⛧ Epilog ⛧

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"Yeo! Komm endlich!"

Yeosang stand in der Mitte der Umkleidekabine und starrte verzweifelt in den hohen Spiegel. Das weiße Kleid umhüllte seinen Körper wie eine zweite Haut, ließ seine Hüften beinahe schon feminin aussehen und eigentlich mochte er auch die Spitze und die Glitzersteine, die zu der kleinen Blütenkrone auf seinem Kopf passte...wenn er nur nicht so damn nervös sein würde.

"Woo, ich glaube, ich kann das nicht. Mir wird schlecht!" Der dunkelrote Vorhang flog mit einem Ruck auf und zeigte seinen (jetzt schwarzhaarigen) besten Freund, dessen dunkelgrauer Anzug seinen Körper perfekt betonte. Wooyoung's Gesichtszüge wurden weich als er Yeosang's panischen Gesichtsausdruck sah:"Yeo, du siehst absolut umwerfend aus. Jongho werden die Augen aus dem Kopf fallen. Du wirst gleich da raus gehen und sie alle umhauen. Glaub mir."

"Sicher?" Der Schwarzhaarige strich seinem besten Freund sanft über die Spitze an seiner Schulter:"Ich weiß es." Der Blonde nahm einen tiefen Atemzug:"Okay. Let's do it. Bevor ich es mir anders überlege."

Wooyoung nickte, dann lief er zur Tür und öffnete sie, führte seinen besten Freund nach draußen auf die Einfahrt, in der schon ein Auto und seine beiden Mütter warteten, die bereits emotional in ihre Taschentücher schluchzten:"Ich fasse es nicht. Unser Baby ist erwachsen ㅠ-ㅠ"

Yeosang lächelte ihnen vielleicht etwas wackelig zu, dann stiegen sie in das schwarze Auto mit dem Blumenbouqett auf der Motorhaube, dass sie zur Kirche bringen würde.

Während der Fahrt musste Yeosang an seine gemeinsame Zeit mit Jongho zurückdenken. Nachdem sich ihre Beziehung wieder stabilisiert hatte, waren die beiden auf einem ganz anderen Level, viel weiter. Sie verstanden sich perfekt, ergänzten einander. Kurzum, sie waren wie etwas, dass manche Menschen Seelenverwante nannten. Und dann, knapp drei Jahre nach Beginn ihrer Beziehung, hatte der Rothaarige ihm den Antrag gemacht.

"Yeo? Wir sind da. Bist du bereit?" War er das? Nein. Würde er gerne wieder davonrennen? Sowas von. Aber wollte er Jongho heiraten? Definitiv.
"Nein. Aber ziehen wir es trotzdem durch." "Okay."

Damit stiegen er, Wooyoung und seine Mütter aus dem Auto und standen noch einen kurzen Augenblick vor der schlichten, etwas kleineren Kirche um sich zu sammeln. Dann hakte der Blonde sich bei seiner Mom unter und schritt durch die Tür, die Wooyoung und seine andere Mom öffneten.

Sobald er die Kirche betreten hatte, setzte eine leichte, weiche Klaviermusik ein. Leute, gekleidet in hellen Farben drehten sich um und lächelten dem jungen Mann zu. Die weißen Blumen an den Bänken und an den Seiteneingängen dufteten wunderbar süßlich, verströmten einen Hauch Frühling.

Aber das war nicht das Wichtigste.
Nein, das Wichtigste war der Mann in dem schwarzen Anzug vor dem schlichten Altar.

Das Wichtigste war Jongho.

Er stand neben dem Pfarrer und wartete auf seinen Verlobten, seine roten Haare zurückgestrichen und seine Augen so groß wie kleine Billardkugeln. Yeosang musste grinsen, während er sich bemühte, so würdevoll wie möglich den Mittelgang entlangzuschweben. Was leichter gesagt war als getan.

Irgendwo hinter ihm schluchzte Seonghwa emotional in ein Taschentuch, Hongjoong war nicht weniger den Tränen nah. Yunho und Mingi sahen beide ergriffen zu, wie Yeosang's Mom seine Hand in Jongho's legte und dann in eine Bank glitt. Das Gleiche galt für Woosan, die beide glücklich lächelten.

Yeosang war nervös. So unglaublich nervös aber sobald er Jongho's Augen traf und dessen Hand in seiner spürte, wurde alles nebensächlich. Er konzentrierte sich einfach nurnoch auf dieses Gefühl von Zuhause, dass Jongho ihm gab.
So sehr, das er beinahe seinen Einsatz verpasste uwu

"Willst du, Kang Yeosang, Choi Jongho zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen?" "Ich will." Jongho steckte vorsichtig einen schmalen silbernen Ring auf Yeosang's linken Ringfinger.

Der Pfarrer lächelte und trat einen Schritt zurück:"Ihr dürft euch jetzt küssen." Und das taten sie auch.

Yeosang war fast, wie als ob er das leise Läuten von Glöckchen hörte, als ob ein Feuerwerk gezündet worden wäre oder wie als ob er ein Glass kribbelnden und prickelnden Champagner getrunken hätte.

Er war glücklich.

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