnte es aus seinen Ellbogen abschießen.

Sero schaute mich mit einem Schmunzeln im Gesicht an. Er sah sich kurz um und antwortete: „Stimmt, aber es scheint als ob wir die interessanten bekommen haben." Seine Augen hafteten bei seinem Satz kurz auf dem Mädel, welches links von mir saß. „Hast du dir etwa schon eine rausgeguckt", fragte ich ihn neckend und sah sie mir etwas genauer an.

Sie trug offenes langes braunes Haar, welches in sanften Wellen auf ihrer Schulter lag. Sie wirkte recht zierlich.
Als sie unsere Blicke bemerkte, zwinkerte ich ihr kurz zu, doch sie sah nur genervt weg. Was mir allerdings sofort auffiel waren ihre tiefblauen Augen. Es war als ob man in die Tiefe des Meeres gesogen wird.
Ich schüttelte mich leicht um diesen wirren Gedanken wieder aus meinem Kopf zu bekommen und konzentrierte mich auf meinen Freund vor mir.
„Was? Nein bloß nicht", antwortete Sero fast ein bisschen zu hektisch. Eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht.
„Ich leg mich noch nicht fest, werd erstmal schauen was die anderen Mädels so zu bieten haben" sagte ich spielerisch, worauf Sero nur äußerte: „Das ist halt so typisch für dich." Er zwinkerte mir zu und drehte sich nach vorn, um weiter dem Unterrichtsgeschehen zu folgen.

Ja so bin ich. Wirklich interessiert hat mich noch keine. Da konnte ich noch so vielen Mädchen begegnen, aber keine hatte dieses gewisse Etwas, dass mich dazu bewegt hätte mehr mit ihr zu wollen. Entweder waren sie zu langweilig oder einfach nur aufdringlich.
Da keine von ihnen mein wirkliches Interesse weckte, hatte ich bisher auch noch keine feste Beziehung. Klar, man konnte vielleicht mit zwei oder drei von ihnen mal Spaß haben, aber mehr auch nicht. Doch warum nicht trotzdem die Chancen nutzen, die man bekommt. Mit Sex ohne Verpflichtungen hält man sich den Beziehungsstress fern und schläft ruhiger. Was will man also mehr? Doch reicht mir das auf Dauer?

„So, damit ist die Stunde für heute beendet. Bei Fragen könnt ihr gern nach dem Praxistest am Nachmittag auf mich zukommen", meine Gedanken wurden von Herrn Aizawa unterbrochen. Verdammt! Ich war so in Gedanken, dass ich nichts mitgeschrieben oder gar zugehört hatte. Sero drehte sich hilfesuchend zu mir, ihm schien es ähnlich zu gehen.

Ich stand auf und ging zu meiner neuen Sitznachbarin mit den tiefblauen Augen. Sie war gerade dabei ihre Sachen in ihre Tasche zu packen. Ich stützte mich mit einem Arm auf ihrem Tisch ab und lehnte mich leicht nach vorn: „Hallo Schönheit, könntest du eventuell mir und meinem Kumpel da drüben deine Notizen überlassen? Wir wollen sie nur fix mit unseren abgleichen, dass wir auch nichts wichtiges vergessen haben. Nach der Pause bekommst du sie sofort zurück." Sie hob ihren Kopf und schaute mich verwirrt an. „Ehm... Ja klar, kein Problem", sie holte aus ihrer Tasche ihren Notizblock heraus und hielt ihn mir entgegen. „Vielen Dank, meine Liebe", bedankte ich mich und wollte mich gerade umdrehen um zu meinem Tisch zurückzukehren, da hielt sie mich an der Hand fest.

Plötzlich spürte ich ein Kribbeln in meinen Fingerspitzen und sie durchfuhr ein leichter Stromschlag. „Autsch", schreckte sie auf und hielt ihre Hand. „Was war das", fragte sie irritiert. „Tut.. tut mir leid", fing ich an zu stottern, „das wollte ich nicht."

„Hey Y/N, alles in Ordnung?" Ein junger Kerl mit feuerroten Haaren kam zu uns und schaute sich die Hand des Mädels an. „Gerade eben war noch alles ok, bis mir dieser Typ da einen Elektroschock oder was weiß ich verpasst hat", sie deutete genervt in meine Richtung. „Das war keine Absicht! Sie hat plötzlich nach meiner Hand gegriffen und dann hat anscheinend meine Spezialität reagiert", versuchte ich mich zu rechtfertigen. Anders konnte ich mir die Situation nicht erklären.

„Mach dich mal nicht verrückt, sowas kann jedem von uns mal passieren", lächelte mir der Rotschopf entgegen, „und soweit ich sehe, gehts deiner Hand doch gut, oder Y/N?" „Ja es geht schon wieder", antwortete sie ihm zurückhaltend. Anscheinend gehörten die beiden zusammen. Zumindest machte es den Anschein.

Sero gesellte sich zu uns und schaute in die Runde. „Hi, ich bin Hanta Sero. Freut mich euch kennen zu lernen." „Freut mich auch. Ich bin Eijirou Kirishima und der Zwerg neben mir ist Y/N", stellte sich der Rotschopf und das Mädel neben sich vor. „Wer ist hier ein Zwerg" fragte sie ihn neckisch mit einem leichten Tritt gegen sein Schienbein.
„Freut mich auch euch kennen zu lernen", lächelte sie Sero und mir entgegen.
„Mein Name ist Denki Kaminari, aber nennt mich bitte einfach Denki", erwiderte ich.

~Thunderbolt~ // Denki x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt