Das tapfere Schneiderlein Teil 4

19 4 0
                                    

Das Schneiderlein Draco verlangte von dem König Flitwick die versprochene Belohnung, den aber reute sein Versprechen und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte. "Ehe du meine Tochter Daphne und das halbe Reich erhältst," sprach er zu ihm, "musst du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn namens Percy, das grossen Schaden anrichtet, das musst du erst einfangen."

Hermine: Es wäre mir neu, dass Einhörner Schaden anrichten.

Draco: Märchenlogik.

"Vor dem Einhorne Percy fürchte ich mich noch weniger als vor den zwei Riesen Crabbe und Ginny; siebene auf einen Streich, das ist meine Sache." Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, ging hinaus in den Wald, und hiess abermals die, welche ihm zugeordnet waren, aussen warten.

Mira: Vom Fliegen zum Riesen Töter. Interessante Charakterentwicklung.

Draco: Irgendwie hört sich das nicht als Kompliment an...

Er bauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn Percy kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider Draco los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspiessen. "Sachte, sachte," sprach er, "so geschwind geht das nicht," blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter den Baum.

Severus: Du hast es aber auch mit Bäumen, oder?

Draco: Denke schon?

Das Einhorn Percy rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spiesste sein Horn so fest in den Stamm, dass es nicht Kraft genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen. "Jetzt hab ich das Vöglein," sagte der Draco, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Percy den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, führte er das Tier ab und brachte es dem König Flitwick.

Hermine: Du elender Tierquäler!

Mira: Ich bin entsetzt.

Draco: Aber...ich habe doch gar nichts gemacht...

Der König Flitwick wollte ihm den verheissenen Lohn noch nicht gewähren und machte eine dritte Forderung. Der Schneider Draco sollte ihm vor der Hochzeit erst das Wildschwein Harry fangen, das in dem Wald grossen Schaden tat; die Jäger sollten ihm Beistand leisten. "Gerne," sprach Draco, "das ist ein Kinderspiel." Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie warens wohl zufrieden, denn das Wildschwein Harry hatte sie schon mehrmals so empfangen, dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen.

Harry: Spätestens jetzt hätte ich an Dracos Stelle keine Lust mehr gehabt.

Ron: Draco muss Daphne echt gerne heiraten wollen...

Mira: *mit einem Todesblick* Sprich ruhig weiter Weasley.

Ron: *gulp*...

Als das Schwein Harry den Schneider Draco erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen; der flüchtige Held aber sprang in Hagrids Hütte, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein Harry war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte aussen herum und schlug die Türe hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen.

Hermine: Irgendiwe macht es ziemlich viel Sinn, dass Hagrids Hütte dort mitten im Wald steht.

Harry: Erschreckend viel Sinn.

Das Schneiderlein Draco rief die Jäger herbei, die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen; der Held aber begab sich zum Könige Flitwick, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten musste und ihm seine Tochter Daphne und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit grosser Pracht und kleiner Freude gehalten, und aus einem Schneider ein König gemacht.

Draco: Ich habe Daphne geheiratet, können wir dann jetzt gehen?

Mira: Das Märchen ist noch nicht vorbei.

Draco: Was? Aber...

Nach einiger Zeit hörte die junge KöniginDaphne in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach: "Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen." Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war, klagte am andern Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anders als ein Schneider wäre.

Umbridge: So ein Schabernack.

Der König Flitwick sprach ihr Trost zu und sagte: "Lass in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener Arthur und Bellatrix sollen aussen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt." Daphne war damit zufrieden, des Königs Waffenträger, Sirius,  aber, der alles mit angehört hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag. "Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben," sagte das Schneiderlein Draco.

Draco: Es geht nicht mehr lange, oder?

Mira: Nein, es ist gleich vorbei.

Draco: Gut.

Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau Daphne zu Bett; als sie glaubte, er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Tür und legte sich wieder. Das Schneiderlein Draco, das sich nur stellte, als wenn es schlief, fing an mit heller Stimme zu rufen: "Junge, mach den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! Ich habe siebene mit einem Streiche getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und ein Wildschwein gefangen, und sollte mich vor denen fürchten, die draussen vor der Kammer stehen!" Als diese den Schneider Draco sprechen hörten, überkam sie eine grosse Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag König.

Mira: Was für Memmen.

K.K: Verschwindet jetzt, ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen.

Hermine: Was denn?

K.K: Ich habe ein Dat, also kusch kusch.

Mira: Oh. Viel Spaß bei deinem Date.

K.K: Danke.

Alle disapperieren und sind glücklich, als sie endlich nach Hause kamen.



Harry Potter MärchenstundeWhere stories live. Discover now